Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
die Ränder. Ich habe nur meist nicht die Zeit dazu.“
„Du bist immer noch sauer, weil wir nicht die Berglandschaft bekommen haben, die du eigentlich wolltest.“
„Ich wollte sie nicht“, sagte Falk in dem extrem geduldigen Tonfall, der Frauen in den Wahnsinn treibt. „Ich habe nur gesagt, sie hat mehr Farben und wäre eine größere Herausforderung.“
Falk und Fischer trafen sich in der Mitte des Raumes und sahen sich still um. Sie trugen beide ausgebeulte Rucksäcke, vollgestopft mit dem Nötigsten. Das Püppchen spähte von Falks Rucksack wie eine aufmerksame Wächterin. Chappie kam und setzte sich neben Chance. Er kaute eifrig auf etwas herum, das er gefunden hatte. Chance wusste es besser, als zu fragen, was es war.
„Wir sollten uns wirklich langsam aufmachen“, sagte Falk.
„Ja“, stimmte Fischer zu. Aber keiner von beiden regte sich.
„Für zehn Jahre gibt es hier nicht viel zu sehen“, sagte Falk. „Aber andererseits wussten wir wohl immer, dass wir nur auf der Durchreise waren.“
„Du weißt, wir können nicht viel mitnehmen“, sagte Fischer. „Es würde uns nur aufhalten.“
„Ja, ich weiß. Aber ich werde diesen Ort vermissen. Es ist schwierig, sich vorzustellen, dass wir ihn nie wiedersehen werden, wenn wir erst einmal die Tür hinter uns geschlossen haben.“
„Wird uns guttun“, sagte Fischer kurz angebunden. „Wir geraten hier sowieso langsam in einen Trott.“
„Ein Teil von mir will nicht gehen“, sagte Falk. „Wir hatten es bequem hier. Sicher. Sicher davor, Helden und Legenden sein zu müssen.“
„Wir müssen nicht gehen …“, sagte Fischer langsam.
„Doch“, sagte Falk. „Der Urlaub ist vorbei.“
Sie ließen die Wohnung sicher abgeschlossen hinter sich zurück, weil ansonsten aufgefallen wäre, dass sie gingen, und banden ihre Rucksäcke auf die Pferde, die Falk in einem nahe gelegenen Stall beschlagnahmt hatte. Falk schickte Chance und Chappie zurück zu ihrer Gastwirtschaft, um sein Pferd und seine Sachen zu holen, während er und Fischer sich im Hauptquartier der Wache verabschiedeten. Sie musterten die Straßen auf ihrem Weg mit mehr Interesse als gewöhnlich, und das Wissen, dass sie sie nie wieder sehen würden, erlaubt Falk und Fischer, sie mit neuen Augen zu sehen. Nach so vielen Jahren in Haven waren sie unempfindlich für zu viele Anblicke und Geräusche und für die vielen bekannten Übel.
Es war Zeit für einen letzten Kreuzzug in Haven, eine letzte Gelegenheit für Gerechtigkeit, Vergeltung und die Bestrafung der Sünder, und zur Hölle mit dem, was das Gesetz dazu zu sagen hatte.
Im Hauptquartier der Wache ging es wie immer geschäftig zu, und eine große Zahl verschiedenster Leute huschte hinein und heraus. Niemand schenkte Falk und Fischer mehr Beachtung als gewöhnlich, als sie ihre Pferde draußen anbanden, einem Konstabler ein Trinkgeld dafür gaben, dass er auf sie aufpasste (sonst hätten sie bei ihrer Rückkehr nur noch die Hufeisen vorgefunden) und sich dann zielstrebig durch das Hauptquartier auf das Hauptlager zu bewegten.
Der Lagerverwalter protestierte laut gegen ihren unangekündigten Besuch und verlangte, die erforderlichen Papiere zu sehen. Falk warf ihm einen strengen Blick zu, Fischer legte die Hand auf ihren Schwertgriff, und der Lagerverwalter entschied, er werde dringend anderswo gebraucht. Er ging so schnell, dass er beinahe rannte, und alle Arbeiter an ihren Schreibtischen interessierten sich plötzlich brennend für ihre Arbeit, als Falk und Fischer beiläufig durch das Lager spazierten und sich mit allem eindeckten, was ihnen gefiel.
Es gab eine Menge Auswahl. Die Forscher der Wache hatten immer neue Ideen, um den armen Seelen in ihren Revieren zu helfen, einen weiteren Tag auf den fiesen Straßen von Haven zu überleben. Falk und Fischer beluden sich mit Schockgranaten, Brandsätzen und so vielen Wurfmessern, wie sie tragen konnten. Falk war von den Chaosbomben außerordentlich angetan. Sie waren neu, noch nie in der Praxis getestet worden und so teuer, wie es Prototypen immer waren, aber es ging das Gerücht, sie seien unglaublich zerstörerisch, und das war genug für Falk. Er stopfte alle sechs in seine Gürteltasche und sah sich hoffnungsvoll nach weiteren tollen Sachen um. Fischer musste lächeln. Falk liebte die neuesten Spielsachen. Dennoch entschieden sie sich schnell dafür, auf die andere neueste Entwicklung zu verzichten, Drogenbomben, die mit schwarzem Mohnstaub gefüllt waren. Beim ersten und
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