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Unter Trümmern

Unter Trümmern

Titel: Unter Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Heimbach
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Koch? Zumindest hat man Sie keinen Respekt vor Ihrem Vorgesetzten gelehrt, Koch. Das finde ich sehr bedauerlich und auch sehr bedenklich. Ich weiß, Sie waren lange im Ausland und da sind die Gepflogenheiten andere, aber jetzt leben und arbeiten Sie in Deutschland und hier gelten die hiesigen Gesetze und Gepflogenheiten. Und darum sage ich Ihnen auch, Koch, dass es keine Durchsuchung bei diesem Gerber geben wird. Haben Sie das verstanden?“
    „Verstanden!“, presste Koch nach einer Pause hervor. Schon diese knappe Antwort fiel ihm schwer. Allein die Anspielungen auf sein Leben im Ausland und die Gepflogenheiten in Deutschland hätten normalerweise ausgereicht, um ihn in einen Wüterich zu verwandeln.
    „Gut“, gab sich Arnheim zufrieden, der offenbar selbst über das Einlenken seines Kommissars überrascht war. „Was Neues von dem Einbruch in Bodenheim? Haben Sie eine Spur, jetzt, wo dieser Einbrecher tot ist? Na, wie hieß der noch mal schnell …?“
    „Hartmann. Franz Hartmann.“ Er überlegte, ob er nach der Auseinandersetzung in den letzten Minuten überhaupt noch Lust hatte, ihm von dem Mann zu berichten, dessen Aussage den Verdacht nahe legte, dass Hartmann absichtlich überfahren wurde. Doch schließlich fasste Koch auch diesen Fall zusammen.
    Auch Arnheim wollte kein neues Öl ins Feuer gießen. „Könnte sein, Koch, könnte sein“, ging er versöhnlich auf den Verdacht seines Kommissars ein. „Aber wie vertrauenswürdig ist der Mann, der das gesehen hat? Mir scheint, dass wir an diesem Punkt sehr vorsichtig sein müssen. Der Mann hatte Angst vor Ihnen und hat gesagt, was Sie hören wollten. Und außerdem, wie wollen Sie ihn jetzt finden? Ohne ihn bricht dieses ganze Konstrukt zusammen. Und diese SS-Nummer am Arm: Kann sein, aber kann auch tatsächlich von einer Kriegsverwundung herrühren. Und ein Rat, mein lieber Koch: Sehen Sie nicht überall die Gespenster des alten Regimes! Der Krieg ist vorbei.“
    Der äußere Krieg vielleicht, aber der innere noch lange nicht, dachte Koch, sagte das aber nicht laut.
    „Wir müssen in die Zukunft sehen, Koch, optimistisch sein, den Neuanfang wagen.“
    Koch verstand das als Schlusswort, stand auf und verabschiedete sich kurz angebunden von Arnheim und ging in sein Büro, wo er Siggi antraf.
    Der drehte sich erschrocken um.
    „Was machen Sie hier?“, fragte er strenger, als er es vorgehabt hatte. Zu sehr saß ihm noch die Verärgerung über Arnheims Äußerungen in den Knochen.
    „Nichts, nichts“, antwortete Siggi. „Ich habe hier die Liste mit den Besitzern von diesem Mercedes-Modell.“
    Misstrauisch sah Koch den jungen Mann an, der sich unter dem Blick des Kommissars sichtlich unwohl fühlte.
    „Und? Haben Sie wenigstens etwas herausgefunden?“
    Mit gesenktem Kopf hielt Siggi seinem Chef die Blätter entgegen. Der beachtete sie nicht. „Nein.“
    „Wie? Nein? Geht es auch genauer?“
    Siggi hustete kurz. „Es gibt insgesamt sechs 170er Mercedes im Stadtgebiet.“
    „Und?“, fragte Koch ungeduldig weiter. „Das hatten wir ja schon!“
    „Also. Zwei von denen sind kaputt, ohne Motor. Zwei sind hell und die anderen zwei Besitzer sagten aus, dass die Autos bei ihnen zu Hause standen. Zeugen haben das bestätigt.
    „Merde!“, fluchte Koch laut. „Merde, merde, merde! Nirgends geht es weiter.“
    „Vielleicht hat sich der Mann ja getäuscht. Es war kein Mercedes. Oder er hat die Geschichte einfach erfunden, damit wir ihn in Ruhe lassen.“
    Nun platzte all der Ärger aus Koch heraus. „So einen Mist habe ich mir eben erst anhören müssen. Haben Sie sich das mit Arnheim gemeinsam überlegt. Auf wessen Seite stehen Sie, Siggi, auf wessen Seite …?“
    „Was ist das denn für ein Lärm?“
    Unbemerkt von den beiden Männern war Gerhard Reuber in das Büro getreten und hatte Kochs Ausfall mitbekommen. Erschrocken blickten sie ihn an.
    „Ich geh dann mal“, sagte Siggi und schob sich an Reuber vorbei aus dem Büro.
    Koch sah ihm kurz nach, blickte den Kollegen an, zuckte mit den Schultern, ging um den Schreibtisch herum und ließ sich in seinen Stuhl fallen.
    „Am liebsten würde ich meine Koffer packen und nichts wie weg“, sagte er.
    „Na, na, immer mit der Ruhe“, entgegnete Reuber. „Wie wär’s mit einem feinen Kaffeeersatz in der Kantine?“
    „Großartige Idee“, antwortete Koch ironisch, stand auf und folgte seinem Kollegen, der schon in der Tür stand.
    In der Kantine verzogen sie sich in eine stille Ecke.
    „Was war

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