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Unsterbliche Lust

Unsterbliche Lust

Titel: Unsterbliche Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thornton
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dass dieser Urlaub die einzige Möglichkeit für sie war, wieder zur Ruhe zu kommen. Auch für den Job war es die richtige Lösung, denn angesichts ihrer Besessenheit von Lady Ashers Geschichte würde sie sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren können.
    Trotzdem spürte sie die ganze Zeit schon ein nervöses Grummeln im Bauch, und als sie an diesem Nachmittag an Valeries Bürotür klopfte, hatte sie wacklige Knie. Sie stand schon im Zimmer, ehe sie dazu eingeladen worden war. Valerie, schwerfällig wie immer, wenn es um die Gefühle anderer ging, bemerkte nichts von Sashas nervösem Zittern.
    «Hier», sagte sie knapp und hielt der verwirrten Sasha einen Stapel Papiere hin. «Schau dir diese Unterlagen mal für mich an, ja? Ich muss sie unterschreiben und notariell beglaubigen lassen, und sie müssen heute in die Post. Also brauche ich sie so schnell wie möglich zurück.»
    Sasha machte sich nicht die Mühe, einen Blick auf die Unterlagen zu werfen, sie legte sie zurück auf Valeries Schreibtisch und setzte sich auf den Besucherstuhl. «Valerie», begann sie fast flüsternd, aber da die Frau keine Notiz von ihr zu nehmen schien, sagte Sasha lauter: «Valerie!»
    Ihre Chefin blickte hoch, fuhr aber fort, sich Notizen zu machen. «Was ist?», fragte sie, sichtlich verärgert.
    «Ich muss dich um ein paar Wochen Urlaub bitten», sagte Sasha. «Und zwar so schnell wie möglich.» Die Nervosität war von ihr abgefallen. Jetzt war sie sicher, die Aufmerksamkeit ihrer Chefin zu haben.»
    «Entschuldige. Du willst was?» Valerie schaute ihr endlich in die Augen und fragte mit lauerndem Unterton: «Kannst du das noch einmal wiederholen?»
    Warum muss diese Frau so nervig sein?, dachte Sasha wütend. Trotzig hielt sie Valeries Blick stand, wobei sie den Oberkörper aufrichtete und die Schultern streckte. «Du weißt ganz genau, dass mir noch mindestens dreiWochen Urlaub zustehen, und die will ich Ende des Monats nehmen.»
    Valerie richtete sich nun ihrerseits auf, und auch sie streckte die Schultern und setzte die Brille ab, ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie verärgert war. «Du kannst das unmöglich ernst meinen, Sasha», sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. «Du kannst auch nicht wirklich erwarten, dass ich dir gestatte, zu einem solchen Zeitpunkt einfach alles liegen zu lassen. Wir sind dabei, die anderen Produkte der Serie in Großbritannien auf den Markt zu bringen, und wir suchen das neue Gesicht für
Gripp
! Und es ist nicht mehr lange bis Weihnachten und   …»
    Sasha stieß unbewusst ein verächtliches Schnaufen aus – Himmel, es war Mitte September! Es war nicht gut für sie, dass Valerie ihr verächtliches Schnaufen sah und hörte, und sie schlug sofort zurück. «Tut mir leid, meine Liebe», sagte sie mit genüsslicher Herablassung, während sie die Brille wieder aufsetzte, «aber es kommt schlicht nicht in Frage.» Nach einer kurzen Pause probierte sie ein Lächeln und fügte großzügig hinzu: «Vielleicht können wir zu Beginn des Jahres darüber reden. Geh jetzt», sagte sie dann und wischte mit der Hand ungeduldig zur Tür. «Geh an deine Arbeit.» Sasha war schon aufgestanden und an der Tür, als Valerie ihr nachrief: «Vergiss nicht diese Unterlagen hier.» Sie deutete kurz auf den Papierstapel auf ihrem Schreibtisch.
    In ihrem Büro saß Sasha säuerlich über den Unterlagen und kaute missmutig auf einer vertrockneten Milchschnitte herum. Sie war so sehr in ihrer schlechten Laune gefangen, dass sie fast Heathers behutsames Klopfen überhört hätte.
    «Tut mir leid, Sasha», sagte Heather leise und hielt Sasha einen Bogen Papier hin. «Das ist gerade per Fax gekommen.»
    Sasha grunzte schlechtgelaunt und schnappte das Papier aus Heathers Hand. Es war eine Kopie von Pauls Reiseplan. Warum schickt er mir seine Ankunftszeit?, fragte sich Sasha, dann fiel ihr auf, dass das Fax an Valerie gerichtet war. Sie wollte ihre Assistentin gerade zurückrufen, als ihr ein Widerspruch in der Information auffiel.
    Seltsam, dachte sie, Paul trifft einen Tag früher ein, als das Marketing-Team glaubte. Ob Valerie den Termin der Sitzung vorverlegt hatte? Kam Paul deshalb früher?
    Sasha überprüfte ihren Terminplan – nein, die Sitzung des Marketings fand einen Tag später statt, am Mittwoch.
    Und warum hieß es in dem Fax an Valerie, dass er schon Dienstag eintraf? Der Rest des Rollit-Teams traf erst am Mittwoch ein.
    Sasha war zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, um weitere Schlüsse aus

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