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Unter Trümmern

Unter Trümmern

Titel: Unter Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Heimbach
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anderen Leuten mit pornographischen Bildern aufbessert. Er bringt ja niemanden damit um.“
    „Und außerdem“, sagte Reuber und sah Siggi dabei provozierend an, „die Dame hat Ihnen doch gefallen, oder?“
    „Ja … nein …“
    „Schon gut“, beendete Koch das Gespräch, um Siggi weitere Peinlichkeiten zu ersparen. „Stärken wir uns erst einmal.“
    Damit lotste er seine Gäste ins Wohnzimmer, wo auf dem Tisch aufgeschnittenes Brot und die Wurst, die er von dem Franzosen bekommen hatte, sowie drei Gläser, die Flasche Riesling und der Schnaps von Bresson standen.
    „Ist ja wie im Paradies“, war Reubers Kommentar, als er die Tafel erblickte. Er griff in die Tasche seines Mantels und zog ebenfalls eine Flasche hervor. „Whiskey, von unseren amerikanischen Freunden.“ Er stellte sie zu den beiden anderen auf den Tisch. „Eis wäre zu viel verlangt, was?“ Dabei lachte er verschmitzt. Er zog seinen Mantel aus, öffnete die Flasche und füllte jedes der drei Gläser zu einem Drittel.
    „Auf unser Geheimtreffen“, prostete er und fügte, nachdem sie alle getrunken und Siggi ordentlich gehustet hatte, hinzu: „Sollen wir uns gleich einen Namen geben? Geheimbund der …?“
    Die beiden anderen grinsten, gingen aber nicht weiter darauf ein.
    „Ach ja“, sagte Siggi plötzlich, und griff nach seinem Mantel, den er über einen Stuhl geworfen hatte, um in den Taschen zu wühlen. „Hier, ich habe doch auch was mitgebracht.“
    Der junge Mann hielt den beiden Kommissaren seine Wurst, die er von dem Franzosen geschenkt bekommen hatte, entgegen.
    „Nein, nein, Siggi“, wiegelte Koch ab, „die behalten Sie mal schön selbst. Ich denke, die da“, er zeigte zu dem Tisch, „reicht. Wenn nicht, kommen wir auf Ihr Angebot zurück.“
    Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, kam Koch auf den Grund ihrer Zusammenkunft zu sprechen.
    „Ich habe Sie beide zu mir eingeladen, weil Sie die einzigen Personen sind, denen ich vertrauen kann“, begann er.
    „Na, darauf Prost“, sagte Reuber und hob sein Glas. „War nicht so pathetisch gemeint“, erklärte Koch, leicht gereizt.
    „’tschuldigung“, wiegelte Reuber ab.
    „Also: Ich will mit Ihnen die beiden Fälle durchgehen. Die beide irgendwie zusammenhängen.“
    „Bringen Sie mich auf den neuesten Stand. Was ist denn bei der Durchsuchung bei diesem … na, wie heißt der …?“
    „Gerber.“
    „Ja, Gerber. Was ist da rausgekommen?“
    Koch öffnete die Flasche und schenkte allen von dem Riesling ein, bevor er zusammenfasste.
    „Wir haben bei Gerber ein Versteck gefunden, unter der Scheune. Dort wurde wahrscheinlich Peter Gerber, der Sohn des Bauern, umgebracht. Schleifspuren sowie eine Blutlache wiesen darauf hin. Siggi?“
    „Ich habe das Blut ins Labor gebracht.“
    „Danke, sehr gut. Ich will zuerst wissen, ob es sich um Tier- oder Menschenblut handelt. Ist Letzteres der Fall, will ich die Blutgruppe haben.“
    „Wenn das noch geht“, gab sich Reuber skeptisch und steckte sich eine Zigarette an, nachdem er Koch stumm um dessen Zustimmung gebeten hatte.
    „Hoffen wir’s“, antwortete der. „Wenn es sich tatsächlich um Blut von Peter Gerber handelt, stellt sich die Frage, warum man die Leiche nach oben geschleppt hat.“
    „Damit das Lager unter dem Schuppen nicht entdeckt wird“, versuchte Siggi eine Antwort und erschrak über sich selbst, weil er einfach drauflos gesprochen hatte.
    „Ist schon gut, Siggi“, beruhigte ihn Koch. „Ihre Meinung ist genauso gut wie unsere. Also, weiter!“
    Reuber schaltete sich ein. „Ich glaube, dass wir an dem Punkt nicht weiterkommen. Zu viele Möglichkeiten. War es der Vater? Hat er ihn hochgeschleppt, damit man das Lager und den Tatort nicht findet? Wenn es jemand anderes war, also ein Einbrecher, dann war es dem doch wahrscheinlich egal, ob man das Versteck findet. Also hat wahrscheinlich doch der Alte die Leiche hochgeschleppt, damit man sein Lager nicht findet.“
    „Aber woher weiß denn ein Fremder von dem Versteck?“ Siggi hatte diese Frage erregt ausgesprochen. Es machte ihm Spaß, zum ersten Mal so richtig Polizist sein zu dürfen, so, wie er sich das immer vorgestellt hatte.
    „Gute Frage“, lobte Koch. „Woher kannte der Mörder und Einbrecher das Versteck? Oder war es kein Einbrecher, sondern jemand, der Geschäfte mit den Gerbers oder nur dem jungen Gerber machte. Es gab Streit, ein Wort gab das andere, ein Stoß, ein Schlag, da war plötzlich ein Messer, und bums, war es

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