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Unverkäuflich!

Unverkäuflich!

Titel: Unverkäuflich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Dekeyser
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einfach so, es gab keinen Masterplan, die Dinge bekamen eine eigene Dynamik. Mit Freunden und Familie zu arbeiten, mit »Family & Friends«, wurde zu einer Maxime unserer Firma; wir legen Wert auf Respekt, auf Miteinander, auf Umgangsformen. Ich versuche, im Alltag ausgeglichen zu wirken, immer freundlich zu sein und auch Problemen mit einem Lächeln zu begegnen. Ich habe eine tief sitzende Sehnsucht nach Harmonie in mir, was vielleicht mit meiner chaotischen Kindheit zu tun hat. Ich halte diese Eigenschaft nicht für eine Schwäche.
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    Wichtiger als die Begegnung mit dem Designer Frinier war es, einen jungen Mann kennenzulernen, ohne den Dedon vermutlich nicht diesen Weg hätte nehmen können. Hervé Lampert war gerade zwanzig und arbeitete für uns als Praktikant, als wir uns erstmals trafen. Seine Höflichkeit, seine Bescheidenheit, seine Neugierde beeindruckten mich vom ersten Moment an. Hervé war auf einem Bauernhof in der Nähe von Straßburg aufgewachsen und plante, in die USA überzusiedeln, vielleicht nach New York, um dort zu studieren. Ich bot ihm eine Stelle in Volkstorf bei Lüneburg an. »Ist gut, wir probieren das mal aus«, sagte er. Was sich sofort auszahlte, denn er brachte einen Computer in die Firma. Statt vier Papierhaufen  – Aufträge, offene Aufträge, Rechnungen, offene Rechnungen  – gab es nun moderne EDV. Das Geschäft verlagerte sich immer mehr zur Faser, der wir beinahe unseren ganzen Umsatz verdankten. Mein Plan aber war es, das Wohnzimmer für draußen zu schaffen, in eigener Regie, aus eigener Kraft. Ich beschloss, die Herstellung auf Cebu zurückzuverlegen. Aber nicht, um die Dienste eines Fremdunternehmens zu nutzen, diese Strategie funktionierte nicht. Ich fand, dass es Zeit war für eine eigene Produktion, auch wenn dies mit vielen Risiken verbunden war und keiner von uns wusste, wie man eine Fabrik aufbaut. Wir wollten eine Marke werden, die für Qualität stand, die bestmögliche Qualität. Die Flechtkunst der Handwerker von Cebu ist einmalig und hat eine lange Tradition, die Insel liegt, vor Taifunen geschützt, zwischen anderen Inseln in einer Bucht und vor allem hatten wir dort schon positive Erfahrungen gemacht. Die Menschen sind freundlich und sprechen Englisch. Aus ökonomischer Sicht wäre es weitaus sinnvoller gewesen, in Thailand zu bleiben oder gleich nach China zu gehen. Für mich kam das nicht infrage. Wer höchste Qualität erreichen will, darf nicht dort sparen, wo Qualität beginnt. Ein ehemaliger Torhüter und ein Bauernjunge brachen also auf, eine Flechtfabrik in Asien zu errichten. Wie aufregend unser Abenteuer werden sollte, konnten wir nicht ahnen.
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    In Manila hatten wir über Bekannte ein philippinisches Paar kennengelernt, Manny und Aida, die eine Flechtproduktion nahe der Hauptstadt betrieben. Manny war ein Typ wie aus einem Rockerfilm, lange Haare, Schnurrbart, ein groß gewachsener Kerl, Aida eher klein und zierlich. Sie machten einen professionellen, integren Eindruck und wir fragten sie, ob sie mit uns zusammen ein Flechtwerk auf Cebu aufbauen wollten. Die Idee gefiel ihnen auf Anhieb. Parallel dazu hatte unser neuer Freund Richard Frinier den Kontakt zu einem großen Gartenmöbelproduzenten hergestellt, der erstmals nicht mit Holz, sondern mit der Dedon-Faser produzieren wollte. Die Frage, ob wir selber in der Lage seien, die Möbel zu bauen, beantworteten wir mit einem inbrünstigen: »Klar, die Produktion steht längst«, was ein wenig geflunkert war, uns aber auch finanziell ermöglichte, das Projekt zu forcieren. Ein Treffen in Hongkong wurde vereinbart, an dem wir den Managern des Gartenmöbelherstellers den Prototyp eines Stuhl-und-Tisch-Ensembles präsentieren sollten. Zur vereinbarten Uhrzeit aber fehlten Manny und Aida. In ihrer Aufregung  – sie waren zum ersten Mal geflogen  – hatten sie die Anschrift des Restaurants verloren, und obendrein auch noch ihre Reisepässe. Sie irrten durch Hongkong, während die Manager immer ungeduldiger wurden. Hervé lief los, sie zu suchen, während ich die Geschäftspartner einigermaßen bei Laune hielt. Zufällig entdeckte er sie an einem Taxistand in der Nähe. Als sie im Restaurant eintrafen, fehlte wieder etwas: der Stuhl. Wir bekamen den Auftrag dennoch.

    Start der Produktion auf den Philippinen, mit dreizehn Flechtern, einem fensterlosen Raum und jeder Menge (auch unfreiwilliger) Abenteuer.

    Ein Flechter bei der Arbeit. Für ein Möbelstück benötigt er bis zu einer Woche.
    Die

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