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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Person, Darling.«
    »Und du warst die erste, die er aufgesucht hat, nachdem die Nachricht über Alfie eingetroffen war.« »Tatsächlich?«
    »Wenn man Gupta glauben kann, ja.«
    »Und wen hat er danach aufgesucht?«
    »Nadia. Jedenfalls hat sie das behauptet. Aber so etwas würde sie doch nicht erfunden. Was hätte das für einen Sinn?« »Und nach Nadia? Zu wem ist er dann gegangen? Zu irgendeiner besonderen kleinen Freundin, von der ich nichts weiß?«
    »Ich dachte, er wäre wieder hierher gekommen.«
    »Darling. Wozu?«
    »Nun, er ist nicht sonderlich geschickt, was die Planung seiner Termine betrifft. Zumal wenn er ins Ausland verreisen will. Irgendwie überrascht es mich schon, daß er dich nicht mitgenommen hat.«
    Zu seiner Verblüffung zündete sie sich eine Zigarette an. Was treibt sie sonst noch alles, wenn Tiger nicht da ist? »Ich habe geschlafen«, sagte sie und schloß die Augen, als sie den Rauch ausblies, »und hatte nichts am Leib als meine bescheidene Haut. Wir hatten einen absolut schrecklichen Abend im Cradle hinter uns. Irgendeine Chartermaschine hatte einen arabischen Prinzen eingeflogen, und der war nun wie wild hinter Vora her. Du erinnerst dich an Vora« - wieder berührte sie ihn mit dem Fuß, diesmal am Hinterteil - »absolut umwerfende Blondine, Traumbusen, Beine bis zum Hals. Jedenfalls erinnert sie sich an dich, Darling - genau wie ich. Ahmed wollte sie in seinem Jet nach Paris mitnehmen, aber Voras Freund war gerade entlassen worden, und da hat sie sich nicht getraut. Es gab einen Riesenkrach, und ich war erst um vier Uhr morgens wieder hier; ich habe das Telefon abgeschaltet, eine Pille geschluckt und geschlafen wie eine Tote. Plötzlich ist es Mittag, und Tiger steht in seinem abscheulichen braunen Mantel über mir und sagt: ›Sie haben Winser in einer Strafaktion den Schädel weggepustet‹.« »Ihm den Schädel weggepustet? Woher konnte Tiger das wissen?« »Was weiß ich, Darling. Wahrscheinlich bloß so eine Redensart. Jedenfalls war die Mitteilung in meinem jämmerlichen Zustand zu viel für mich. ›Warum sollte denn jemand Alfie erschießen wollen, um Gottes willen?‹ habe ich gefragt. ›Und wer ist sie? Wie kannst du wissen, ob es nicht ein eifersüchtiger Ehemann gewesen ist?‹ Nein, hat er gesagt, es war ein Komplott, und alle waren dabei, Hoban, Jewgenij, Mirsky und ein Haufen bewaffneter Leibwächter. Er wollte wissen, wo ich die Schuhbürsten aufbewahre. Du weißt ja, wie er ist, wenn er in Panik gerät. Er kann nur in gewienerten Schuhen sterben.« Oliver, dem es neu war, daß sein Vater in Panik geraten konnte, nickte dennoch weise. »Als nächstes wollte er Kleingeld zum Telefonieren. Seine Stimme hat so gezittert, daß ich erst dachte, er will, daß ich das Telefon zu Kleinholz machen soll. ›Nein, nein, Geld‹, sagt er. Ein-PfundMünzen, 50-Pence-Münzen, alles, was ich hätte. ›Mach dich nicht lächerlich, sage ich, ›du bezahlst hier doch sowieso die Telefonrechnung. Benutz meins.‹ Das war ihm nicht gut genug. Es mußte unbedingt eine Telefonzelle sein. Alle anderen Apparate würden von seinen Feinden abgehört. ›Laß Randy kommen‹, sage ich. Ausgeschlossen. Er brauche Kleingeld. ›Ruf Bernard an‹, sage ich. ›Wenn du in Schwierigkeiten bist, ist er genau der richtige.‹ Nicht von hier aus, sagt er. ›Aber, Darling, er ist bei der Polizei‹, sage ich. ›Die Polizei hört sich doch nicht selber ab.‹ Er schüttelt den Kopf. Stellt sich an wie ein unbeholfenes Weib. Sagt, im Gegensatz zu ihm könne ich nicht das Ganze übersehen.«
    »Du Ärmste«, sagte Oliver, der immer noch versuchte, sich an die Vorstellung zu gewöhnen, daß Tigers Stimme zittern konnte.
    »Natürlich war nirgendwo Kleingeld aufzutreiben! Meins zum Parken war im Auto. Und mein Auto stand im Keller. Offen gesagt, ich dachte schon, dein verehrter Papa dreht gleich durch - was hast du, Darling? Du siehst aus, als ob du dich Oliver hatte sich nicht verschluckt. Er fügte im Kopf Ereignisse zusammen und wurde nicht schlau daraus. Nach seiner Berechnung konnten zu dem Zeitpunkt nur wenige Minuten vergangen sein, seit Tiger Jewgenijs Brief mit der Forderung nach zweihundert Millionen Pfund Sterling erhalten hatte. Doch auf Gupta hatte Tiger, als er die Curzon Street verließ, noch einen scheinbar gefaßten Eindruck gemacht. Und Oliver fragte sich, was auf dem Weg von der Curzon Street zu Kat geschehen sein mochte, das seinen Vater in Panik versetzt und seine Stimme zum

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