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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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überquerten. Hinter ihnen hatte der Campuspolizist fast aufgeholt.
    Die Straße passierte ein weiteres Wohnheim, ehe sie sich an einem künstlichen Hügel hinab- und aus dem Campus hinausschlängelte. Dirk sah, wie der Van bergab beschleunigte, und versuchte, seine Geschwindigkeit zu halten. Am Fuß des Hügels markierte eine Ampel die Kreuzung mit der Canal Road, einer viel befahrenen Durchgangsstraße, auf der man in das ländliche Maryland gelangte.
    Die Ampel zeigte grün, und Dirk befürchtete, dass sie umsprang, ehe er sie erreichte. Dann leuchtete sie gelb, und er wusste, dass der Van jetzt anhalten musste.
    Nur tat er das nicht.
    Angetrieben von seinem Beifahrer, behielt der Fahrer den Fuß auf dem Gaspedal, als das Lichtsignal zu Gelb wechselte. Der Van war noch etwa zwanzig Meter von der Kreuzung entfernt, als die Ampel endgültig auf Rot umsprang. Erstaunlicherweise zögerte der Querverkehr. Vielleicht hatten die Wartenden die tanzenden Lichtkegel des Vans bemerkt, als er den Hügel herabraste.
    Mit mehr als siebzig Meilen pro Stunde überquerte der Kleinlaster die ersten Fahrspuren und wollte auf der anderen Straßenseite nach links abbiegen. Aber seine Geschwindigkeit war zu hoch, und der Fahrer trat in seiner Panik auf die Bremse und versetzte den Van ins Schleudern. Er schlingerte über den Asphalt, bis der rechte Vorderreifen den Bordstein küsste. Der Reifen platzte, doch der Van wurde keinen Deut langsamer, setzte über den Bordstein hinweg und rauschte gegen eine niedrige Begrenzungsmauer. Dabei gab der vordere Kotflügel nach, während die Hinterräder ebenfalls den Bordstein überwanden. Die Fliehkräfte warfen den Van auf der Begrenzungsmauer auf die Seite. Er rutschte noch ein paar Schritte weiter, dann rollte er vollends über die Mauer und tauchte mit dem Dach zuerst in den Namensgeber der Straße ein, den Chesapeake and Ohio Canal, der sich gleich dahinter befand.
    Dirk brachte den Packard vor der Ampel schlingernd zum Stehen und rannte quer über die Straße. Summer folgte ihm mit höchstens einem Schritt Abstand. Sie erreichten die Begrenzungsmauer und warfen einen Blick hinüber. Der Kanal hatte den größten Teil des Vans verschluckt, nur seine immer noch rotierenden Räder tauchten teilweise aus dem Wasser auf. Ein mattes Leuchten erhellte das trübe Wasser an dem einen Ende, wo die Scheinwerfer des Vans noch auf den Kurzschluss warteten, der sie zum Erlöschen bringen würde.
    Dirk schlüpfte aus seiner Jacke und streifte die Schuhe ab. »Ich versuche, sie herauszuholen«, sagte er. »Sieh zu, ob du die Campuspolizei um Hilfe bitten kannst.«
    Er hechtete in den Kanal, schwamm zum Van hinüber und tauchte gleichzeitig zur Beifahrertür hinab. Die leuchtenden Scheinwerfer steigerten die Sehweite im trüben Wasser von null zu kaum mehr als null, während er das offene Fenster ertasten musste. Der Rahmen war kaum dreißig Zentimeter hoch, was ihm verriet, dass das Dach beim Aufprall eingedrückt worden sein musste. Das verhieß für die Insassen nichts Gutes.
    Als er ins offene Fenster griff, spürte er einen leblosen Körper angeschnallt im Sitz. Blind umhertastend, fand er das Gurtschloss und löste den Sitzgurt. Der Körper kippte haltlos nach vorn, also zog er an seiner Schulter und zerrte ihn durch das schmale Fenster.
    Dirk schoss nach oben zur Wasseroberfläche und schnappte gierig nach Luft, während er den Kopf und den Oberkörper aus dem Wasser drückte. Ein heller Lichtstrahl aus der Taschenlampe des Campuspolizisten traf das Gesicht des Unfallopfers, und Dirk wusste sofort, dass er Zeit und Mühe vergeudet hatte. Der Kopf des Beifahrers bildete einen grotesken Winkel zu seinem Körper. Sein Genick war gebrochen.
    Dirk zog den Körper aufs Ufer und rief den Polizisten zu sich. »Geben Sie mir Ihre Lampe.«
    Der Polizist reichte Dirk das Verlangte, während er sich bückte, um ihm dabei zu helfen, die Leiche aufs Trockene zu schaffen. Dirk schwamm zur anderen Seite des Kleinlasters und tauchte abermals. Dank der Taschenlampe erkannte er schon jetzt, dass der Fahrer, dessen Oberkörper zwischen dem eingedrückten Dach und dem Lenkrad eingeklemmt war, ebenfalls den Tod gefunden hatte. Im Gegensatz zu seinem Partner hatte er sich nicht angeschnallt gehabt.
    Obgleich ihm die Luft knapp wurde, leuchtete Dirk mit der Lampe am Fahrer vorbei in den hinteren Teil des Wagens. Eine Reihe elektronischer Module zur Signalverarbeitung waren auf einem Armaturenbrett montiert. Daneben war ein

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