Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
dunkel. Wahrscheinlich schliefen die Kinder schon.
    »Ich bin zu Hause«, verkündete ich, als ich die quietschende Küchentür aufmachte. Sie musste geölt werden, wie ich feststellte. Wieder einmal geriet ich mit den häuslichen Reparaturarbeiten ins Hintertreffen.
    »Hast du sämtliche Schurken erwischt?«, fragte Nana spöttisch. Sie saß am Küchentisch. Vor sich hatte sie das Buch Die Farbe des Wassers aufgestellt.
    »Wir bewegen uns in die richtige Richtung. Endlich hat der Schurke ein paar Fehler begangen. Er geht hohe Risiken ein. Ich bin zuversichtlicher als bisher. Gefällt dir das Buch?«, fragte ich. Ich wollte das Thema wechseln. Ich war zu Hause.
    Nana schürzte die Lippen und lächelte mich an. »Ich bin zuversichtlich, dass es gut ist. Auf alle Fälle schreibt der Mann hinreißend. Aber wechsle nicht das Thema. Setz dich und rede mit mir, Alex.«
    »Kann ich nicht stehen bleiben und reden, während du für mich einen Happen zum Abendessen machst?«
    Nana runzelte die Stirn und schüttelte ungläubig den Kopf. »Hast du im Flugzeug nichts zu essen bekommen?«
    »Das Abendessen bestand aus in Honig gerösteten Erdnüssen und einem kleinen Plastikbecher Coca Cola. Das hat zum Rest des Tages gepasst. Ist das Hühnchen gut? Und die frischen Brötchen?«
    Nana legte den Kopf auf die Seite. Sie warf mir von unten einen finsteren Blick zu. »Nein, es ist verdorben. Ich habe es in den Kühlschrank gestellt, weil es schon stinkt. Was glaubst du denn, Alex? Selbstverständlich ist es gut. Es ist ein wahres kulinarisches Meisterwerk.«
    Ich wandte den Blick vom Kühlschrankinnern ab und schaute Nana an. »Entschuldigung. Streiten wir uns gerade?«
    »Überhaupt nicht. Du würdest wissen , wenn dem so wäre. Wie geht's dir? Mir geht es gut. Du arbeitest wieder zu viel. Aber du scheinst dabei aufzublühen. Immer noch der Drachentöter, was? Ein Leben mit dem Schwert in der Hand und so.«
    Ich nahm das Hühnchen aus dem Kühlschrank. Ich war kurz vor dem Verhungern. Wahrscheinlich hätte ich es kalt verschlingen können. »Vielleicht wird dieser grässliche Fall bald vorbei sein.«
    »Und dann kommt der nächste und der nächste und danach wieder einer. Neulich habe ich einen ziemlich guten Spruch gelesen: Man kann sich ständig verbessern – und dann ist man tot. W as hältst du davon?«
    Ich nickte und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Hast du es auch satt, mit einem Detective der Mordkommission zusammenzuleben? Ich kann es dir nicht verdenken.«
    Nana verzog das Gesicht. »Nein, überhaupt nicht. Eigentlich genieße ich's. Aber ich kann schon verstehen, warum nicht jeder das so großartig findet.«
    »Ich auch, vor allem an Tagen wie diesem. Ich finde es nicht gut, was zwischen Christine und mir passiert ist. Ehrlich gesagt, macht es mich verrückt. Es macht mich traurig. Es zerreißt mir das Herz. Aber ich verstehe, wovor Christine solche Angst hat. Ich fürchte mich auch davor.«
    Langsam nickte Nana. »Auch wenn es nicht Christine sein kann – du brauchst trotzdem jemanden. Und Jannie und Damon auch. Wie wär's, wenn du mal Prioritäten setzen würdest?«
    »Ich verbringe viel Zeit mit den Kindern. Aber ich werde mich bemühen«, sagte ich und legte das Hühnchen ins heiße Fett.
    »Wie kannst du das, Alex? Du arbeitest ständig an Mordfällen. Das scheint derzeit deine einzige Priorität zu sein.«
    Nanas Behauptung schmerzte. War es die Wahrheit? »Zurzeit gibt es eine Menge übler Mordfälle. Ich werde schon jemanden finden. Es muss da draußen doch einen Menschen geben, der glaubt, dass ich ein bisschen Ärger wert bin.«
    Nana lachte. »Wahrscheinlich irgendein Serienkiller. Die scheinen sich ja ganz besonders zu dir hingezogen zu fühlen.«
    Gegen ein Uhr ging ich endlich ins Bett. Ich war gerade oben an der Treppe, als das Telefon klingelte. Verdammt! Fluchend lief ich in mein Zimmer und nahm den Hörer ab, ehe das Klingeln das ganze Haus weckte.
    »Jaaa?«
    »Tut mir Leid«, flüsterte eine Stimme. »Tut mir wirklich Leid, Alex.«
    Es war Betsey.
    Trotzdem war ich froh, ihre Stimme zu hören. »Schon gut. Was ist denn los?«, fragte ich.
    »Alex, wir haben einen echten Durchbruch in dem Fall. Gute Nachrichten. Gerade ist etwas passiert. Ein fünfzehnjähriges Mädchen aus Brooklyn hat sich soeben gemeldet, um die Belohnung der Versicherungsgesellschaft zu kassieren! In New York nimmt man die Kleine sehr ernst. Das Mädchen behauptet, ihr Vater sei einer der Männer, die beim MetroHartfordVerbrechen

Weitere Kostenlose Bücher