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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Größe die Teile nicht so zur Deckung gelangten, wie es eigentlich gedacht war. Ihr langes Haar war ausgebürstet und roch nach Bad.
    »Oliver. Ist das nicht furchtbar? Der arme Alfie - alles? - Und wo steckt Tiger?«
    »Das will ich von dir wissen, Kat.«
    »Wo bist du gewesen, um Himmels willen? Ich dachte, er ist los, um dich zu suchen oder so was.« Sie schob ihn von sich, aber nur, damit sie ihn um so genauer betrachten konnte. Rißbildung an den Spannungspunkten, stellte er fest. Dasselbe Spitzbubenlächeln, aber mit mehr Anstrengung bewahrt. Der Blick so berechnend, die Stimme so hart wie immer. »Hast du was Neues, Darling?« fragte sie, als sie mit der Überprüfung fertig war.
    »Nicht direkt. Nein, kann man so nicht sagen.« Albernes
    »Aber du hast was Neues. Das gefällt mir. Das hat mir schon immer an dir gefallen.« Er folgte ihr ins Empfangszimmer. Ein Atelier auf der Suche nach einem Künstler, dachte er. Kultfiguren, Flughafenkunst, Kilims aus Kensington. Eigentum einer Stiftung in Liechtenstein. Ich habe den Vertrag entworfen, Winser hat ihn geprüft, Kat ist Besitzerin der Stiftung, Mischung wie gehabt. »Möchtest du einen Schluck, Darling?« »Gern.«
    »Ich auch.« Die Getränke standen in einem Kühlschrank, der als spanische Reisetruhe aufgemacht war. Sie nahm eine in Silber gefaßte Karaffe mit trockenem Martini und zwei geeiste Kelche heraus und füllte einen ganz und den anderen halb. Die Arme sonnengebräunt; Kat verbringt den Februar in Nassau. Die Hände ruhig wie die eines Schützen. »Knabengröße«, sagte sie und reichte ihm das volle Glas; die Mädchengröße war für sie bestimmt.
    Nur ein Schluck, und schon war er in einem anderen Zustand. Selbst Tomatensaft hätte ihn betrunken gemacht. Er nahm einen zweiten Schluck und erholte sich wieder. »Die Geschäfte laufen gut?« fragte er.
    »Wie geschmiert, Darling. Unser Gewinn im vorigen Jahr hat Tiger restlos in Ekstase versetzt.« Sie hockte sich auf einen Beduinensattel. Er kauerte zu ihren Füßen auf einem Stapel langhaariger Kissen. Sie trug keine Schuhe. Winzige Zehennägel wie Blutflecken. »Erzähl mir alles, Darling. Laß nichts aus, so schmutzig es auch sein mag.«
    Er log, aber bei Katrina fiel ihm das Lügen leicht. Er sei in Hongkong gewesen, als er von der Sache erfahren habe, sagte er, Brocks Version der Geschichte zitierend. Pam Hawsley habe ihm per Fax mitgeteilt, daß Winser erschossen worden sei und Tiger ›seinen Schreibtisch verlassen‹ habe, ›um sich dringenden Angelegenheiten zu widmen‹; es wäre wohl besser, wenn Oliver zurückkäme. Da es in London mitten in der Nacht gewesen sei, habe er nicht warten wollen, sondern gleich eine Maschine der Cathay Pacific nach Gatwick genommen; dann sei er mit dem Taxi in die Curzon Street gefahren, habe Gupta geweckt und sei dann sofort weiter zu Nadia nach Nightingales geeilt. »Und wie geht es ihr, Darling?« unterbrach ihn Katrina mit dem besonderen Interesse, das Mätressen für die Frau ihres Geliebten zu bekunden pflegen.
    »Sie hält sich bemerkenswert gut, danke«, antwortete er unbehaglich. »Erstaunlich gut. Ja. Sehr tapfer.«
    Ihr Blick hatte ihn während des ganzen Gesprächs nicht losgelassen. »Du bist doch nicht bei unseren Jungs in blau gewesen, Darling?« fragte sie schlau - eine Bridgespielerin, die seine Miene zu deuten suchte.
    »Wen meinst du?« fragte Oliver und suchte ihre zu deuten. »Ich dachte, du hättest vielleicht die Dienste unseres reizenden Bernard in Anspruch genommen. Oder hältst du nichts von Bernard?« »Du?«
    »Ich halte nicht so viel von ihm, wie er es gerne hätte, Gott sei Dank. Meine Mädchen rühren ihn nicht an. Bettina hat er fünftausend angeboten, wenn sie Urlaub mit ihm in seiner Bumsbude in der Sonne macht. Sie hat ihm gesagt, so eine sei sie nicht. Wir mußten ganz schön lachen.«
    »Ich habe mit niemand darüber gesprochen. Die Firma will unbedingt verhindern, daß etwas über Tigers Verschwinden durchsickert. Das könnte unangenehme Fragen aufwerfen.« »Und warum sprichst du jetzt mit mir, Darling?«
    Er zog heftig die Schultern hoch, konnte aber ihren Blick nicht abschütteln. »Ich dachte, ich könnte was aus erster Hand erfahren«, sagte er.
    »Und die Hand bin ich.« Sie bohrte ihm die Fußspitze in die Seite. »Oder wolltest du nur ein bißchen Liebe in all unseren Kümmernissen?«
    »Na ja, du bist doch sein bestes Stück, Kat, oder?« erwiderte er und rutschte grinsend von ihr weg.
    »Abgesehen von deiner

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