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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zwan­zig müs­sen aus­ge­wech­selt wer­den. Los, ab!«
    Man­zo dreh­te sich um und stampf­te da­von. Kal­man hat­te den Blick aus den haß­er­füll­ten Au­gen nicht be­merkt. Man­zo war wach ge­wor­den!
    Wir folg­ten ihm in den Rie­sen­saal, in dem zwan­zig wür­fel­för­mi­ge Brut­mei­ler auf­ge­stellt wa­ren. Es han­del­te sich um mo­der­ne Mo­del­le, al­le ab­ge­schirmt mit di­cken Schich­ten aus Po­tro­nin-Plast. Hier lie­fen un­auf­hör­lich die schnel­len Ket­ten­re­ak­tio­nen. Nor­ma­les Uran ver­wan­del­te sich in das spal­tungs­freu­di­ge Plu­to­ni­um.
    Ich sah ei­ni­ge in­tel­li­gen­te Mu­tan­ten. Kei­ner von ih­nen hat­te Man­zos wuch­ti­ge Ge­stalt, doch al­le wa­ren ent­setz­lich ver­un­stal­tet. Sie wa­ren die Er­ben des Wahn­sinns.
    Man­zo trieb sie zu­sam­men. Sie ver­schwan­den in der nächs­ten Fest­hal­le, wo an­de­re Brut­re­ak­to­ren auf­ge­stellt wa­ren.
    Wir fan­den Pro­fes­sor Swelter in sei­nem klei­nen Ar­beits­zim­mer. Er stand vor ei­ner neu­en elek­tro­ni­schen Re­chen­ma­schi­ne, die man wahr­schein­lich erst vor kur­z­er Zeit in das Werk ge­bracht hat­te.
    Als wir ein­tra­ten, wand­te er sich er­regt an mich.
    »Ich ha­be so­eben die Mög­lich­kei­ten ei­nes ka­ta­ly­sier­ten Fu­si­ons­pro­zes­ses durch­ge­rech­net. Als Grund­wer­te ha­be ich die fünf­und­neun­zig­pro­zen­ti­ge Re­ak­ti­on al­ler Ker­ne in ei­ner fik­ti­ven Deu­te­ri­um­men­ge an­ge­nom­men. Die Er­geb­nis­se sind er­staun­lich und auch er­schre­ckend. Mit ei­ner sol­chen Bom­be kön­nen Kon­ti­nen­te aus­ge­löscht wer­den.«
    Kal­man pfiff durch die Zäh­ne, was mich an Han­ni­bals üb­le An­ge­wohn­heit er­in­ner­te.
    »Ich sag­te es Ih­nen be­reits«, er­klär­te ich ge­las­sen und wie selbst­ver­ständ­lich. »Wenn Sie den Ka­ta­ly­sa­tor ha­ben, kön­nen Sie ge­trost Ih­re Plu­to­ni­um-Pro­duk­ti­on ein­stel­len. Sie brau­chen es nicht mehr als Zün­der zur Ver­schmel­zung leich­ter Ker­ne.«
    »Das las­sen Sie mal un­se­re Sor­ge sein, Vil­mar«, be­merk­te Kal­man in sei­ner be­herrsch­ten Art. »Für un­se­re Zwe­cke dürf­ten auch nor­ma­le Atom­bom­ben und Ge­schos­se ge­nü­gen. Wir wol­len Süd­ame­ri­ka nicht ver­nich­ten son­dern nur ge­fähr­li­che Zen­tral­punk­te. Im­mer­hin könn­te die ka­ta­ly­sier­te Ko­balt­bom­be ein be­acht­li­ches Druck­mit­tel sein. Man wird sich hü­ten, in un­se­re in­ner­po­li­ti­schen An­ge­le­gen­hei­ten hin­ein­zu­re­den.«
    »Da­zu müs­sen Sie die Bom­be erst ha­ben«, mur­mel­te Swelter mit ei­nem an­züg­li­chen Blick aus sei­nen tief­lie­gen­den Au­gen. »Mir scheint, Sie stel­len sich die Sa­che et­was zu ein­fach vor. Mir feh­len hier al­le tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten. Au­ßer­dem be­nö­tigt man da­zu einen ge­schul­ten Mit­ar­bei­ter­stab.«
    »Be­kom­men Sie schon«, be­haup­te­te er. »Um­sonst ha­be ich Ka­stro nicht ge­be­ten, selbst zu kom­men. Den­ken Sie nur nicht, Vil­mar, daß ich das al­lein auf Ih­re For­de­rung hin ge­tan ha­be. Ist sonst noch et­was zu be­spre­chen? Sie müs­sen hier ver­schwin­den. Die Fül­lun­gen wer­den aus­ge­wech­selt. Das gibt be­kannt­lich har­te Strah­lun­gen.«
    Nein, ich hat­te nichts mehr zu sa­gen. Ich kann­te nur noch ein Ziel, die­se Ver­bre­cher an der Mensch­heit zu fas­sen. Sie konn­ten kei­ne Gna­de er­war­ten.
     
     

11.
     
    Wir sa­ßen wie­der in un­se­rem Zim­mer. Vor uns stand das Fern­seh­ge­rät. Das far­bi­ge drei­di­men­sio­na­le Bild war ein­wand­frei. Die ge­le­gent­li­chen Ver­zer­run­gen wa­ren er­träg­lich.
    Wir starr­ten fie­ber­haft auf un­se­re Uh­ren. Es war kurz vor 14.30 Uhr. Zur Zeit lief noch die halb­stün­di­ge Re­kla­me­sen­dung. Laut Pro­gramm muß­te um 14.30 Uhr die Sen­dung »Der Mensch im Uni­ver­sum« be­gin­nen.
    Wir hat­ten einen Ne­bens­en­der der Groß­sta­ti­on Ve­ne­zue­la ein­ge­schal­tet. Mehr konn­ten wir nicht tun.
    Die Re­kla­me en­de­te mit ei­nem Zei­chentrick­film. Dann wur­de es auf der Bild­flä­che hell.
    »Wenn es jetzt nicht kommt, ha­ben Sie uns nicht ge­hört«, raun­te Han­ni­bal, der et­was

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