Unter dem Schutz des Highlanders
und wartete angespannt und verzweifelt auf eine Nachricht von den Männern.
Bethia war erstaunt, wie gut sich die anderen Frauen ihre Gelassenheit bewahren konnten. Sie dagegen hatte das Gefühl, dass sie anfangen würde, sich die Haare auszureißen, sollte sie nicht bald etwas über Erics Schicksal erfahren.
»Bist du dir sicher, dass es kein schlechtes Zeichen ist, dass sie gestern nicht zurückkehrten?«, fragte sie Maldie.
»Ja, ganz sicher«, antwortete Maldie.
»Als ich feststellte, dass mir mein Wunsch, Sir Graham würde einfach aufgeben, nicht erfüllt wird und die Schlacht geschlagen werden muss, hoffte ich, dass sie wenigstens sehr kurz ist.«
»Das ist durchaus möglich. Wie dem auch sei, Balfour und seine Brüder gingen mit dem Leben ihrer Männer immer sehr vorsichtig um. Solche Vorsicht kann den Fortgang einer Schlacht verlangsamen. Sie könnten sich sogar entschlossen haben, Dubhlinn lieber zu belagern.«
»O Gott«, ächzte Bethia. »Das kann Monate dauern. Bis dahin bin ich ein Skelett.«
»Ja, es kann Monate dauern«, bestätigte Maldie, aber ihr Tonfall war weich und voller Verständnis. »Es ist allemal besser, als Männer gegen gut bewehrte Mauern anrennen zu lassen und zuzuschauen, wie sich die Toten und Verwundeten aufstapeln. Und nach dem, was Eric mir über Dubhlinn erzählt hat, würde eine Belagerung wohl nicht monatelang dauern.«
»Sir Graham weigerte sich trotz der Anweisung des Königs, Dubhlinn aufzugeben. Ich glaube nicht, dass ein Mann, der seinem Lehnsherrn ins Gesicht spuckt und eine Anklage wegen Hochverrats riskiert, durch eine Belagerung in die Knie gezwungen werden kann. Und nach allem, was ich von Dubhlinn gesehen habe, wird ihn auch ein wenig Hunger nicht abschrecken.«
»Non«, pflichtete ihr Gisèle bei und fügte bedeutungsvoll hinzu: »Nicht der Hungertod seiner Leute oder selbst der Männer seiner unmittelbaren Umgebung.«
»Aber er wird seine eigenen Hunger- oder Durstqualen nicht lange aushalten können«, beendete Bethia den Gedanken. »Doch woher wollen wir wissen, dass er sie erleiden wird? Dubhlinn ist ein sehr elender Ort. Oh, Ihr müsst wissen, dass ich keine Tiere gesehen habe.«
»Was heißt, dass sie alle verkauft oder aufgegessen wurden«, sagte Maldie. »Dieser Mann hat sich entweder die Börse mit dem unklugen Verkauf seines gesamten Viehbestands gefüllt oder hat so viel davon verzehrt, dass nicht genug übrig geblieben ist, um seinen Bestand zu ergänzen. Gut, es ist die falsche Jahreszeit, dies richtig beurteilen zu können, aber Eric sagte, die Felder sähen aus, als wären sie schlecht bearbeitet, vielleicht für lange Zeit nicht einmal angesät worden. Nein, ich denke, der Mann ist in seiner Burg nicht gut versorgt.«
»Was ist mit den Bewohnern von Dubhlinn?«
»Die Bewohner dieser verdammten Ländereien haben gelernt, für sich selbst zu sorgen. Ja, sie haben es vor langer Zeit gelernt. Sie haben ihr Leben auch nicht bei Kämpfen weggeworfen. Was interessiert es sie letzten Endes, wer ihr Herr ist? Von den letzten drei Lairds haben sie nichts anderes erfahren als Not und Elend. Sie verstecken sich, und darin sind sie sehr geschickt.«
»Es gibt nur wenige Bewohner, zumindest schien es so, als wir nahe des Ortes Halt machten.«
»Ganz gewiss sind es sehr viel weniger als zu der Zeit, als mein verhasster Vater das Land besaß, aber ich bezweifle, dass sie bei Kämpfen getötet wurden. Nein, Grausamkeit und Hunger, ihnen beides von ihren Herren auferlegt, haben sie dezimiert.«
Bethia lächelte unvermittelt und warf Maldie einen etwas finsteren Blick zu. »Du musst mir nicht indirekt zu verstehen geben, dass Dubhlinn ein guter Dienst erwiesen wird, wenn man den jetzigen Laird absetzt. Es besteht keine Notwendigkeit zu solcher Raffinesse. Ich weiß, dass Eric für sie alle besser ist.«
»Es ist seltsam. Dubhlinn wurde an den Rand des Ruins gebracht, der Clan besteht beinahe nur noch aus einer Handvoll zerlumpter, verschreckter Almosenempfänger, die viel Zeit damit verbringt, sich zu verstecken, und ihre einzige Überlebenschance besteht aus Eric, dem angeblichen Bastard der Gattin des früheren Laird. Die Beatons werden also durch einen Mann gerettet, der sich weigert, ihren Namen zu tragen, durch den wahren Erben von Dubhlinn, der hinausgeworfen wurde, um in den Bergen zu sterben. Um ehrlich zu sein, Eric sollte diesen Ort dem Erdboden gleichmachen.«
»Und auf die Asche spucken«, fügte Gisèle hinzu, die sich langsam und
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