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Unter uns Pastorentoechtern

Unter uns Pastorentoechtern

Titel: Unter uns Pastorentoechtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Secombe
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war, standen wir oben auf der Verkehrsinsel, und ich hatte den Schildpfeiler umgefahren.“
    Die Vorstellung, wie Bertie, die Hand in Mrs. Bradshaws Schoß gelegt, auf einer Verkehrsinsel in Pontywen gestrandet war, war zuviel für mich. Ich bekam einen Hustenanfall, der den Gebrauch meines Taschentuchs erforderlich machte. Als er nachließ, fuhr Bertie fort:
    „Also, nachdem ich den Wagen wieder von der Insel herunter hatte, fuhr ich sie nach Hause. Ihr war nichts passiert, sie war nur ein bißchen erschrocken. Also hat sie mir etwas Whisky gegeben, den sie für medizinische Zwecke immer im Haus hat, und nahm sich auch einen. Dann fuhr ich zu Will Notizbuch aufs Revier, um den Unfall zu melden. Und das ist der Grund, warum ich Sie sprechen wollte.“ Er sah mich sorgenvoll an.
    „Sie wollen mir also sagen, daß Sie mit einer Whiskyfahne zu Will, dem Polizisten, gefahren sind, um Ihren Unfall zu melden“, sagte ich. „Das war ein bißchen riskant, nicht wahr?“
    „Nun ja, ich habe ihm erklärt, daß ich aus rein medizinischen Gründen einen Schluck getrunken hätte“, erwiderte er, „und ich habe ihm auch gesagt, daß ich nie mit dem Schildpfeiler zusammengestoßen wäre, wenn ich nicht versucht hätte, beim Fahren das Geld von Mrs. Bradshaws Schoß zu nehmen, denn ich bin in diesem Moment sehr langsam gefahren. Aber er sagt, er muß mich wegen rücksichtslosen Fahrens anzeigen, und ich habe mich gefragt, ob Sie da nicht irgend etwas unternehmen könnten.“
    „Ich werde tun, was ich kann, um Ihnen zu helfen, Bertie“, sagte ich. „Aber ich fürchte, Sie haben sich in Schwierigkeiten gebracht, indem Sie dem Polizisten gegenüber zugegeben haben, daß Sie unvorsichtig gefahren sind, und dabei auch noch nach Whisky gerochen haben.“
    „Ich bin nicht unvorsichtig gefahren“, entgegnete Bertie. „Ich bin ganz langsam gefahren.“
    „Wie langsam Sie auch immer gefahren sein mögen“, erwiderte ich, „Sie können nun einmal nicht gleichzeitig Auto fahren und Geld aufheben, das bei Ihrer Beifahrerin auf dem Schoß liegt. Sie hätten erst anhalten müssen.“
    „Wissen Sie was?“ sagte er. „Ich werde es nie wieder tun.“
    „Darum geht es nicht“, entgegnete ich. „Wir müssen jetzt erst einmal alles Mögliche tun, um Sie aus diesem Schlamassel herauszuholen. Ich werde morgen zu Will gehen.“
    „Ich danke Ihnen sehr.“ Die Falten verschwanden von seiner Stirn, und es war offensichtlich, daß er seinen Hals bereits aus der Schlinge wähnte.
    „Aber rechnen Sie nicht zu fest damit, daß ich etwas erreichen kann“, warnte ich ihn.
    „Nein, Mr. Secombe“, sagte er mit einem leeren Lächeln. Das „Nein“ klang nicht sehr überzeugend.
    Am nächsten Morgen ging ich aufs Polizeirevier, um mit Will Notizbuch zu sprechen, der sich gerade mit Moelwyn, dem Obsthändler, um einen Lieferwagen stritt, der Wills Meinung nach zu lange vor Moelwyns Laden geparkt hatte. Es war nicht zu übersehen, daß der Polizist nicht seinen besten Tag hatte. Er machte intensiven Gebrauch von seinem Notizbuch. Ich dachte daran, später wiederzukommen, doch der Arm des Gesetzes hatte mich bereits erspäht. Zum Entkommen war es zu spät.
    „Hallo, Mr. Secombe! Was kann ich für Sie tun?“ fragte er mich in brüskem Tonfall. Dann fügte er hinzu: „Moelwyn, wir sprechen uns später.“
    Moelwyns Schnurrbart zuckte vor gespannter Sorge.
    Will setzte sich auf einen Hocker hinter dem Tresen des Reviers und überragte mich immer noch. Ich fühlte mich eingeschüchtert.
    „Es geht um Bertie Owen“, sagte ich vorsichtig.
    „Ach, dieser dämliche Trottel, wenn Sie den Ausdruck entschuldigen wollen, Mr. Secombe“, erwiderte der Polizist. „Ich habe eine Anzeige aufgesetzt, aber ich glaube nicht, daß es zu einem Verfahren kommt. Er bekommt vermutlich einen Brief vom Polizeichef, in dem er gewarnt wird, daß er beim nächsten Mal mit einer Strafe rechnen muß.“
    Am Abend schaute ich bei Bertie vorbei, um ihm zu sagen, daß es höchstwahrscheinlich nicht zu einem Verfahren gegen ihn kommen würde. Mrs. Owen öffnete die Tür. Sie war eine mächtige Frau, noch ehrfurchtgebietender als Will Notizbuch.
    „Glücklicherweise“, sagte ich, „sieht es so aus, als ob es nicht zu einem Verfahren kommen würde.“
    „Gott sei Dank“, erwiderte sie. „Er hätte noch den Verstand verloren, wenn er vor Gericht gemußt hätte. Er hat sich wegen des Feuerwerks schon genug Vorwürfe gemacht.“
    Ein paar Minuten später kam Bertie nach

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