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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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ein paar kühle Erfrischungen auf uns warten«, versprach Farouk. »Als ehemaliger Soldat dachte ich, du würdest vielleicht gerne einen Blick auf die Verbesserungen werfen, die wir an den Befestigungsanlagen vornehmen.«
    Obwohl die letzten Worte, die Ash aus Farouks Mund hören wollte, Verbesserungen der Befestigungsanlagen waren, konnte er es sich nicht leisten, eine Chance auszuschlagen, nach einer Lücke in den Verteidigungsanlagen Ausschau zu halten. Nicht angesichts der Tatsache, dass es bis zu Clarindas Hochzeitstag – und der Hochzeitsnacht – nur noch wenige Tage waren.
    »Es wäre mir eine Ehre«, erklärte er mit einer leichten Verbeugung.
    Die Palastmauern waren bereits mehr als drei Fuß dick, sodass vor allem an der Höhe gearbeitet wurde. Vier Steinreihen wurden darauf gesetzt, damit sie am Ende mehr als fünfzehn Fuß maßen. Dutzende Arbeiter mit nacktem Oberkörper liefen geschäftig auf den Mauerwällen umher, ihre bloße Haut mit einer Schicht aus rötlichem Staub und Schweiß bedeckt. Farouk beschattete seine Augen gegen die Sonne und erläuterte das komplizierte System aus Seilzügen, das dazu benutzt wurde, die gewaltigen Steine an der richtigen Stelle zu positionieren.
    »Beeindruckend«, murmelte Ash, obwohl alles, was er sehen konnte, eine Mauer mehr war, die sie überwinden müssten, um Clarinda hier herauszuholen.
    Sobald er sie erblickte, kam ein dürrer Aufseher zu ihnen geeilt, er verneigte sich so tief, dass der obere Teil seines schneeweißen Turbans beinahe den Boden streifte. Farouk begrüßte ihn herzlich, bevor er mit kräftiger Stimme, laut genug, dass er über den Lärm der Arbeiter hinweg verstanden werden konnte, auf Arabisch sagte: »Sorg dafür, dass die Männer unverzüglich eine Extraportion Wasser und eine Stärkung erhalten. Sie haben wie Hunde geschuftet, um den Ruhm dieses Palastes zu mehren und den Namen Zin al-Farouk zu ehren. Ich will nicht, dass sie zum Lohn hungern müssen oder misshandelt werden.«
    Die Arbeiter brachen in lauten Beifall und Jubelrufe aus, während der Aufseher sich erneut verbeugte und dann davoneilte, um den Befehl seines Herrn auszuführen. Ash seufzte. Wenn Farouk sich eine Peitsche geholt hätte und den Arbeitern die Haut vom Rücken gezogen hätte, hätte Ash endlich einen guten Grund gehabt, seine Pistole zu ziehen und auf ihn zu schießen.
    Die Männer stiegen die grob gezimmerten Leitern hinab, die an der Mauer lehnten, sie versammelten sich um den Aufseher, um sich ihre Extraration abzuholen, sodass die Mauerkrone verlassen lag. Ash und Farouk setzten sich wieder in Bewegung, sie nutzten den schmalen Schattenstreifen der Mauer für ihren weiteren Spaziergang.
    »Die Verbesserungen an den Verteidigungsanlagen waren Tariks Idee«, gestand Farouk, der die Hände hinter dem Rücken verschränkte. »Dank des Verhandlungsgeschicks meines Vaters genießen wir eine Zeitspanne nie dagewesenen Friedens und Wohlstands in El Jadida. Aber ich fürchte, mein Onkel sieht immer noch Feinde hinter jeder Palme und Sanddüne.«
    »Es ist ein weiser Mann, der seine Widersacher nicht unterschätzt«, erwiderte Ash und fühlte sich klein und gemein wie der übelste Verräter.
    »Aber kommt denn niemals eine Zeit, in der ein Widersacher die Waffen sinken lässt und ein Freund wird?«, fragte Farouk, und in seinen dunklen Augen stand echte Sorge. »Müssen wir, bloß weil unsere Vorfahren die Waffen gegeneinander erhoben haben, denn ewig Feinde bleiben? Wenn wir beide uns auf einem Schlachtfeld begegnet wären, hätten wir vermutlich nie miteinander gespeist, und wir beide wären um eine gute Erfahrung ärmer.«
    Jetzt war Ash fast versucht, seine Pistole zu ziehen und sich selbst zu erschießen. Unfähig, Farouk in die ernsten Augen zu sehen, betrachtete er seine Stiefelspitzen, während sie weitergingen. »Unseligerweise gibt es mehr Dinge auf dieser Welt, die zwischen Männern Unfrieden stiften können, als solche, die zur Versöhnung führen. Unterschiedliche Ansichten zur Religion und Streit um Land, Wasser, Reichtum … Frauen«, fügte er mit einem Seitenblick auf Farouk hinzu.
    Farouk warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Es gibt nur sehr wenige Frauen auf der Welt, die es wert sind, ihretwegen einen Krieg anzuzetteln, mein Freund.« Sein Lächeln verblasste langsam. »Obwohl es vielleicht ein oder zwei gibt, für die es sich zu sterben lohnt.«
    Während er darauf wartete, dass Farouk Clarindas Namen als Beispiel für so eine Frau nannte,

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