Unsterbliche Lust
Großzügigkeit der jungen Frau überrascht. «Sie und er … Sie sind ein Paar», murmelte sie. «Und dann stört es Sie nicht, dass er sich mit anderen Frauen abgibt?»
Rosie lächelte. Es ist ein trauriges Lächeln, dachte Sasha. «Wir haben eine Art Abmachung», sagte sie und hob die Schultern. «Er kommt immer wieder zu mir zurück. Gewöhnlich lässt er sich alle paar Abende hier sehen.»
Aber an diesem Abend kam er nicht, obwohl Sasha immer wieder verstohlen zum Eingang schaute. Dann bemerkte sie, dass Rosie ihr unverwandte Aufmerksamkeit schenkte. Während Sasha ihr Abendessen einnahm und dabei Yorkshire Ale trank, schien plötzlich nichts anderes mehr von Bedeutung zu sein als ihre Freundschaftzu Rosie, erst recht nicht, ob John Blakeley nun auftauchte oder nicht.
Sasha spürte, dass die junge rothaarige Frau sie immer mehr faszinierte, teils, weil sie nun wusste, dass Rosie und Johnny sich kannten, teils aber auch wegen etwas ganz anderem. Etwas Neuem.
Sie betrachtete Rosie, wie sie noch keine Frau zuvor betrachtet hatte, wenn sie auch einen Anflug dieses Gefühls wahrgenommen hatte, damals im Asher Hotel, als Claire sie frisiert und angekleidet hatte.
Jetzt, während sie ihr Bier trank und die Figur der Frau hinter dem Tresen betrachtete, begann Sasha sich vorzustellen, wie Rosie wohl aussehen würde, wenn sie mit John Blakeley im Bett war; sie stellte sich seine Hände und Lippen auf ihren vollen Brüsten vor, auf den ausladenden Hüften und den kräftigen Pobacken, und dann wurden ihre Gedanken gewagter, und sie stellte sich ihre eigenen Hände und Lippen dort vor, wo eben noch Johnnys gewesen waren, und Sasha wusste plötzlich genau, wie sich Rosies Körper auf ihrem anfühlen würde.
Sie beobachtete, wie sich Rosie ein paar rote Locken aus dem Gesicht strich. Das dunkelblaue Top spannte sich über die vollen Brüste, als Rosie die Arme zum Zapfhahn ausstreckte. Ihr Körper bog sich auf eine erotische Weise, und dann blickte Rosie auf und sah Sashas verharrenden, bewundernden, neugierigen Blick auf ihrem Körper.
Sasha errötete und schaute in Rosies Gesicht und sah sie lächeln. Es war ein offenes, einladendes Lächeln, wie Sasha es von Männern kannte. Von Männern, die ihr offen zu verstehen gaben, dass sie mit ihr schlafen wollten.
War es bei einer Frau nicht anders? Sasha blinzelte überrascht. Bisher wäre sie nie darauf gekommen, sich den Körper einer Frau vorzustellen, wie er sich gegen ihren presste, Haut an Haut. Sie senkte den Blick und nahm einen kräftigen Schluck Bier. Sie hoffte, der bittere, salzige Geschmack würde ihren steigenden Trieb dämpfen.
Wiederholt schielte sie zu Rosie, wenn sie ihr den Rücken zugewandt hatte, um für einen Gast Chips aus dem obersten Regal zu holen. Wenn Rosie sich streckte, spannten sich Beine und Po an, was man unter der dünnen Jeans deutlich verfolgen konnte, und zu ihrer Schande musste sich Sasha eingestehen, dass sie schwüle Phantasien entwickelte, in denen sie den Druck dieser Schenkel am eigenen Körper spürte. Sasha brannte vor Verlegenheit, aber sie war nicht länger bereit, ihr wildes Verlangen zu ignorieren, das sich in ihr ausbreitete. Sie starrte auf Rosies geschwungenen Mund, und sie fragte sich, ob sich das Küssen einer Frau so anfühlte wie das Küssen eines Mannes. Und wie würde es sich erst anfühlen, den heißen Mund auf die feuchte Spalte einer Frau zu pressen? Entsetzt stellte Sasha fest, dass Rosie sie anstarrte und jetzt auf sie zukam. «Woran denken Sie, meine Liebe? Sie haben einen merkwürdigen Blick drauf, muss ich Ihnen sagen.»
Als Sasha in die klaren blauen Augen der Frau vor ihr schaute, begriff sie, dass die Begierde nicht nur in ihrem Blick zu lesen war, er spiegelte sich auch in Rosies Augen.
«Wie lange ist der Pub noch geöffnet?», raunte Sasha. Sie traute sich, mit einer Fingerspitze über Rosies Handrücken zu streichen.
Rosie lächelte Sasha vielsagend an. «Nicht mehr lange», murmelte sie, nahm Sashas Finger und hob ihn an ihre Lippen, ehe sie ihn sinnlich in den Mund gleiten ließ. Als sie schließlich Sashas Hand freigab, lächelte sie wissend. Im nächsten Augenblick war sie weg, weil sie sich um einen anderen Gast kümmern musste.
Sasha spürte, dass sie vor Leidenschaft zitterte. Sie fragte sich, ob Rosie wusste, worauf sie sich einließ. Kurz darauf rief Rosie die letzte Runde auf, und ein paar Minuten später gingen die Lichter aus und wieder an, um die Gäste daran zu erinnern, dass es
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