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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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dass man bei der DARPA durchaus einen Grund hatte, misstrauisch zu sein«, sagte Gunn. »So wie es aussieht, war es kein Unfall.«
    »Unsere Freunde auf dem Kabinenkreuzer haben wahrscheinlich eine Sprengladung am Rumpf angebracht«, sagte Giordino. »Sie muss zu früh explodiert sein, ehe sie die Kiste an sich bringen konnten.«
    »Tatsächlich haben sie die Sprengladung innerhalb des Bootes angebracht.« Pitt untersuchte die Beschädigungen mit Hilfe seiner Taschenlampe. »Die Spuren weisen auf eine Explosion hin, die im Schiffsinnern erfolgt ist.«
    Gunn deutete auf einen sägeartig gezackten Teil der Rumpfhülle in der unmittelbaren Nähe des Lochs. Er war deutlich nach außen gebogen. »Du hast recht. Die Sprengladung muss sich in der Kabine befunden haben.«
    Pitt ging vor der Öffnung in die Knie und leuchtete mit der Taschenlampe ins Bootsinnere. Die Überreste der Bordküche waren über ihm zu erkennen, dazu schwarz gefleckte Schotte und ein kraterförmiges Sprengloch in der Decke. Dennoch erschienen die Schäden innerhalb der Kabine bei weitem nicht so gravierend wie das Loch im Rumpf.
    Während er den Schaden begutachtete, bemerkte Pitt zwei ausgefranste orangefarbene Drähte, die sich von dem Loch wegringelten. Er verfolgte den Weg der Drähte durch die Kombüse zu einer an achtern gelegenen Nische, in der sie durch ein gebohrtes Loch verschwanden. Nachdem er sich durch das Sprengloch gezwängt hatte, kletterte Pitt in die Kombüse und ging nach achtern durch den beengten Essbereich zu einer Treppe. Sie führte ins Ruderhaus, wo er stehen blieb und sich das Ruder genauer ansah. Vor dem Sitz des Steuermanns öffnete er eine Klappe in Fußhöhe, hinter der sich ein Gewirr von farbigen Drähten befand, die die Bordelektronik mit Strom versorgten. Schnell identifizierte er die orangefarbenen Drähte. Einer war mit einer Stromleitung verspleißt, während der andere zum Gehäuse des Gashebels verlief. Wenig später fand er auch das Ende der Leitung – ein versteckter Kippschalter unter dem Armaturenbrett vor dem Steuersitz.
    Giordino und Gunn hatten die Cuttlefish umrundet und waren an ihrem Heck hochgeklettert. Als er Pitt nachdenklich am Ruder stehen sah, wollte Gunn wissen, was er entdeckt hatte.
    »Einen kleinen Fehler in meiner Theorie«, antwortete Pitt auf seine Frage. »Nicht die Mexikaner haben die Cuttlefish gesprengt. Das hat Heiland selbst getan.«

21
    Als er kurz nach Sonnenaufgang die Messe der Drake betrat, traf Pitt dort zu seiner Überraschung Ann Bennett an, die zusammen mit Gunn an einem Tisch saß und soeben ihr Frühstück beendete. Er holte sich eine Tasse Kaffee und trat zu ihnen.
    »Guten Morgen. Was dagegen, wenn ich mich dazusetze?«
    Gunn deutete auf einen Platz ihm gegenüber neben Ann. »Du verdirbst mir immer den Spaß.«
    Pitt sah Ann prüfend an. »Haben Sie gut geschlafen?«
    »Ganz wunderbar«, sagte sie leise und wich seinem Blick aus.
    Pitt quittierte ihre plötzliche Verlegenheit mit einem Lächeln. Als er am Vorabend vom Kranschiff zurückgekommen war, hatte er sofort seine Kabine aufgesucht, um zu Bett zu gehen. Als es leise an seine Tür geklopft und er geöffnet hatte, stand Ann davor, einen erwartungsvollen Ausdruck in den Augen. Sie trug einen weit geschnittenen Schiffsbademantel, unter dem die Träger ihrer Unterwä sche hervorschauten. Barfuß balancierte sie auf ihrem heilen Bein, um den Druck auf ihren verbundenen und geschwollenen Fuß knöchel zu mindern.
    »Ich hatte gehofft, dass Sie noch vorbeikommen und gute Nacht sagen«, flüsterte sie.
    Pitt unterdrückte ein ungutes Lustgefühl, während er in ihre flehenden Augen blickte. »Das war eine Unterlassungssünde von mir«, erwiderte er lächelnd.
    Dann bückte er sich und hob sie hoch. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, während er sie durch den schmalen Korridor in ihre Kabine trug. Er setzte sie behutsam auf ihre Koje, beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn.
    »Gute Nacht, meine Liebe«, sagte er sanft. Ehe sie reagieren konnte, hatte er die Kabine schon wieder verlassen und die Tür hinter sich geschlossen.
    »Ihr Koch ist hervorragend«, sagte Ann zu Gunn, schob den leeren Teller zurück und versuchte, das Thema zu wechseln.
    »Die Verpflegung ist ein wesentliches Element, um die Moral der Schiffsbesatzung aufrechtzuerhalten. Wir achten stets darauf, dass auf all unseren Schiffen nur die besten Köche zum Einsatz kommen.« Gunn biss ein Stück von seinem Toast ab und wandte sich

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