Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)
Sergeant spähte über die Kiste hinweg, hinter der er in Deckung gegangen war. Er sah beide Leitern an der Mendez gegenüber liegenden Seite des Frachtshuttles. Von dort aus feuerte Mendez. »Ja, ich seh sie.«
»Gut. Unsere Leute werden jeden Moment auf den Laufgängen erscheinen. Verhindern Sie, dass diese Scheißkerle die Leitern hochsteigen. Verstanden?«
»Ist klar«, antwortete der Sergeant, hob die Waffe und nahm den ersten Angreifer unter Feuer, der sich anschickte, zu dem Laufgang hochzusteigen. Mehrere Kugeln prallten von der Panzerung des Soldaten ab, doch eine durchdrang eine Schwachstelle am Kniegelenk. Der Mann brach mit einem Aufschrei zusammen.
»Zielen Sie auf die Gelenke!«, rief der Sergeant über Funk.
Jessica spähte durch den Eingang und ging gleich wieder hinter dem dicken Türrahmen in Deckung, als ein gebündelter Energieblitz ein Stück herausschlug und Splitter in alle Richtungen flogen.
»Scheiße!«, schimpfte sie. Der Qualm des angesengten Türrahmens brannte ihr in den Augen. »An allen vier Seiten sind Scharfschützen postiert. Wladi nimmt sie unter Feuer und treibt die Bodentruppen in die Gebäude an der anderen Seite.« Sie spähte wieder aus der Tür, was einen weiteren Schuss des Scharfschützen zur Folge hatte. »Mist! Solange die Schützen da oben hocken, können wir nichts unternehmen!«
Plötzlich sprang die Seitentür des angrenzenden Gewächshauses auf. Jessica fuhr herum und wollte das Feuer eröffnen, hielt aber im letzten Moment inne, als sie Tugs älteste Tochter Deliza erkannte, die starr vor Angst im Eingang stand.
»Runter auf den Boden!«, rief Jessica dem Mädchen zu. Das Fensterglas zersplitterte, der Schuss verfehlte das Mädchen nur knapp. Mit einem Aufschrei warf sie sich zu Boden. Jessica nutzte die Gelegenheit, schwenkte ihre Waffe herum und gab einen Feuerstoß in Richtung des Scharfschützen ab, nur um ihm zu zeigen, dass sie nicht wehrlos waren.
»Wer ist das?«, fragte Nathan an niemand Bestimmten gewandt.
»Die Uniformen kenne ich nicht«, antwortete Jessica, »aber jedenfalls sind das keine Amateure. Das ist mal sicher.«
»Das sind Kampfsoldaten der Ta’Akar«, sagte Jalea. »Bestens ausgebildete Kämpfer.«
»Ich will zu meinem Vater!«, schluchzte Deliza.
»Wenn du durch die Gewächshäuser läufst, wird man dich abknallen«, sagte Jessica.
»Dann müssen wir hier warten?«, fragte Deliza.
»Wir können nicht warten«, sagte Jessica. »Das ist vermutlich nur die Vorhut. Verstärkung ist bestimmt schon unterwegs.«
»Mein Vater wird gleich den Schutzschirm einschalten.«
»Die Emitter!«, entfuhr es Nathan.
»Ich glaube nicht, Schatz«, entgegnete Jessica. Sie spähte nach draußen und sah, dass mehrere Angreifer das Haupthaus umgingen. Tug und Ranni feuerten unablässig durch die Fenster, konnten die Soldaten aber nicht am Vorrücken hindern.
Jessica wandte sich wieder an das Mädchen. »Wo befindet sich die Schutzschirmsteuerung?«
»In der Reaktorbaracke, in der Ecke.« Deliza zeigte zur gegenüberliegenden Tür, die ins nächste Gewächshaus führte.
»Immer geradeaus?«, fragte Jessica.
»Ja, bis es nicht mehr weitergeht.«
Jessica spähte wieder nach draußen. Die Soldaten machten sich bereit, das Farmhaus einzunehmen.
»Sie werden jeden Moment das Haupthaus stürmen. Tug und seine Frau versuchen sie daran zu hindern.« Jessica überlegte einen Moment und lauschte auf den gedämpften Schusswechsel.
»Okay, neuer Plan. Ich schalte den Schutzschirm ein. Damit sind wir die Scharfschützen los. Da die meisten Angreifer sich auf das Farmhaus konzentrieren, könntet ihr in der Zwischenzeit vielleicht das Schiff einnehmen.«
»Und was ist mit dir?«, fragte Nathan.
»Wenn ich in fünf Minuten nicht wieder da bin, komme ich wohl nicht mehr.«
»Jess …«
»Willst du es lieber versuchen?« Sie wartete seine Antwort nicht ab, sondern rannte durch die Tür ins angrenzende Gewächshaus.
Jessica durchquerte das erste Gewächshaus, ohne dass ein einziger Schuss auf sie abgegeben wurde. Auf den Tischen standen leere Erdkästen, die erst kürzlich abgeerntet worden waren, was bedeutete, dass es hier kaum Deckung gab. Als sie in den nächsten Verbindungsschuppen stürmte, wusste sie, dass sie nicht mehr so mühelos durch das nächste Gewächshaus kommen würde.
Dennoch wurde sie nicht langsamer. Sie rannte durch den Schuppen ins Gewächshaus. Diesmal aber eröffnete der Scharfschütze das Feuer. Glasscheiben klirrten, Splitter
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