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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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auf eine Reaktion, dann noch einen. Die Anwesenden schenktem ihm volle Aufmerksamkeit – aber doppelt soviel Misstrauen. »Das wird schwieriger, als wir dachten«, murmelte Jakeed Om Setta hinter ihm.
    »Vielleicht hätten wir doch außerhalb des Dorfes landen sollen«, murrte Bikka leise.
    »Wer wollte denn nicht nass werden, hm?«, fragte Jakeed angriffslustig.
    Die drei machten es sich an einem Tisch bequem und warteten, bis die Runde verteilt war.
    »Ganz schön lila hier«, meinte Jakeed.
    »Die tun dir nichts«, sagte Bikka.
    »Die wissen ja auch nicht, dass ich vor ein paar Tagen von ihrem Scheiterhaufen abgehauen bin. Genau wie du übrigens.«
    »Streitet nicht, wir haben zu tun«, sagte Madalak und atmete tief durch.
    »Gut«, sagte Jakeed und erhob sich. Madalak tat es ihm gleich, Bikka folgte.
    Jakeed hielt ein Exemplar des frisch gedruckten Kalenders hoch. »Endlich ist er da! Der richtige Kalender, jetzt mit allen Tagen!«, rief er und verteilte die Drucke an allen Tischen.
    »Und mit lustigen Bildern«, ergänzte Madalak.
    »Sind da auch nackte Frauen dabei?«, fragte jemand, und einige Männer begannen zu grölen.
    »Klar, sie suhlen sich sogar im Schlamm«, grinste Madalak. Das Grölen wurde lauter, und die Gäste begannen, die Kalender durchzublättern.
    »He, hier hat die Woche ja acht Tage statt sieben!«, rief einer.
    »Sie haben es gemerkt«, flüsterte Bikka Jakeed ins Ohr. »Bin gespannt, was als nächstes passiert.«
    Ein Mann sagte: »Und jeder Monat hat zweiunddreißig Tage, nicht abwechselnd fünfunddreißig und neunundzwanzig!«
    »Hier«, zeigte Jakeed auf die Rückseite des Titelblatts, »das sind die Verlorenen Worte Wahrmuts. Das Dritte Kapitel – in Wirklichkeit hat er acht Tage lang die Welt erschaffen, und am dritten Tag hat er geschlafen. Das ist der Schlaftag, der kommt nach dem Wachtag.«
    Jemand tippte ihm auf die Schulter. Es war Polle Gunfig. »Sachma, muss man da nicht arbeiten, am Schlaftag?«
    »Hm, Wahrmut hat da auch nicht gearbeitet, oder?«
    »Ah.«
    »Man kann natürlich in den Gasthof gehen, wenn man so richtig ausgeschlafen hat.«
    »Ah!« Gunfig grinste.
    »Also ist heute eigentlich Sandtag?«, fragte ein bärtiger Mann neben ihm.
    »Jou, Mofi, du hasts auch schon kapiert«, meinte Gunfig.
    »Hättet ihr nicht gestern damit kommen können? Da wär Schlaftag gewesen, dann hätten wir nicht arbeiten müssen!« Die Gaststätte grölte.
    »Zum Ausgleich gibts noch ne Runde«, rief Madalak und hatte Mühe, den zunehmenden Lärm der Männer zu übertönen.
    »He, Weib«, sprach ein lila gewandeter Funke Bikka an. »Das ist Ketzerei! Ihr habt das alles erfunden!«
    »Nein«, sagte Bikka einfach, »und wir können es beweisen. Ich nehme an, dass du das Amulett einer Botin der Glanzganzfrommen Herrin von Ramaschal erkennst?« Damit zog sie einen silbernen Anhänger mit einem funkelnden lila Amethyst hervor, stieg auf einen Tisch und rollte ein Pergament aus. Sie hielt es hoch und begann zu lesen. Die Gäste schwiegen gebannt und hörten die Verlorenen Und Wiedergefundenen Worte Wahrmuts: »Ich, Wahrmut, war am Tag, nachdem ich gewacht hatte, sehr müde und schlief fast den ganzen Tag ...«
    Madalak warf Jakeed einen vielsagenden Blick zu. »Woher hat sie diesen Anhänger?«
    »Entweder«, murmelte Jakeed leise zurück, »sie ist eine bessere Hexe als wir dachten ...«
    »Oder?«
    »Oder sie hat ihn von der Herrin von Ramaschal.«
    »Ich bin beeindruckt.«
    »Und ich wüsste gerne, ob die hiervon weiß.« Jakeed nickte zu den Männern in lila Gewändern, die Bikka andächtig lauschten. »Die Funken glauben ihr.«
    »Sie sind überrumpelt.« Madalak schüttelte den Kopf. Dann grinste er Jakeed an. »Hast du auch irgendeinen grauen Anhänger?«
    »Nein«, sagte Jakeed langsam, »aber ich weiß, woher ich so etwas ähnliches bekommen kann.«
     
Kakawa Dreifach Gezupft: Kreuztee von den Hängen des Savi-Sees. Drei verschiedene Zupferinnen wählen nacheinander die besten Blätter der Kreuzblüte aus. Der Geschmack erinnert an Birnen und Honig. Marktpreis: etwa 150-180 Piesel pro Pfund.
  Aus Hutrolfs Unfehlbarer Teefibel
 
    Äpfel! Frische Äpfel! Auch faule, zum Werfen am Pranger!«
Armia Pilx warf der Marktschreierin einen geringschätzigen Blick zu. »Ich kann sowas nicht«, behauptete sie.
    »Wir haben unsere Standpiesel beim Marktleiter entrichtet, also bleiben wir auch hier«, erklärte Bikka. »Gestern war es ganz leicht, heute wird es auch nicht anders.«
    »Die

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