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Urod - Die Quelle (German Edition)

Urod - Die Quelle (German Edition)

Titel: Urod - Die Quelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Levine
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antworten konnte, erblickte er Thomas im Bad.
    „ Was machst du denn hier?“
    Thomas drehte sich kurz zu Sebastian herum.
    „ Ich nehme ’n Schaumbad, was sonst.“
    Sebastian lachte laut auf.
    „ Hast du gesehen, wer uns da vor die Tür gekotzt hat?“
    Viola warf Thomas einen bittenden Blick zu und nickte kaum merklich. Thomas verstand zwar nicht, warum Viola nicht wollte, dass Sebastian erfuhr, dass sie es gewesen war, aber er spielte mit. Natürlich. Er würde alles für sie tun.
    „ Ich war das. Ich hab' gestern diesen Selbstgebrannten probiert und irgendwie schlecht vertragen. Ich mache es gleich weg.“
    „ Ich habe mindestens ’ne halbe Flasche davon getrunken und mir geht’s prächtig. Du bist einfach nicht in Form, mein Freund.“
    Thomas zuckte gleichgültig die Achseln und zog sich seine Jeans aus.
    „ Kann sein.“
    „ Sag mal, kannst du die Tür nicht zumachen, wenn du dich so entblößt. Meine Verlobte kriegt ’n Herzinfarkt, wenn sie deinen Schwengel sieht.“
    Viola und Thomas erwiderten gleichzeitig ein „Witzig!“ und sahen sich für einen Moment fast erschrocken ob dieses Gleichklangs an. Sebastian entging das scheinbar. Er knallte die Badezimmertür zu und grinste Viola an. Die schüttelte nur den Kopf und suchte sich ein paar frische Sachen zum Anziehen aus ihrem Rucksack heraus, während Sebastian sich an dem Holzofen zu schaffen machte, damit das brennende Feuer nicht ausging.
    „ Da draußen sieht’s aus, als hätte ’ne Bombe eingeschlagen. Irgendwas ist hier oberfaul, Süße und wir werden rausfinden, was es ist.“
    Viola antwortete nicht. Nach einer Weile kam Thomas aus dem Bad.
    „ Oh Mann, jetzt fühle ich mich endlich wieder wie ein Mensch.“
    Thomas schlug Sebastian mit seinem Handtuch. Der hielt es fest und riss es Thomas aus der Hand. Viola machte, dass sie ins Bad kam. Auf derlei Jungsspiele hatte sie keine Lust.
    Als Viola im Bad verschwunden war, setzte Thomas sich auf Sebastians Bett.
    „ Der Bulgare hat mich eben geweckt und gesagt, ich soll euch holen kommen, damit er uns von hier wegbringen kann.“
    „ Und? Hast du Quasimodo gesagt, dass wir unseren Aufenthalt noch ’n paar Tage verlängern?“
    „ Bist du irre?! Das machen wir, wenn wir alle zusammen sind. Ich riskiere doch nicht, dass er mir sein Rambo-Messer in die Eingeweide rammt, um mich umzustimmen. Außerdem war er allein.“
    „ Wie? Und wo war Miles?“
    „ Keine Ahnung. Er meinte, dass sie sich immer hier treffen, wenn sie sich aus den Augen verlieren.“
    „ Wobei aus den Augen verlieren?“
    „ Das hat er mir nicht gesagt. Und ich habe nicht gefragt, ok?!“
    „ Ist ja gut. Reg dich ab! Das kriegen wir schon raus.“
    Sebastian überlegte eine Weile, während er aus dem Fenster starrte. Im Bad hörten sie Viola rumoren.
    „ Pass auf! Geh nach nebenan und weck die beiden Bratzen. Sie sollen hierhin kommen, damit wir besprechen können, was wir jetzt machen. Ich überlege mir in der Zeit, wie wir am besten vorgehen.“
    Thomas stand auf und ging zur Tür.
    „ Und vergiss nicht, die Kotze wegzumachen!“ schrie Sebastian ihm lauter als nötig nach.
     

    Thomas trat nach draußen. Der Regen hatte nicht nachgelassen. Der saure Geruch des Erbrochenen stieg ihm sofort in die Nase und bereitete ihm selbst Übelkeit. Es schien, als hätte sich der beißende Gestank durch die feuchten Luftpartikel intensiviert. Thomas suchte nach etwas, mit dem er die Lache wegwischen könnte. Nur wenige Meter von ihm entfernt lag ein Spaten im Matsch. Thomas balancierte über die Planken, bis er nicht mehr weiter kam. Dann hockte er sich hin und fischte sich den Spaten aus der breiigen Erde. Mit spitzen Fingern trug er ihn zurück zur Baracke und schabte damit so gut er konnte Violas Mageninhalt in den Dreck.
    Dann lehnte er den Spaten an die Baracke und machte sich auf den Weg zu Enzas und Leas Unterkunft.
    Vor der Tür ihrer Baracke lag etwas im Schlamm. Zunächst konnte er nicht erkennen, was es war, erst als er näher kam, sah er, dass es sich um Fotografien handelte. Scheinbar hatte Enza oder Lea sie dort verloren, ohne es zu merken. Er ging in die Hocke, um die Fotos aufzusammeln. Der Regen hatte sie durchnässt und Thomas wedelte mit ihnen herum, damit das gesammelte Regenwasser abfließen konnte. Dann erst warf er einen Blick darauf.
    Im ersten Moment begriff er nicht, was dort abgebildet war. Er brauchte eine Weile, um zu erkennen, dass darauf ein verstümmelter, verbrannter menschlicher Körper zu

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