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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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GWA-Er­ken­nungs­mar­ke.
    Ich hat­te den Be­fehl er­hal­ten, ru­hig und un­auf­fäl­lig auf die Ma­schi­ne zu war­ten, mit der ich hier in Kür­ze ab­ge­holt wer­den soll­te. Ich wuß­te, daß es ei­ner »mei­ner« Trans­por­ter sein muß­te. Es war die Ma­schi­ne, von der der Al­te ge­spro­chen hat­te.
    Am Steu­er soll­te sich ein GWA-Agent be­fin­den, der zu­sam­men mit mir in das »Un­ter­neh­men Pe­ga­sus« ein­stei­gen muß­te.
    An die­sem Punkt mei­ner Über­le­gun­gen an­ge­kom­men, be­gann ich dar­über nach­zu­grü­beln, wen man mir wohl schi­cken wür­de. Mich be­schlich ein un­gu­tes Ge­fühl, da ich un­will­kür­lich an Agent MA-23 den­ken muß­te, mit dem ich schon ei­ni­ge Son­der­e­in­sät­ze be­wäl­tigt hat­te.
    MA-23 war der selt­sams­te ak­ti­ve Mit­ar­bei­ter in­ner­halb der GWA.
    Ich hoff­te sehr, daß mir Ge­ne­ral Re­ling dies­mal einen an­de­ren Kol­le­gen zu­tei­len wür­de. Auf MA-23 paß­te die Be­zeich­nung »Ner­ven­sä­ge« wie die Faust aufs Au­ge. Er hat­te nie­mals Re­spekt ge­gen­über sei­nen Vor­ge­setz­ten ge­zeigt und es nicht un­ter­las­sen kön­nen, einen Ge­ne­ral­oberst der tak­ti­schen Ra­ke­ten­waf­fe zu pro­vo­zie­ren, daß ich mich am liebs­ten un­sicht­bar ge­macht hät­te.
    Wür­den Sie viel­leicht vor Ih­ren höchs­ten Vor­ge­setz­ten tre­ten, ihm einen Kä­fer zei­gen und ernst­haft be­haup­ten, das wä­re ein ab­ge­stürz­ter Mars­be­woh­ner?
    Was ich per­sön­lich mit ihm er­lebt hat­te, kann ich hier gar nicht schil­dern. Der Al­te hät­te ihn längst ent­las­sen, wenn mein Kol­le­ge sich bei schwie­rigs­ten Ein­sät­zen nicht so her­vor­ra­gend be­währ­te.
    Wäh­rend ich noch mit Schau­dern an die­sen GWA-Schat­ten dach­te, tauch­te am Ho­ri­zont ein dunk­ler Punkt auf. Die Ma­schi­ne nä­her­te sich mit ho­her Ge­schwin­dig­keit. Ich sah, daß der Pi­lot ge­nau auf mei­nen Fels zu­hielt.
    Vor­sichts­hal­ber ging ich in De­ckung, falls es sich wi­der er­war­ten nicht um mei­ne Ma­schi­ne han­deln soll­te.
    Nur we­ni­ge hun­dert Me­ter vor dem Fels heul­te plötz­lich das Strahl­trieb­werk auf. An­schlie­ßend ras­te der Trans­por­ter so dicht über mich hin­weg, daß mir fast die Trom­mel­fäl­le platz­ten.
    Nach die­ser De­mons­tra­ti­on war ich über­zeugt, daß Agent MA-23 in der Kan­zel saß. Flu­chend starr­te ich nach oben, wo die Ma­schi­ne in ei­ne wag­hal­si­ge Kur­ve ge­ris­sen wur­de. Gleich­zei­tig ver­stumm­te das To­sen des ther­mi­schen Atom­trieb­werks. Ein sin­gen­der Ton klang auf.
    Aus dem bau­chi­gen Rumpf fal­te­ten sich zwei große Schau­fel-Ro­tor­krän­ze. Die Ma­schi­ne ver­lor end­gül­tig an Fahrt.
    Lang­sam kam sie her­ab­ge­pen­delt. Mi­nu­ten spä­ter be­rühr­ten die Rä­der des aus­ge­fah­re­nen Fahr­werks den Bo­den.
    Auf dem hoch­ra­gen­den Sei­ten­leit­werk des mo­der­nen Flug­schrau­bers stan­den ei­ni­ge Num­mern, die mir ein­wand­frei be­wie­sen, daß der Trans­por­ter zu »mei­ner Fir­ma« ge­hör­te.
    Ich stol­per­te über den Ge­röll­bo­den. Als ich un­ter den ge­pfeil­ten Trag­flä­chen an­ge­kom­men war, be­gann die Ro­tor­tur­bi­ne zu heu­len. Die bei­den Hub­ro­to­ren dreh­ten sich un­ge­heu­er schnell, was einen ge­wal­ti­gen Or­kan um mich ent­fes­sel­te.
    Als ich kurz vor dem Er­sti­cken stand, ge­wann bei dem Pi­lo­ten die Ver­nunft wie­der die Ober­hand. Das To­sen hör­te auf. Hus­tend tau­mel­te ich auf die aus­ge­fah­re­ne Alu-Lei­ter zu, stieg hoch und ver­schwand in dem run­den Luk.
    Die Lei­ter wur­de ein­ge­zo­gen. Das Luk klapp­te so schnell zu, daß ich ge­ra­de noch mei­nen rech­ten Fuß in Si­cher­heit brin­gen konn­te.
    Ver­wün­schun­gen aus­sto­ßend, klet­ter­te ich in dem en­gen Schacht hoch. In der Schacht­öff­nung tauch­te ein breit grin­sen­des Ge­sicht auf.
    »Wird aber Zeit, Lan­ger.« Mit den Wor­ten wur­de ich emp­fan­gen. GWA-Leut­nant Han­ni­bal Othel­lo Xer­xes Utan – kein Zwei­fel!
    Das war sei­ne Art der Be­grü­ßung. Wü­tend er­reich­te ich das Cock­pit. Han­ni­bal saß auf dem Ses­sel des Ers­ten Pi­lo­ten, in dem er fast ver­sank, denn sei­ne Kör­per­grö­ße

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