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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Steu­er­knüp­pel. Se­kun­den spä­ter wur­de das Ar­beits­ge­räusch der Ga­stur­bi­ne schril­ler.
    Sie fun­gier­te als Hilf­strieb­werk für die bei­den ge­gen­läu­fi­gen Ro­tor­krän­ze. Die Zei­ten, wo schnel­le Ma­schi­nen nach der al­ten Art lan­de­ten und star­te­ten, wa­ren vor­bei. So­gar schwe­re Trans­por­ter wur­den mit Hil­fe großer Hu­b­ag­gre­ga­te in die Luft ge­bracht.
    Als wir uns aus dem tie­fen Schnee lös­ten, be­ob­ach­te­te ich, wie Mil­ler mei­ne Ma­schi­ne aus dem Schup­pen hol­te und in der Kan­zel ver­schwand. Un­ter­des­sen wur­den wir von un­se­ren Hub­krän­zen hoch­ge­ris­sen. Knapp zwei­tau­send Fuß über dem Erd­bo­den ließ Re­ling das Haupt­trieb­werk an­lau­fen.
    Es be­stand aus ei­nem Klein-Plu­to­ni­um-Mei­ler, der als Hei­z­ele­ment für die an­ge­saug­ten Kalt­luft­mas­sen diente. Der Kern­zer­fall be­gann blitz­ar­tig, und da­mit wur­de auch schon die Ar­beits­flüs­sig­keit des Mei­lers er­hitzt. Kal­te Luft­mas­sen fauch­ten in die Ein­laß­schäch­te, wur­den von den Tur­bi­nen durch den Wär­me­aus­tau­scher ge­preßt, auf Weiß­glut ge­bracht und an­schlie­ßend wie­der aus­ge­sto­ßen.
    Die Strahl­ge­schwin­dig­keit des ex­pan­die­ren­den Ga­ses be­trug et­was über fünf­zehn­tau­send Me­ter pro Se­kun­de.
    Un­ser Ja­bo ruck­te an wie ei­ne Raum­ra­ke­te und ritt auf der feu­ri­gen Gas­säu­le in den wol­ken­be­deck­ten Him­mel hin­auf. Die nun über­flüs­sig ge­wor­de­nen Dop­pel­ro­to­ren wur­den von der Elek­tro­nik voll­au­to­ma­tisch ein­ge­fah­ren. Sie fal­te­ten sich zu­sam­men und ver­schwan­den in der Rumpf­ver­tie­fung.
    Ei­ne grü­ne Lam­pe zuck­te auf. Un­ser ther­mi­sches Atom­trieb­werk, das bis­her noch auf der Tur­bo-Ba­sis ge­ar­bei­tet hat­te, wur­de mit dem Auf­leuch­ten der Lam­pe zu ei­nem rei­nen Staustrahl­trieb­werk um­ge­schal­tet, da un­se­re Fahrt be­reits hoch ge­nug war.
    Die An­saug­tur­bi­nen lie­fen aus. Die Stau­luf­tein­läs­se öff­ne­ten sich. Noch im senk­rech­ten Steig­flug durch­s­tie­ßen wir die Schall­mau­er. Von da an war nichts mehr zu hö­ren.
    We­nig spä­ter ras­ten wir mit acht­zehn­fa­cher Schall­ge­schwin­dig­keit und in fünf­zig Ki­lo­me­ter Hö­he auf die ame­ri­ka­ni­sche Gren­ze zu, die wir schon nach we­ni­gen Mi­nu­ten er­reich­ten. Ent­fer­nun­gen von fünf­tau­send und mehr Mei­len wa­ren zu ei­ner un­be­deu­ten­den Di­stanz ge­wor­den. Lan­de- und Start­ma­nö­ver nah­men mehr Zeit in An­spruch als der ei­gent­li­che Flug.
    Auf der Bild­flä­che des Bo­den­tas­ters tauch­ten die Rocky Moun­tains auf. Das ge­wal­ti­ge Ge­bir­ge husch­te förm­lich un­ter uns hin­weg.
    Et­was weh­mü­tig dach­te ich an mei­nen Ur­laub, der nun be­en­det war. An die Atom­höl­le des Ama­zo­nas woll­te ich noch nicht den­ken. Ich war im Au­gen­blick nur neu­gie­rig, ob Ema­nu­el Ka­stro wirk­lich in Nord­ka­na­da ab­ge­stie­gen war, oder ob er sich nur einen kur­z­en Jagd­aus­flug ge­leis­tet hat­te. Es war durch­aus nicht un­mög­lich, daß er sich in ei­ner grö­ße­ren Stadt auf­hielt.
    Der Al­te hat­te per­sön­lich über die GWA-Wel­le einen Spruch ab­ge­setzt. Noch ehe wir lan­de­ten, kam über Sup-Ul­tra­kurz-Wel­le die Mel­dung aus dem Haupt­quar­tier in Wa­shing­ton. Aus der Mit­tei­lung ging her­vor, daß der süd­ame­ri­ka­ni­sche Ener­gie-Kö­nig einen pracht­vol­len Land­sitz in­mit­ten der ka­na­di­schen Wild­nis nicht nur ge­mie­tet, son­dern ge­kauft hat­te.
    Er lag in der Nä­he von Fort Rae und war mir so­gar be­kannt. Ich hat­te ihn über­flo­gen, als ich nach ei­ner Hüt­te für mei­nen Ur­laub­s­auf­ent­halt such­te.
    Das war vor drei Wo­chen ge­we­sen. Kein Mensch hat­te sich sei­ner­zeit dort se­hen las­sen. Des­halb war ich über­zeugt ge­we­sen, daß er nur als Som­mer­sitz diente.
    Nun hat­te Se­nor Ka­stro die­sen schloß­ähn­li­chen Be­sitz er­wor­ben. Das muß­te et­was be­deu­ten.
    »Sein be­son­de­res In­ter­es­se gilt den neu­ent­deck­ten Uran­fel­dern am Buf­fa­lo-See«, sag­te der Al­te, nach­dem er die Nach­richt aus dem

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