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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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gut geschafft, Euch zuzusetzen, und vielleicht hätte er es schließlich doch noch geschafft, Eure kleine Frau zu töten. Das hätte mich erfreut. Es war das Risiko wert.«
    »Ihr hättet diesen Ort verlassen sollen, solange Ihr die Möglichkeit dazu hattet.« Eric stieß zu. Er achtete genau darauf, wie sich Sir Graham gegen sein Schwert schützte, und bemerkte die Müdigkeit, die sich deutlich in seinen Bewegungen abzeichnete.
    »Dubhlinn gehört mir. Ich besitze es seit dreizehn langen Jahren.«
    »Ihr habt nie etwas besessen. Ihr habt beansprucht, was niemals Euch gehörte.«
    »Dieses Land gehört mir!«
    »Weil Ihr es so sehr liebt, werde ich Euch ganz gewiss genug davon übrig lassen, um Euch darin beerdigen zu können.«
    Der Kampf war kurz, aber heftig. Sir Graham war geschickt, hatte seine Geschicklichkeit aber nicht trainiert. Er war schwach, hatte all seine Kraft bei Trinkgelagen und Prassereien verloren. Als Eric schließlich sein Herz mit dem Schwert durchbohrte, empfand er es nicht als Sieg. Er hatte sich Dubhlinn nicht erwerben wollen, indem er das Blut eines Verwandten vergoss, gleichgültig, wie sehr dieser den Tod verdiente. Als er sich niederkniete, um Sir Graham die blicklosen Augen zu schließen, und sein Schwert am Wams des Mannes säuberte, empfand er fast etwas wie Traurigkeit. Es hatte den Anschein, dass die einzigen Beatons, denen er vertrauen konnte, jene Armen niederen Standes waren und die unehelichen Kinder, die sein Vater so reichlich gezeugt hatte.
    »Peter?«, rief Eric, als er sah, wie dieser die Treppen herunterkam. Es überraschte ihn nicht, als der Mann ihm mit einer einzigen knappen Kopfbewegung sein Scheitern mitteilte. »Verdammt sei dieser Bastard. Werden wir ihn denn nie erwischen?», knurrte Eric, als er aufstand und sein Schwert in die Scheide steckte. »Verbreitet die Nachricht, dass Sir Graham tot ist und Dubhlinn einen neuen Laird besitzt«, befahl er seinen beiden Männern.
    »Ich sollte bleiben und Euren Rücken sichern«, protestierte Bowen.
    »Es ist alles in Ordnung. Und sobald die Leute hören, dass Sir Graham tot ist, wird der Kampf wohl sofort zu Ende sein.«
    »Stimmt«, pflichtete ihm Bowen bei. »Diese Männer werden nicht mehr kämpfen, jetzt, wo ihnen das Versprechen auf Bezahlung aus den Händen geschnappt wurde.«
    Sobald Bowen und Peter weg waren, sah sich Eric um. Bis er seinen Rundgang durch die Burg beendet hatte, folgte ihm in sicherer Entfernung eine kleine Gruppe verängstigter Dienstboten mit weit aufgerissenen Augen. Dieses vorsichtige Zeichen eines Empfangs linderte ein wenig seine Bestürzung über den elenden Zustand der Burg. Er warf seinen Brüdern ein mutloses Lächeln zu, als er die Treppen herunterkam und sie unten auf ihn warten sah.
    »Keine Spur von William?«, wollte Nigel wissen und fluchte, als Eric den Kopf schüttelte.
    »Und sonst auch kaum eine Spur von irgendetwas«, berichtete Eric.
    »Ja, nach dem wenigen zu urteilen, was ich gesehen habe, ist jeglicher Reichtum, sollte es ihn jemals gegeben haben, völlig geplündert worden.«
    »Es ist in der Tat nicht mehr viel übrig, und was noch da ist, wurde nicht sonderlich gut instand gehalten.«
    »Du wirst eine Menge Arbeit haben.«
    »Als ich William hier gesehen habe, dachte ich, ich könnte all meine Probleme mit einer einzigen Schlacht lösen. Nun habe ich meine Ländereien, aber ich werde kämpfen müssen, um sie wieder zu dem zu machen, was sie einst waren. Und William verfolgt Bethia nach wie vor.«
    Balfour legte seinen Arm um Erics Schultern. »Eine Schlacht nach der anderen, Junge. Du hast diesen Kampf gewonnen. Bald wirst du den anderen auch gewinnen. William mag wie ein Gespenst verschwinden, aber noch ist er nichts weiter als ein Mensch. Er kann bluten, und er kann sterben.«
    »Und er kann zur Hölle fahren, das ist der Ort, an den ich ihn so schnell wie möglich hinschicken will«, versprach Eric.

21
    »Hör damit auf, hin und her zu laufen, sonst binde ich dich an einen Stuhl«, warnte Maldie.
    Bethia seufzte und setzte sich.
    Sie, Maldie, Gisèle und mehrere andere Frauen hatten sich in der großen Halle versammelt, um auf die Rückkehr der Männer zu warten. So hatten sie es schon am vorigen Tag bis tief in die Nacht hinein gemacht.
    Obwohl sie wie die anderen auch schließlich zu Bett gegangen war, hatte Bethia zu unruhig geschlafen, um sich erholt zu fühlen.
    Jetzt saß sie bei Tisch, stocherte in dem Essen herum, das man ihr zum Frühstück hingestellt hatte,

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