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Unter dem Schatten des Todes - Brack, R: Unter dem Schatten des Todes

Unter dem Schatten des Todes - Brack, R: Unter dem Schatten des Todes

Titel: Unter dem Schatten des Todes - Brack, R: Unter dem Schatten des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Brack
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Schrank, ein kalter Kanonenofen, aber keine persönlichen Gegenstände.
    Zwei jüngere Männer standen vor einem Arbeitstisch und sortierten Werkzeug in eine Kiste. Der RFB-Mann schickte sie fort. »Ihr wisst, um was es geht.« Sie packten die Kiste, einen großen Hammer, eine Axt und ein Brecheisen und verließen die Hütte.
    »Ich hab wenig Zeit, Genossin. Wir haben alle Hände voll zu tun. Sind so eine Art Schleuse. Exponierte Genossen müssen raus, heißt die Devise. Damit kamen sie ein bisschen spät, hätte man früher klarmachen können, dass wir hier ein Reisebüro aufmachen sollen. Fahrdienste organisieren ist eins, aber die Fahrzeuge beschaffen … ehrlich gesagt ist das was Neues … Autos knacken. Aber die Jungs sind ja erfinderisch. Ich hab nur gelernt, Polizeiwachen oder Kasernen zu überfallen, um Waffen zu organisieren. Auto fahren kann ich gar nicht.« Er lachte. »Wir dachten, die Revolution kriegen wirauch mit dem Fahrrad hin, solange der, der hinten auf dem Gepäckträger sitzt, eine Pistole hat. Na ja, wir haben unsere Ausrüstung verbessert … und jetzt also Kraftwagen, und da fragst du dich natürlich, wie kriegst du eine Garage gebaut oder mehrere, darüber machen die in der Leitung sich keine Gedanken, die denken, prima Idee, in der Laubenkolonie ist Platz, unübersichtliches Terrain. Und als ich frage, wie sie sich das konkret vorstellen, hieß es, legt doch einfach Laub über die Autos – jetzt im Winter! Aber Not macht erfinderisch, wir haben ein Bootshaus vom Seeufer weggetragen, zwölf Mann hoch, da ging das, und es passt sogar ein Kleinlaster rein oder Lieferwagen, den müssen wir allerdings erst noch besorgen.«
    »Hm.« Dafür, dass er keine Zeit hatte, redete er eindeutig zu viel.
    Eine Weile schwadronierte er weiter, darüber, dass man schon viel eher und viel besser hätte organisieren müssen und nicht immer nur die Zentrale im Blick haben, und erst seit der Besetzung des Karl-Liebknecht-Hauses sei man drauf gekommen, dass man in die Breite organisieren muss und aus dem Hinterhalt zuschlagen, so wie früher, und nicht dieses Gerede, man würde Terrorakte ablehnen, so ein Quatsch, angreifen müsse man, ständig und überall, so wie früher, und das gehe jetzt wieder los … »Aber gewusst wie, denn solche trotteligen Unternehmungen wie das Anzünden des Reichstags sind ja wohl die falschen Methoden, denn die Macht verbirgt sich ganz woanders, in den Kasernen und Fabriken und Banken, und da müssen wir jetzt reinhauen … Und ehrlich gesagt, wenn der Befehl nicht bald kommt, dann ziehen wir selbst los, die anderen werden schon folgen … und glaub mal nicht, dass die vom Reichsbanner drüben am andern Seeufer bloß Pfeil und Bogen vergraben haben.« Er hielt inne und blickte sie erwartungsvoll an.
    »Darf ich hier rauchen?«, fragte Klara.
    »Du sitzt auf einem Pulverfass«, lachte er. »Aber bitte, nur zu.«
    Es war manchmal einfach nötig, einen Schleier aus Rauch zwischen sich und den Gesprächspartner zu bringen.
    »Und was dich betrifft und dein Kassiber. Das geht noch heute ab Richtung England, mit der ersten Gruppe …«
    Wie soll aber der Widerstand funktionieren, fragte sich Klara, wenn sie die führenden Persönlichkeiten der Bewegung nach draußen schaffen? Sicher, sie sind gefährdet, viele haben sie schon geholt, nur … ist das nicht unlogisch?
    »Was den Reichstagsbrand betrifft … darum geht’s doch, Genossin, das ist ja dein Auftrag … Informationen für die Propaganda im Ausland … schön und gut, aber ist das so wichtig, jetzt, in dieser Situation? … Nichts für ungut, ich will dir nicht das Wasser abgraben, und Auftrag ist Auftrag, aber wenn du mit denen von der Führung zusammenkommst, dann mach denen mal klar, dass wir mit den Hufen scharren … Und bei der Reichstagssache ist doch alles klar wie Kloßbrühe, wenn du mal genau hinguckst … Der Holländer, von dem manche jetzt behaupten, man hätte ihn hypnotisiert, so ein Scharlatan wie der Hanussen hätte ihn abgerichtet und in den Reichstag beordert, wo er dann mit Streichhölzern um sich schmeißt … alles Unsinn! Der war ganz anders von den Nazis abhängig. Der hat sich von den Röhmlingen anwerben lassen, der hat sich als Lustknabe in der SA-Hierarchie hochgedient, so sieht es aus, der war mit denen schon länger verbandelt, das ist ja nicht das erste Mal, dass er in Deutschland ist, in München haben sie ihn sich gefügig gemacht und dann nach Berlin geschickt und ihm einen Parteiausweis von uns

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