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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Geschichte ergibt einfach keinen Sinn.»
    «Laß uns trotzdem alles durchgehen. Er wollte Rosamund treffen. Zu diesem Behufe hat er dem Pförtner im Apartmenthaus ihre Adresse entlockt und ist hingefahren. Rosamund ließ ihn ein und gab ihm ein Glas Sherry. Dann verabschiedete sie ihn. Doch anstatt zu gehen, lungerte er in der Eiseskälte die halbe Nacht lang um das Haus herum. Verschwand kurz, etwa um neun, um sich ein Abendessen zu besorgen, und kehrte dann in den Garten zurück. Dort war jetzt ein Wagen geparkt, er weiß nicht, was für einer. Blieb weiter da und sah, oder besser hörte das Auto davonfahren. Wurde im Schuppen belauscht, wie er vor sich hin brabbelte, scheint selbst aber nicht bemerkt zu haben, daß noch jemand draußen war. Hat dann durch die Fenster ins Haus geschaut und gesehen, wie Rosamund am Kaminfeuer saß. Sie beachtete ihn nicht, woraufhin er nach London zurückkehrte, wobei er den größten Teil der Strecke zu Fuß ging.»
    «Das ist in etwa alles. Auffälliges, merkwürdiges Verhalten am Abend des Verbrechens und ein Motiv wie aus dem Bilderbuch. Sie hat ihn abgewiesen, er wurde wütend und hat sie umgebracht. Und vergiß nicht, er hat seine Geschichte abgeändert. Bis wir seine Fingerabdrücke auf dem Glas gefunden haben, hat er bestritten, jemals im Bungalow gewesen zu sein.»
    «Ja, das stimmt. Aber eine Sache macht meinen grauen Zellen doch noch zu schaffen, Charles. Wenn Amery tatsächlich die Wahrheit sagt, werden alle anderen Verdächtigen durch seine Geschichte voll und ganz entlastet. Nehmen wir also an, er hat es getan. Aber wenn dem so ist, warum sollte er eine Geschichte erzählen, die den Verdacht derart eindeutig auf ihn selbst lenkt? Wenn er aber lügt, dann wäre es noch eigenartiger, so etwas zu tun.»
    «Aber was ist, Wimsey, wenn er überhaupt nicht begreift, welche Bedeutung seine Aussage hat? Er ist kein Detektiv. Und im übrigen halten wir uns ja nicht allein an seine Aussage. Es gibt ja noch die gerichtsmedizinische Schätzung des Todeszeitpunkts.»
    «Ja. Aber die ist für unseren Zweck ein bißchen zu unbestimmt. Nehmen wir einmal an, der frühestmögliche Zeitpunkt, den uns der Gerichtsmediziner genannt hat – dreiundzwanzig Uhr, nicht wahr? –, ist derjenige, welcher. Abgesehen davon, daß Amery das Opfer zu einem späteren Zeitpunkt noch lebend gesehen hat, hätte Harwell es in diesem Fall getan haben können, und ebenso unsere beiden Erpresser. Wenn aber der spätestmögliche Todeszeitpunkt – zwei Uhr früh – der richtige ist, dann kann eigentlich nur Amery der Mörder gewesen sein, es sei denn, es ist doch eine weitere Tat des Sunbury-Killers.»
    «Wir sehen zu, daß wir ihn bald finden.»
    «Gut, aber sieh dir in der Zwischenzeit einmal das hier an. Das sind Aufnahmen, die Bunter für mich gemacht hat. Sie zeigen das Bett, nachdem ihr die Leiche fortgebracht habt.»
    Charles nahm die Fotos, die Wimsey ihm über den Tisch schob.
    «Was siehst du?»
    «Zwei Eindrücke in den Kissen.»
    «Der rechte ist vom Kopf der Leiche, wie sie vorgefunden wurde. Den linken gilt es zu erklären.»
    «Es war eine zweite Person mit ihr im Bett?»
    «Da war vielleicht eine zweite Person, aber nicht im Bett mit ihr in diesem Sinne. Sie lag auf der Bettdecke und nicht darunter, nicht wahr? Und sie war nicht entkleidet, Charles. Dieses weiße aufreizende Ding, das sie anhatte, ist nicht etwa ein Nachthemd, sondern ein Cocktailkleid.»
    «Es war doch ganz hoch gerutscht. Vielleicht hatte sie es sehr eilig, aufs Bett zu kommen?»
    «Möglichkeit A: Rosamund begibt sich sehr eilig mit ihrem Geliebten auf das Bett. Dort angelangt, liegen die beiden jedoch nebeneinander, mit einem Zwischenraum. Dabei bewirken ihre Köpfe zwei Einbuchtungen, ein wenig voneinander entfernt. Möglichkeit B: Sie kämpft mit ihrem Angreifer, und im Verlauf des Kampfes drückt er sie an zwei verschiedenen Stellen in die Kissen hinein. Möglichkeit C: Der Mörder drückt ihren Kopf heftig in die Kissen hinein, während er sie tötet. Dann bewegt er den Körper aus irgendeinem Grund. Er hebt ihn an und legt ihn wieder ab, ein wenig seitlich von der ursprünglichen Position.»
    «Ich würde sagen, es ist Möglichkeit C, oder? Abgesehen davon, daß es nicht der Mörder war. Harwell hat ausgesagt, daß er sie in seine Arme genommen hat und eine Zeitlang so mit ihr dagesessen ist, nachdem er sie gefunden hatte. Danach hat er sie zurückgelegt. Das hat die zweite Einbuchtung bewirkt.»
    «Hm. Glaubst du

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