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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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De­chif­fri­er-Au­to­ma­ten ge­zo­gen hat­te. »Er wird so lan­ge dort blei­ben, bis er das Ge­schäft ab­ge­schlos­sen hat. Er küm­mert sich grund­sätz­lich per­sön­lich um sol­che An­ge­le­gen­hei­ten. Sie wis­sen, wo Sie den Land­sitz fin­den kön­nen?«
    »Ja, ich ken­ne ihn. Liegt et­wa fünf­zig Mei­len Luft­li­nie von mei­ner Block­hüt­te ent­fernt. Gar nicht zu ver­feh­len. Das Haus hat einen Flug­platz, der so­gar bei star­kem Frost schnee- und eis­frei ge­hal­ten wer­den kann. Ich ha­be die Kraft­sta­ti­on mit den Heiß­luft-Ge­blä­sen ge­se­hen.«
    »Ka­stro hat 1,9 Mil­lio­nen da­für be­zahlt«, lach­te er hu­mor­los. »Wir wer­den not­falls fünf­hun­dert Mil­lio­nen auf­wen­den, um ihm das Hand­werk zu le­gen. Ich sag­te be­reits, Kon­nat, daß Sie al­le Voll­mach­ten ha­ben. Da­für ver­lan­ge ich, daß Sie Klar­heit schaf­fen. Ich muß wis­sen, was Ka­stro mit der ge­fähr­li­chen Un­ter­grund­be­we­gung zu tun hat, die den Sturz der La­tein­ame­ri­ka­ni­schen Uni­on-Re­gie­rung an­strebt. Wenn die Leu­te ord­nungs­ge­mäß ge­wählt wer­den, kön­nen wir gar nichts mehr ma­chen. Hal­ten Sie sich al­so ’ran. Den­ken Sie an das Atom­werk. Ka­stro plant et­was, das steht fest.«
    »Erst müs­sen wir ihm ein­mal nach­wei­sen, daß er der In­itia­tor ist«, sag­te ich mü­de. Die vie­len Fra­gen und Kom­bi­na­tio­nen hat­ten mich an­ge­strengt. Wenn Re­ling in dem Au­gen­blick nicht so über­aus mensch­lich ge­flucht hät­te, wä­re ich wahr­schein­lich auf den Ge­dan­ken ge­kom­men, in ihm einen Ro­bo­ter zu se­hen.
    Der GWA-Chef be­saß ei­ne kaum zu über­bie­ten­de Ener­gie. Er konn­te stun­den­lang über schwie­ri­ge Pro­ble­me spre­chen, oh­ne zu er­mü­den.
     
     

2.
     
    Ich stand ein­sam und ver­las­sen in der hit­ze­f­lim­mern­den Mo­ha­ve-Wüs­te. Re­ling hat­te mich doch nicht nach Los An­ge­les ge­bracht, da es ihm nach reif­li­cher Über­le­gung zu ge­fähr­lich er­schie­nen war.
    Er hat­te mich in der Wüs­te ab­ge­setzt. Et­wa drei­ßig Mei­len nord­west­lich von mei­nem Stand­ort lag die klei­ne Stadt Sil­ver La­ke.
    Für mich hat­te der Ein­satz be­gon­nen, der in den Ak­ten der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr als »Un­ter­neh­men Pe­ga­sus« ein­ge­hen soll­te. Na­tür­lich hat­te der Al­te wie­der ein­mal ei­ne aus­ge­spro­chen sin­ni­ge Tarn­be­zeich­nung ge­wählt.
    Seit ei­ner Stun­de grü­bel­te ich dar­über nach, was der Fall wohl mit dem ge­flü­gel­ten Dich­ter­roß der grie­chi­schen Sa­ge zu tun ha­ben moch­te.
    Wenn es nach mir ge­gan­gen wä­re, hät­te ich als Tarn­be­zeich­nung viel­leicht »Un­ter­neh­men Höl­le« ge­wählt, kei­nes­falls aber »Pe­ga­sus«.
    Lei­se flu­chend auf den Al­ten, auf die ge­sam­te GWA und auf mich selbst, zog ich mich in den Schat­ten des großen Fels­blocks zu­rück und tas­te­te nach der klei­nen Was­ser­fla­sche, die mir der Al­te da­ge­las­sen hat­te.
    Ich schwitz­te in mei­ner Klei­dung. Sie war für den ka­na­di­schen Früh­win­ter ge­eig­net, nicht aber für die süd­li­che Mo­ha­ve-Wüs­te. So­gar mei­ne Ther­mo-Rak-Pis­to­le hat­te er mit­ge­nom­men, da er der Mei­nung war, ei­ne der­ar­ti­ge Spe­zi­al­waf­fe könn­te Ver­dacht er­re­gen. Ich frag­te mich schon zum hun­derts­ten­mal, wes­halb man uns wohl mit den Son­der­an­fer­ti­gun­gen aus­ge­rüs­tet hat­te, wenn es uns ver­wehrt wur­de, sie im Ein­satz zu tra­gen. Bis­her hat­te ich ein­mal von der Waf­fe Ge­brauch ma­chen müs­sen. Es hat­te sich je­doch um ein Un­ter­neh­men ge­han­delt, bei dem ich glaub­wür­dig be­wei­sen konn­te, die Ther­mo-Rak ei­nem »er­schos­se­nen« GWA-Be­am­ten ab­ge­nom­men zu ha­ben.
    Bei mei­nen fol­gen­den Ein­sät­zen hat­te ich auf die­se Be­waff­nung ver­zich­ten müs­sen. In ein­schlä­gi­gen Krei­sen war be­kannt, daß nur die Spe­zi­al­agen­ten der GWA über die­se Aus­füh­run­gen ver­füg­ten.
    Aus die­sem Grun­de hat­te sie der Al­te auch dies­mal mit­ge­nom­men. In mei­ner Hüft­ta­sche hat­te ich le­dig­lich das strah­lungs­si­che­re Kunst­stoff-Etui mit mei­ner

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