Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)
am Rand des Beckens. »Gibt es hier keinen Schwamm?«
»Den brauchen wir nicht. Du kannst deine Hände nehmen.« Er stützte seine Hände auf seine muskulösen Oberschenkel, lehnte sich vor und ließ ihr keine Wahl, als seine unausgesprochene Einladung anzunehmen, sich hinter ihn zu knien.
Als sie seinen nackten Rücken zum ersten Mal klar sehen konnte, gelang es ihr kaum, sich ein unwillkürlich erschrockenes Aufkeuchen zu verkneifen.
Der Rücken, an den sie sich erinnerte, war unter der neugierigen Liebkosung ihrer Hände so glatt wie Marmor gewesen. Jetzt aber glich er einer zerknitterten Landkarte des Lebens, das er in den vergangenen drei Jahren geführt hatte. Von der Zahl der Narben her zu schließen, die ihn zierten, war mehr als einmal auf ihn eingestochen und vermutlich auch geschossen worden.
»Sie scheinen ein Mann zu sein, der auf dieser Welt mehr Feinde als Freunde hat«, bemerkte sie leise, unfähig, der Versuchung zu widerstehen, mit der Fingerspitze die gezackten Ränder der Bajonettnarbe nachzufahren, die sich von seinem Rückgrat oben quer über sein rechtes Schulterblatt zog.
»Überrascht dich das? Nicht jeder Mann kann zu seinem Schutz eine eigene Armee befehligen, so wie dein Herr es vermag. Manche Männer müssen ihre Schlachten selbst schlagen.«
Durch seine Worte daran erinnert, dass er gar nicht mit ihr, sondern mit Yasmin oder irgendeiner anderen blöden Konkubine sprach, nahm Clarinda ihre Hand von der Narbe. Sie tunkte die Seife in das warme Wasser, dann rieb sie ihm damit über den Rücken und seifte ihn ein, bis seine Haut sich unter ihren Fingern so glatt wie Seide anfühlte.
Der Dampf, der um sie herum aufstieg, begann seine Wirkung zu entfalten. Während Clarinda den Seifenschaum auf den kräftigen Muskeln an Ashs Schulterpartie verrieb, begannen Schweißperlen ihr in den Spalt zwischen den Brüsten zu rinnen. Eine erschlaffte Haarsträhne rutschte unter ihrem Schleier hervor und blieb an ihrer feuchten Wange kleben. Sie konnte fühlen, wie ihre eigenen Muskeln sich entspannten, mit jedem Streichen ihrer Hände lockerer und träger wurden.
»Mmmm …« Ashs wohliges Stöhnen schien durch ihren ganzen Körper zu vibrieren. Sie konnte die an einen Löwen erinnernden Bewegungen seiner Muskeln unter ihren Händen spüren, als er die Schultern kreisen ließ und sich reckte. »Marokkanische Frauen sind so auf die Bedürfnisse von Männern eingestellt. Sie sind ganz anders als die englischen Zankteufel.«
Clarindas Hand verkrampfte sich, sodass die Seife in hohem Bogen durch die Luft flog.
Ash fing sie blitzschnell auf, bevor sie ins Wasser fiel. »Was ist denn los? Stimmt etwas nicht?«
»Nein, Mylord«, antwortete sie rasch und fand es nun viel schwieriger, ihren gespielten Akzent beizubehalten, weil sie durch zusammengebissene Zähne sprach. »Ich spüle Ihnen jetzt den Rücken ab.«
Als sie einen Krug holen ging, und ihn in das Wasser tauchte, um ihn zu füllen, fuhr er unbekümmert fort: »Nehmen Sie zum Beispiel diese Miss Cardew. Ich kann mir nicht vorstellen, warum der Sultan auf die Idee kommt, eine solche Xanthippe heiraten zu wollen, obwohl er doch einen ganzen Stall voll schöner, fügsamer Frauen wie dich zur stetigen Verfügung hat.«
Clarinda hob den Krug langsam an, und ihr Griff um den Henkel war so fest, dass ihre Knöchel weiß schimmerten. Sie brauchte ihre ganze Selbstbeherrschung, ihm das Wasser über den Rücken zu gießen, statt ihm mit dem Krug auf den arroganten Schädel zu schlagen.
»Vielleicht gehen Sie mit dieser Miss Cardew zu hart ins Gericht. Ich habe sagen hören, dass eine starke Frau das Rückgrat eines Mannes sein kann.«
»Ha! Nicht diese Frau. Es ist viel wahrscheinlicher, dass sie ein Dorn in seinem Fleisch ist, meinetwegen auch in seinem Rücken. Wenn Farouk an seinem hirnrissigen Plan festhält, sie zu heiraten, dann kann ich Ihnen versprechen, dass er nichts bekommt, worauf er sich freuen kann, sondern stattdessen ein Leben in Elend. Und stetiges Gemecker. Himmel, diese Frau kann einem Mann mit ihrer Zunge die Haut in Streifen vom Rücken ziehen!« Ash schüttelte den Kopf. »Mir graut, wenn ich daran denke, wie dicht ich davor stand, mich an genau so eine Frau zu fes… He! Was zur Hölle soll das denn ? « , rief er, als ihn der leere Krug am Kopf traf und dann ins Wasser fiel.
Er rieb sich die schmerzende Stelle und sandte ihr über die Schulter einen gekränkten Blick.
»Verzeiht mir, Mylord.« Clarinda senkte den Blick in der
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