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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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nicht. Er wollte doch unentdeckt bleiben. Also musste er sie so schnell wie möglich verjagen. „Verschwinde, du verscheuchst mir die Fische.“
    Leise sagte Sabrina: „Aber ich sage doch gar nichts.“
    „Was murmelst du unverschämtes Ding vor dich hin?“ Er warf wütend seine Angel weg und kam schimpfend mit großen Schritten auf Sabrina zu. Dabei bückte er sich nach einem Dreckklumpen und zielte damit auf sie. Er flog knapp an Sabrinas Kopf vorbei. Sie drehte voller Panik ihr Pferd herum und galoppierte davon. Hinter sich hörte sie, wie Robin höhnisch lachte.
    „Ja, hau nur ab, wenn ich dich in die Finger kriege, drehe ich dir den Hals herum. Ha, ha, ha.“
    Sabrina jagte mit Floh flussabwärts, obwohl sie Mamdy erzählt hatte, dass sie die andere Richtung nehmen wollte. In ihrer Angst merkte das Kind gar nicht, wie weit sie sich von zu Hause entfernt hatte. Ihr kleines Herz klopfte heftig, und sie hielt sich krampfhaft an der Mähne fest. „Lauf, Floh, lauf schneller“, trieb sie das Pferd an.
    Sabrina weinte vor Angst und überließ Floh die Entscheidung, wohin er ritt. Das Pferd jagte über die Weiden. Nach einer Ewigkeit scheute plötzlich das kleine Pferd wegen einer Schlange im Gras, und Sabrina flog durch den plötzlichen Ruck im hohen Bogen herunter. Steine, die in der Nähe der Böschung lagen, wurden ihr zum Verhängnis. Der Kopf schlug auf einen Stein, und der Rücken fiel auf einen größeren Gesteinsbrocken. Sie blieb bewegungslos und mit verdrehtem Körper liegen. Floh kam mit seinen Nüstern in ihr Gesicht. Aber Sabrina bewegte sich nicht. Unter ihrem Kopf lief Blut über den Stein. Floh leckte daran. Bis zur Dämmerung blieb Floh bei Sabrina, dann wieherte er und galoppierte zur Farm zurück.
    Schon gegen Mittag machte sich Franziska Sorgen, denn Sabrina hatte immer großen Hunger, sodass sie noch nie zu spät zum Essen kam. Aber heute kam sie nicht. Am Nachmittag erfuhr sie von Mamdy, wohin Sabrina reiten wollte.
    Als Kevin kam, sagte sie: „Sabrina ist noch nicht da. Ich mache mir Sorgen, das ist noch nie vorgekommen.“
    „Weißt du, wohin sie wollte?“
    „Ja, Mamdy sagte, sie wollte zu euch auf die neue Plantage.“
    „Dort habe ich sie den ganzen Tag nicht gesehen.“
    Beide ritten flussaufwärts in westliche Richtung.
    „Soweit kann sie doch nicht sein“, sagte Kevin mehr zu sich selbst.
    „Was sollen wir tun, Kevin? Vielleicht ist sie schon nach Haus zurückgekehrt.“
    „Wir wollen es hoffen, denn im Dunkeln erreichen wir nichts.“
    Die vielen Lichter um die Farm herum gaben schon vom weiten die Gewissheit darüber, dass Sabrina noch nicht da war. Inzwischen suchten alle nach ihr.
    Alina tröstete Franziska. „Morgen finden wir sie ganz bestimmt.“
    Mamdy suchte Franziska auf. „Missy, Boss böse. Rina Angst.”
    „Woher weißt du das?“, fragte Franziska.
    Mamdy griff sich mit beiden Händen an die Brust. „Ich fühlen, weiß genau.“
    Franziska schaute Hilfe suchend in Alinas Gesicht, als sie ihr von Mamdys Äußerungen erzählte.
    „Warte, ich werde ihn gleich suchen.“ Robin saß im Keller und war wie immer betrunken. „Was hast du mit Sabrina angestellt?“
    „Lass mich in Ruhe.“
    „Wo ist Sabrina?“
    „Weiß ich doch nich, is mir auch egal“, lallt er.
    Neben der Tür stand das Gewehr. Sie riskierte sehr viel, denn sie wusste, wie er reagiert, wenn er sich in die Enge getrieben fühlt. Sie griff danach und zielte auf ihren Mann. „Wo ist Sabrina, was hast du Mistvieh mit ihr angestellt?“
    Als Robin die Waffe auf sich gerichtet sah, hatte es den Anschein, als wäre er ganz plötzlich nüchtern geworden. „Nichts habe ich mit ihr gemacht – leider. Ich habe geangelt, und als sie mich entdeckte, machte sie kehrt und ritt wie vom Teufel besessen in Richtung Osten davon. Ich habe nur laut gelacht.“
    „Bete zu Gott, dass du die Wahrheit sagst, sonst vergesse ich mich an dir.“ Sie ging mit dem Gewehr in der Hand aus dem Keller.
    Franziska und Kevin, die oben auf der Kellertreppe standen, hatten das Gespräch verfolgt.
    „Dann haben wir ja in der falschen Richtung gesucht. Morgen früh finden wir sie!“ Franziska hatte wieder Hoffnung geschöpft.
    Plötzlich rief Bob: „Dort kommt Floh – allein.“
    Kevin ging auf Floh zu und nahm ihn an der Mähne. Floh war feucht, er scheint einen weiten Weg hinter sich zu haben.
    „Was hältst du davon, Kevin?“
    „Tja, Franzi, ich denke, sie ist vielleicht runtergefallen und ist verletzt. Ich traue

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