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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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trachtete.
    »Fr... Freund«, stotterte Jakeed.
    »Kommt drauf an«, sagte Bikka. Sie war wirklich gut darin, weder zu lügen noch die Wahrheit zu sagen, fand Jakeed.
    Der Sargdeckel wurde beiseite geschoben, und ein bleicher Kopf erschien. »Kann man hier nift mal in Frieden ruhen?«
    Armia Pilx fuhr herum und hob drohend das Schwert.
    »Schon gut, laft euch nicht ftören«, wehrte der Vampir ab und machte seinen Deckel wieder zu.
    Auch der Leichnam, der neuerdings hinter Om Setta stand, war beeindruckt und trat einen Schritt zurück. Dabei prallte er auf seinen Kameraden, der sich angesichts der Schwertklinge gerade entschieden hatte, nach einem braven Hündchen Ausschau zu halten. Dabei berührte er Jakeed am Ellenbogen.
    Der zuckte zusammen, drehte sich um und fuhr zurück. Dabei spießte er sich beinahe selbst auf Armia Pilx' Schwert. Die schob den Agenten einfach beiseite und grinste die beiden Leichname freundlich an. »Hallo, mögederherr, wie geht's uns denn heute?«
    »Ich wollte gerade ...«, begann der eine Leichnam.
    »... in Frieden ruhen«, vollendete der andere und wurde von Pilx Schwert in zwei Hälften zerschnippelt.
    »Ja, genau«, sagte der erste und nutzte die Gelegenheit, die Beine in die Hand zu nehmen. Pilx nahm die Verfolgung auf und verschwand um die nächste Ecke.
    »Hey!«, rief Jakeed, als er bemerkte, dass Bikka sich am Gepäck der Pilx zu schaffen machte.
    »Schschscht!«, machte Bikka und schob halb zerkaute Stengel zwischen ihren Lippen herum.
    »Was suchst du da?«
    »Das weißt du ganz genau«, keifte Bikka.
    Der Sargdeckel wurde erneut beiseite geschoben. »Meine Dame, mein Herr, ich wäre euch wirklif verbunden, wenn ef euch möglif wäre, eure Unterhaltung andernortf forttfuführen.«
    »Vielleicht einen Schminkspiegel?«, vermutete Jakeed.
    »Kopf runter, Langzahn, sonst ist er gleich ab«, sagte Bikka zu dem Vampir, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Der Vampir glotzte sie an.
    »Die Pilx kommt gleich wieder, wir sollten uns besser was überlegen. Sie hat ein Schwert, ich einen Dolch und du ...«
    Irgendwo schrie jemand. Es klang wie ein Leichnam. Oder ein halber.
    »Hochwirksames Gift«, grinste sie ungerührt den glotzenden Vampir an.
    »Fehr beeindruckend«, quittierte dieser und stellte seinen Versuch ein, die Hexe zu hypnotisieren.
    »Was ist hier eigentlich los?«, meldete Armia Pilx sich zurück.
    Jakeed versuchte, zu improvisieren. »Wir ... haben etwas zu besprechen.« Er ergänzte mit Blick auf Bikka: »Wir drei.«
    Armia trat näher und senkte ihr Schwert. »Würdest du uns entschuldigen, Herr Graf?«
    »Kein Problem«, sagte der Vampir, »ich wollte fowiefo gerade ...«
    »In Frieden ruhen, wissen wir.«
    »Ekfakt. Und tfar in einer gemütlifen Baumhöhle.« Damit verwandelte er sich in eine Fledermaus und flatterte hinfort.
    »Also dann, machen wir es uns bequem.« Pilx hantierte mit einer massiven Eisenkette, die zufällig in der Nähe lag.

Vilma
     
Vöglein auf den Ästen singen
Stimmen an ihr Abendlied
Sonne wird der Morgen bringen
Mein Mund spricht leis: ich hab dich lieb
Wahrmuts Vertonte Gedichte
1. Gesang, 1. Vers
 
    Brief von
    Glanzganzfromme Vilma Herrin von Ramaschal
    An
    Hellstes Lila Licht Justitia
    Überbracht Höchst Persönlichst
    Achter Tag des dritten Monats in Seinem Jahre 1282
     
    Möge dein Licht leuchten!
    Der Herr und Wahrmut beleuchten dein Antlitz heller als die Sonne, die Sterne und die zehntausend Kerzen des Palastes des Lila Lichts zu Ramaschal.
    Eilende Boten berichteten uns von einer sagenhaften Entdeckung, die eine ungläubige Abenteurerin namens Armia Pilx gemacht haben soll. Ein heiliges Dokument soll sie gefunden haben und es ist nach wie vor in ihrem Besitz. Ihre ketzerischen Finger dürfen nicht länger den heiligen Geist jenes Papiers beschmutzen. Daher habe ich sofortige Maßnahme ergriffen und eine Person meines höchsten Vertrauens ausgewählt, die den Fund für uns sicherstellen wird. Ich habe diese Entscheidung in deinem Sinne getroffen und als lokal zuständige Vertreterin des leuchtenden Erzvorglaubers Allputra, der vermutlich gerade zum reinigenden Bad am See weilt. Sofortige Nachricht werde ich dir zukommen lassen, sobald das Dokument in den heiligen Fängen der einzigen wahren Lila Kirche des Herrn ist.
    Möge dein Licht nie verglühen!
    Vilma, Herrin von Ramaschal
     
    Vilma richtete ihr leuchtendes Kostüm und klopfte erhaben an die Eichentür. Die Gemächer von Hellstes Licht Justitia waren ihr nicht

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