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Urod - Die Quelle (German Edition)

Urod - Die Quelle (German Edition)

Titel: Urod - Die Quelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Levine
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Professor Drago Neschev von der Uni Sofia und ich bin Miles Harris. Mein Vater leitet diese Ausgrabungen.“
    Sebastian wurde mit einem Schlag freundlicher.
    „ Du bist Harris' Sohn?“
    Miles nickte knapp.
    „ Hallo Miles! Professor Neschev!“, er machte einen angedeuteten Diener in dessen Richtung, was Miles zu amüsieren schien.
    „ Nenn ihn ruhig Drago!“ bemerkte Miles.
    „ Tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe, aber ihr habt uns einen Mords-Schrecken eingejagt. Wir dachten schon, ihr seid Grabräuber.“
    Enza fuhr ihm ungeduldig in die Parade.
    „ Wo ist dein Vater eigentlich?“ fragte sie Miles unvermittelt.
    Miles blickte zu Boden.
    Mit einer Stimme, die dem Knurren eines gereizten Rottweilers glich, erklärte Drago, dass Professor Harris im Krankenhaus sei, wegen eines Arbeitsunfalls. Sebastian setzte ein mitfühlendes Gesicht auf.
    „ Was ist denn passiert?"
    „ Er hat sich bei… einer Sprengung verletzt. Sie mussten ihm den halben Fuß wieder annähen“, antwortet Drago, obwohl Sebastian die Frage an Miles gerichtet hatte.
    Viola und Lea stöhnten auf und zwischen Enzas Augen hatte sich eine steile Falte gebildet. Sie blickte Miles durchdringend an, dann wanderte ihr Blick zu Drago.
    „ Das ist ja schrecklich. Wie geht es ihm denn?“ fragte Viola.
    „ Nicht so gut“, erwiderte Miles.
    „ Wird er wieder ganz gesund?“ fragte Lea.
    „ Ja, schon, aber es wird noch eine Weile dauern, bis er wieder auf dem Damm ist. Drago und ich haben den Auftrag, hier solange die Stellung zu halten, wegen der Grabräuber usw. Damit hattet ihr also nicht ganz unrecht. Aber fürs Erste sind die Grabungen beendet.“
    Sebastian unterbrach Miles empört, dass dies von offizieller Seite entschieden werden müsse und wenn diesbezüglich bereits das letzte Wort gesprochen worden wäre, hätte er das mit Sicherheit gewusst.
    Miles zuckte nur die Schultern.
    „ Das kann ja sein. Ihr könnt trotzdem nicht hierbleiben. Drago fährt euch jetzt am besten direkt wieder zurück. Und den Rest klärt ihr dann mit eurer Uni.“
    „ Jetzt?“ riefen Viola und Lea wie aus einem Mund.
    Den drei anderen behagte die Vorstellung, wieder hinaus in den Wald und den Regen zu müssen genauso wenig.
    Drago, der bis jetzt reglos da gestanden hatte, setzte sich in Bewegung. Sein Gang war kantig und abgehackt wie der einer Schildkröte, als müsse er noch lernen, die Glieder seines Körpers zu kontrollieren, gleichzeitig bewegte er sich jedoch ungewöhnlich schnell. Er stellte sich neben Miles.
    „ Ja. Je eher, desto besser!“
    Enza redete freundlich aber bestimmt auf den Professor ein, dass es eine Sache sei, kein Grabungspraktikum machen zu können, aber eine andere, ihnen zumindest für diese eine Nacht Unterschlupf zu gewähren. Morgen könnten sie dann immer noch in aller Herrgottsfrühe aufbrechen.
    „ Nein", beharrte Drago.
    Miles betrachtete die Studenten. Sie waren durchnässt, hatten dunkle Ringe unter den Augen und die Erschöpfung quoll ihnen aus jeder Pore. Er packte Dragos Arm und zog ihn nach draußen. „Wartet hier!“ befahl er den anderen und verschwand mit Drago im Regen, jedoch nicht ohne die Tür vorher zuzuknallen.
    Sobald die beiden die Baracke verlassen hatten, redeten alle durcheinander und machten ihrem Ärger Luft, dass sie den weiten Weg umsonst zurückgelegt hatten. Nur Enza war still und blickte sich aufmerksam in der Baracke um. Nach einer Weile rief Thomas alle zur Ruhe.
    „ Irgendwie glaube ich den beiden nicht. Jeder Blinde sieht doch, dass sie was zu verbergen haben!“
    Sebastian stimmte seinem Freund zu und schlich zur Tür, die nur angelehnt war, um zu lauschen, doch der niederprasselnde Regen verschluckte alle anderen Geräusche. Thomas wies auf das Fenster links neben der Tür, das mit Brettern vernagelt worden war. Durch die Ritze konnten er und Sebastian beobachten, wie Miles und Drago heftig miteinander diskutierten. Miles wies immer wieder auf etwas, das an einem Holzbalken des Vordaches befestigt war und aussah wie eine Wetterstation. Die Frauen gesellten sich zu Thomas und Sebastian.
    „ Was sagen sie?“ fragte Viola, die vor lauter Müdigkeit bereits lallte.
    „ Keine Ahnung, wir verstehen hier kein Wort!"
    „ Sieht so aus, als würden sie sich übers Wetter unterhalten.“
    Viola hielt das für einen Scherz und knuffte Sebastian in die Rippen.
    „ Au! Ich meinte das vollkommen ernst!“
    Er und Thomas zeigten den anderen die kleine Wetterstation. Auf Leas irritiertes

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