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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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ficken.«
    Ivy wimmerte. Noch nie hatte sie sich so entblößt und ausgeliefert gefühlt.
    Noch nie hatte sie solche Angst empfunden.
    Und dann ließ der Druck plötzlich nach, und die Hand, die ihren Kopf gegen die Matratze gepresst hatte, war weg, und Tyler trat zurück. Hustend rollte sich Ivy herum und kam auf die Füße.
    »Du sagst mir nicht, dass ich den Mund halten soll«, sagte er leise und griff an seine Gürtelschnalle. »Du brauchst wohl was, mit dem sich dein Mund beschäftigen kann? Ich geb’s dir«, drohte er. Dann hielt er inne, rieb über die Ausbuchtung in seiner Hose, ließ den Reißverschluss jedoch zu. »Aber zuerst will ich deine Möse sehen. Ich habe noch nie die Möse einer Rothaarigen gesehen.« Als sie sich nicht bewegte, fuhr er sie an: »Zeig sie mir, du Nutte. Zieh dich aus, sofort. Und zwar ganz.«
    »Bitte«, flüsterte sie, und die Tränen rollten ihr über die Wangen. Sie konnte nicht glauben, dass jemand so obszön, so brutal sein konnte.
    »Mach schon!«
    Sie ließ die Hand in die Tasche ihres Rocks gleiten und umschloss das Skalpell mit den Fingern. Vorsichtig nahm sie die Kappe ab, jetzt wusste sie, dass sie es benutzen musste. Es widersprach ihrer tiefsten Überzeugung, allem, wofür sie stand, aber sie konnte nicht zulassen, dass er sie so entwürdigte. Es war schon schlimm genug, ihm zuhören zu müssen, wie er sich über Vincents sexuelle Vorlieben erging. Ja, Vincent hatte sie auf jede erdenkliche Weise geliebt, aber dieses Monster hier versuchte, etwas, das schön war und etwas ganz Besonderes zwischen ihnen beiden, in den Dreck zu ziehen und zu etwas Abstoßendem zu machen. Nein, sie würde nicht zulassen, dass er sie zu einem wertlosen Gefäß degradierte, das ausschließlich dazu diente, dass er seinen Dreck darin abladen konnte, um dann weggeworfen zu werden. Der Mann war krank. Krank und widerlich.
    Unbeholfen knöpfte sie ihren Rock auf und ließ ihn fallen und nahm heimlich das Skalpell aus der Tasche, als sie sich vorbeugte, um ihn vom Boden aufzuheben. Sie verbarg es zwischen den Stofffalten und richtete sich auf.
    »Jetzt die Unterhose, du dummes Weibsstück«, fuhr er sie an.
    Oh Gott, wie sollte sie mit dem Skalpell in der Hand ihre Unterwäsche ausziehen? Einen Augenblick lang nahm sie die Frage, wie sie ihre Haut retten konnte, mehr gefangen als der Widerwille, sich diesem Monster nackt zu präsentieren, und sie zögerte.
    Aus Angst, er könnte sein Messer gebrauchen und ihr den Slip einfach vom Leib schneiden, schob Ivy den schmalen Streifen Seide mit ihrer freien Hand erst über die eine Hüfte, dann über die andere und richtete sich langsam auf. Das seidige Material rutschte an ihren Oberschenkeln und Knien nach unten, bis es an ihren Knöcheln hängen blieb.
    Sie fühlte sich völlig ausgeliefert, nackt bis auf die Haut vor einem Mann stehend, der ihre Demütigung ganz offensichtlich genoss.
    Und der Jäger, der Tyler Griffus beherrschte, genoss es tatsächlich. Er hatte komplett vergessen, dass er die Frau aus der Wohnung schaffen sollte, vergessen, dass er sich beeilen musste. Stattdessen schwelgte er im Gefühl seiner Macht und ihrer Entwürdigung, beschwor noch verhei ßungsvollere Bilder herauf, in denen sie noch hilfloser war. Bilder von langsamer, süßer Unterwerfung erfüllten seine Fantasie. Er fand langsam Geschmack an der Vorstellung, sie zu töten, weil sie weitaus böser war, als all die anderen Weiber es jemals sein würden – böser vielleicht sogar als sie . Zumindest hatte sie nie vorgegeben, seine Freundin zu sein, wie es die Ärztin getan hatte, während sie in Wirklichkeit die ganze Zeit über hinter seinem Rücken über ihn gelacht hatte.
    Ein schneller Tod wäre zu gnädig, und er würde sie nicht eher gehen lassen, als bis sie den vollen Preis gezahlt hatte. Er wollte alles tun, um die Demütigung so lange wie möglich hinzuziehen; er wollte sie auf jede mögliche Weise peinigen.
    »Was wird der alte Schweinepriester wohl denken, wenn er nach Hause kommt und dich splitterfasernackt vorfindet, während du mit mir all das tust, was eine Hure nun mal am besten kann?«, fragte Tyler und griff wieder nach seinem Reißverschluss. »Denkst du nicht, er wird sofort glauben, du hättest darum gebettelt?«
    Oh Gott, das Schwein war ein Meister der psychologischen Kriegsführung, dachte Ivy in bitterer Verzweiflung. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht – was würde Vincent glauben, nach dem, was sie ihm angedroht hatte, bevor sie ein

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