Unter dem Schutz des Highlanders
vorsichtig aus dem Stuhl erhob. »Ich gehe zu Bett.«
»Geht es dir gut?«, fragte Maldie.
»Oui, ich habe nur nicht gut geschlafen.« Sie lächelte, als sie sich, eine nervöse Magd an ihrer Seite, auf den Weg aus der großen Halle machte. »Ich weiß, es sieht so aus, als würde ich ziemlich viel schlafen, aber diese Körpermasse liegt oft genug auf dem Bett und betet um Schlaf. Weckt mich, wenn Nigel zurück ist.«
»Nein, ich werde diesen Mann zu dir schicken, und er darf das Risiko auf sich nehmen, oder auch nicht, wie ihm beliebt.«
»Es geht ihr gut, oder nicht?«, fragte Bethia, nachdem Gisèle fort war. Für kurze Zeit war sie von ihren Sorgen um Eric abgelenkt.
»Ja. Sie ist im letzten Monat, und es fällt ihr sehr schwer. Das ging ihr schon immer so. Sie hat große und sehr lebhafte Kinder auszutragen«, sagte Maldie mit einem Lächeln. »Die arme Frau findet es unbequem, zu sitzen, zu gehen, ja, selbst zu liegen. Und sie schläft nur oberflächlich. Sie wird froh sein, wenn sie zu ihrem Entbindungsbett geführt wird.«
Bethia strich sich verstohlen mit der Hand über ihren noch immer sehr kleinen Bauch, fing aber Maldies Schmunzeln auf. »Ich habe mich nur gefragt, ob ich mich in wenigen Monaten auch so unbehaglich fühle.«
»Jede Frau erlebt eine Schwangerschaft auf ihre Art, aber sobald du weißt, wie und ob du leidest, kannst du immer eine Frau finden, mit der du deine Leiden vergleichen kannst« – Maldie wechselte ein kurzes Schmunzeln mit Bethia – »oder von der du lernen kannst. Wann wirst du es deinem Mann sagen?«
»Eine gute Frage«, Bethia seufzte und schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass du mich davor gewarnt hast, aber ich dachte wirklich nicht, dass es so verdammt schwer ist, den richtigen Moment zu finden. Wenn er wiederkommt« – sie atmete tief durch, um ihre plötzliche Angst um Eric in den Griff zu bekommen –, »ich weiß, was der nächste Schritt sein wird. Ich werde mir einen Zeitpunkt vornehmen und es ihm sagen – selbst wenn ich ihn anbinden und sicherstellen muss, dass er keine zärtlichen Worte murmelt oder mich berührt, bis ich zu Ende gesprochen habe.« Sie lächelte über Maldies Lachen. »Er wird es bestimmt bald bemerken, und du hast einmal mehr recht: Es ist besser, wenn ich es ihm sage, bevor er es selbst errät.«
»Ihr beide braucht dringend eine Auszeit, in der keine Verwandten um Euch sind oder gegen jemanden gekämpft wird.«
»Stimmt. Jetzt werden die Schwierigkeiten mit Sir Graham beseitigt, dann bleibt nur William übrig.« Bethia zitterte leicht bei der bloßen Erwähnung dieses Mannes und verfluchte die Angst, die er in ihr weckte. »Es ist schwer zu ertragen, aber ich möchte wirklich, dass dieser Mann tot ist.«
»Es ist der einzige Weg, dich von ihm zu befreien. Gib dir nicht die Schuld dafür, dass du dir diese dunkle Wahrheit eingestehst. Nein, dieser Mann hat seinen Weg selbst gewählt, und zwar an jenem Tag, an dem er beschloss, mit Hilfe von Mord das an sich zu reißen, was ihm nicht gehört.«
Bevor Bethia etwas erwidern konnte, wurde sie sich des anschwellenden Lärms bewusst. Einen Augenblick später erkannte sie, dass es sich um aufgeregtes Stimmengewirr handelte. Sie wechselte schnell einen Blick mit Maldie und eilte aus der Halle, die anderen Frauen folgten ihr hastig. Beinahe hätten sie den Jungen umgerannt, den man geschickt hatte, die guten Nachrichten zu überbringen. Als Bethia das Tor zur großen Halle erreichte, war sie schon im Rennen begriffen. Die Männer waren zurück, und sie wünschte sich verzweifelt, Eric unter den Rückkehrern zu finden, und wenn schon nicht ganz unversehrt, so doch wenigstens nur leicht verwundet. Sie würde glücklich alles hinnehmen, ein oder zwei Narben auf seinem schönen Körper oder sogar ein Hinken – alles, sofern er nur am Leben war –, und sie musste ihn mit ihren eigenen Augen atmen sehen, bevor sie zu hoffen wagte.
Sobald sie im Burghof war, sah sich Bethia gezwungen, langsamer zu gehen. Es herrschte Chaos. Männer, Pferde und Frauen, die nach ihren Männern suchten, bevölkerten den Hof. Dann entdeckte Bethia Eric, der in der Nähe der Stallungen abstieg, und rannte erneut los. Jetzt, wo sie wusste, dass er lebte, wünschte sie sich verzweifelt, ihn zu berühren. Es fiel ihr schwer, nicht gegen alles und jeden, was ihr im Weg war, einen Fluch auszustoßen und loszuschlagen.
Gerade als sie die letzte Gruppe von Leuten, die zwischen ihrem Ehemann und ihr stand, wegscheuchte,
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