Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
grasend gut versorgt sind.
„ Willst du die Pferde nicht schon nach Hause schicken?“, fragt Juliette mit einem leisen Grummeln im Magen, denn allzu gern hätte sie noch einmal einen Ausritt gemacht, hat überdies das dumpfe Gefühl, dass dieser Jonathan dafür sorgt, dass Stück für Stück der Zauber des Aufenthaltes bröckelt.
„ Nein, Juliette, erstens bekäme ich so schnell gar keinen Flug, zweitens lasse ich mir nicht von diesem Irren oktroyieren, wie ich meinen Urlaub zu verbringen, noch wann ich ihn zu beenden habe“, erwidert Fernando grimmig. „Miguel wird bei Hinrich im Stall einquartiert und sich mit einem Sicherheitsdienst die Stallwache teilen müssen, bis der Scheißkerl unschädlich gemacht ist.“
„ So schnell kann dich nichts aus der Bahn werfen, nicht?“, fragt Juliette.
„ Mir scheint, da haben wir durchaus etwas gemeinsam“, grinst Fernando zurück.
„ Himmelarsch!“, flucht Georg. „Fangt ihr schon wieder an, euch gegenseitig vorzuflöten, wie toll ihr euch findet?“
„ Du, mein Freund, bist schließlich auch nicht von schlechten Eltern“, lacht Fernando, „und wärst du es, wärest du nicht hier.“
Weitere Eskalationen des Geplänkels werden von den herankommenden, rußgeschwärzten Spezialisten unterbrochen.
„ Eindeutige Hinweise auf Brandbeschleuniger! Sehr dilettantisch ausgeführt! Da hat jemand nur auf Effekt gearbeitet, dem es offenbar völlig wurscht war, ob er Spuren hinterlässt“, erklärt der Sachverständige so mürrisch, dass man den Eindruck gewinnen kann, er empfinde es geradezu als persönliche Beleidigung, dass ihm die Arbeit derart leicht gemacht worden ist. Er hält einen verschmurgelten Plastikkanister in die Höhe.
„ Das ist dem nicht nur völlig wurscht, dieser Täter will sogar, dass man auf ihn schließt“, murmelt Georg so leise, dass nur Juliette ihn verstehen kann, die zustimmend nickt.
Lydia bittet zu einem kleinen Mittagsimbiss.
Die Erklärungen Fernandos, der sie mittlerweile in alle Überlegungen eingeweiht hat, entlocken ihr nur ein verstehendes Kopfnicken. Den Blick auf die noch schwelende Brandstätte vermeidet sie fast krampfhaft, denn schnellstmöglich möchte sie den unversehrten Zustand wiederhergestellt sehen.
Die Gespräche an den Tischen, die auf der Terrasse aufgestellt sind, verlaufen einsilbig. Zu uneinheitlich sind die Kenntnisstände, zu groß ist die Sorge, sich möglicherweise zu verplappern.
So ist Juliette auch ausgesprochen unwohl, als Susanna bekundet, nicht im Haus bleiben, sondern die Frauen zu ihrem Arztbesuch begleiten zu wollen.
Es ist ihr einigermaßen unklar, wie sie sich halbwegs unverfänglich mit Sarah und der Freundin unterhalten soll, so voll, wie ihr Kopf mit den unglaublichsten, erschreckendsten Bildern ist.
Georg wird den Männern beim Herrichten des Stalles auf dem Vorwerk helfen, sie wird also allein auf sich gestellt sein.
14. Kapitel
Während der Fahrt zu Schröders muss sie sich keine weiteren Gedanken über möglicherweise verfä ngliche Kommunikation machen, denn diese wird allein von Fernando und Georg über die Vorzüge des neuen Wagens bestritten, den er als Ersatz für den verunglückten Land Rover bekommen hat. Georg hatte dringend zum Wechsel der Ma rke geraten, und der Freund kann sich in seiner Begeisterung über den Cayenne, der als nagelneuer Vorführwagen sofort verfügbar gewesen war, kaum zurückhalten.
Juliette schmiegt sich, den unbestreitbaren Luxus genießend und für einen Moment der Müdigkeit nachgebend, an Georg gelehnt in die weichen Ledersitze. Viel zu kurz scheint ihr der Augenblick, denn schnell haben sie das Vorwerk erreicht.
Sie ahnt noch nicht, dass Fernando Hinrich und Bärbel in vollem Umfang aufgeklärt und zu absolutem Stillschweigen Susanna und Sarah gegenüber verpflichtet hat. So kann sie Bärbels Augenzwinkern beim Eintreffen nicht richtig deuten.
Michel begrüßt Juliette so begeistert, als hätte er sie seit Jahren nicht zu Gesicht bekommen, und verschwindet mit den Frauen in der gemütlichen Küche, wo Julchen schon duftenden Kaffee zubereitet hat.
Seine aufgeregten Fragen nach dem Stallbrand bremst Bärbel für den Moment erst einmal aus. Er lässt es sich aber nicht nehmen, Juliette sofort völlig in Beschlag zu nehmen.
„ Ich habe angefangen, Friedrichs Geschichten aufzuschreiben“, erzählt er begeistert, „schon fast zwanzig Seiten habe ich zusammen!“
„ Donnerwetter, Michel, da warst du aber fleißig“, staunt seine
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