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Unterm Messer

Unterm Messer

Titel: Unterm Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Rebstöcken entdeckt habe, Kernöl, das in der Küche stand und noch nicht ranzig war, Salz, Wein und einigen Tropfen Hot Sauce. Meine scharfe Sauce ist immer in der Handtasche, für alle Fälle. Vesna ist ziemlich sicher: Kameras hat es im geheimen Labor keine gegeben. Vielleicht haben wir doch Spuren hinterlassen? Welchen Fehler haben wir gemacht? Bis zur nächsten Ausgabe des ,Magazin‘ muss ich entscheiden, ob ich die schlechten Fotos vom Labor verwende und über diesen Ort, an dem über ich weiß nicht was geforscht wurde, berichte. Die Unterstützung der ,Magazin‘-Geschäftsführung werde ich, solange ich nicht mehr finde, allerdings kaum haben.
    „Wie gelingt uns, dass Schilling redet?“, fragt Vesna und schaut in die nächtlichen Weingärten.
    „Wenn sie das Labor so plötzlich abtransportieren, dann ist klar, dass dort nicht hauptsächlich zu Anti-Aging-Cremes und der Verträglichkeit von künstlichen Nasen und Brüsten geforscht wurde“, füge ich an. „Ob Knobloch Spuren suchen wird?“
    „Denke ich doch“, erwidert Vesna. „Ich kapiere nicht, dass ich nicht gemerkt habe, sie haben Labor abtransportiert.“
    Ich zucke mit den Schultern. „Es gibt einen Lieferantenausgang. Es ist dauernd Betrieb. Und was die Operationseinrichtungen angeht, so ist ja auch gut möglich, dass sie die in einem Saal untergebracht haben. Die Zwergeinrichtung, die für Mäuse ...“
    „... die geht leicht in große Schachtel.“
    Da fällt mir etwas ein. Vielleicht haben wir eine Chance. „Meine Fotografin hat in der Morgendämmerung Bilder von der ,Beauty Oasis' gemacht. Sie hat mir erzählt, dass schon in aller Früh erstaunlich viel Betrieb war. Und ich bin sicher: Auf einigen Fotos waren im Hintergrund Lkw zu sehen. Wir könnten sie vergrößern. Vielleicht können wir herausfinden, wohin sie die Sachen gebracht haben.“
    Vesna sieht mich interessiert an. „Das machen wir. Kann nicht sein, dass sie so teure Apparate wegwerfen oder vergraben im Wald.“
    Ein Geräusch. Etwas zwischen Rascheln und Schritten. Es kommt von den Rebzeilen hinter uns. Mira. Nicht schon wieder. Kein Grund für das geringste mulmige Gefühl. Wenn wir Glück haben, können wir Rehe beobachten. Ich merke, dass auch Vesna etwas gehört hat. Sie fährt sich mit dem Zeigefinger an die Lippen. Ich nicke und lächle. Gleich kommen sie, die Rehe. Heute kriegen sie mich nicht, heute krieg ich mich nicht selbst dran. Vesna greift vorsichtig in ihre Jackentasche. Fotoapparat. Rehe zwischen den Rebzeilen, sehr hübsch. Allerdings werden sie nach dem ersten Blitz wohl panisch verschwinden. Ich schüttle den Kopf. Vesna nickt, etwas heftig, scheint mir. „Doch!“, formt sie mit den Lippen und starrt mich an. Kann es sein, dass sie gar nicht an Rehe denkt? Ich atme vorsichtiger. Das Rascheln kommt näher. Ich sehe, dass Vesna aus ihrer Tasche eine kleine Pistole zieht. Ich muss mich täuschen. Ich würde es wissen, wenn sie so etwas besäße. Es muss eine Spritzpistole oder ein Feuerzeug sein. Aber warum legt sie dann das Ding auf den Tisch und ist so angespannt? Jetzt sehe ich einen Schatten zwischen den Reben. Zu groß für ein Reh. - Ist es derselbe, der hier vorgestern gewartet hat? Warum geht er nicht in Deckung? Vesna nimmt die Waffe langsam in die Hand, steht auf, hält sie halb versteckt hinter der Hüfte. „Hallo?“, ruft sie plötzlich. Ist sie verrückt geworden?
    „Hallo!“, ruft es zurück und ich kenne die Stimme. Es ist die des Gerichtsmediziners.
    „Hallo!“, rufe jetzt auch ich, nein, ich juble es beinahe.
    Der große Schatten bewegt sich schneller, bekommt Konturen, wird zu Karl Simatschek. „Oh, Entschuldigung. Ich wusste nicht, dass du nicht allein bist“, sagt er zu mir.
    „Meine Freundin Vesna“, antworte ich irritiert.
    Er gibt ihr die Hand und sieht sie aufmerksam an. „Habe ich Sie nicht in der ,Beauty Oasis' gesehen?“
    „Ist Zufall. Fast“, erwidert Vesna. Sie versucht, so unauffällig wie möglich ihre Waffe wieder einzustecken. Über dieses Ding werden wir noch ein Wörtchen miteinander reden. Kann ja sein, dass ich spinne. Aber ich fühle mich ohne Schießeisen in meiner Umgebung deutlich sicherer.
    „Sehr spannend, so ein Auftritt aus den Rebzeilen“, lächle ich und versuche ihn von Vesnas Pistole abzulenken. „Warum hast du nicht angerufen?“
    „Hab ich viermal probiert. Nie ist jemand drangegangen. Das ist mir ein wenig seltsam vorgekommen und ich hab gedacht, ich schaue besser vorbei.“
    Mein

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