Urod - Die Quelle (German Edition)
wäre von Urods bevölkert. Wir dürfen absolut niemandem etwas hiervon sagen. Andernfalls ist dieser Planet, ist unsere gesamte menschliche Rasse, wie soll ich sagen - am Arsch!"
„ Das sehe ich genauso“, warf Enza schnell ein.
Sebastian versuchte noch eine ganze Weile Überzeugungsarbeit zu leisten. Doch keiner der anderen war im Mindestens daran interessiert, das Geräusch für die wissenschaftliche Welt zu sichern und sich daran zu bereichern. Sie alle hatten Angst, dass es sich ausbreiten und sie ebenfalls erwischen könnte. Viola und Thomas wollten einfach nur nach Hause, aber sie waren sich beide darin einig, nicht so verantwortungslos handeln zu können. Und falls Lea auch nur die geringste Chance hätte, noch lebendig und vor allem unversehrt zu sein, dann müssten sie weiter nach ihr suchen.
Miles machte ihnen allerdings wenig Hoffnung.
„ Wenn sie ihre Ohren nicht versiegelt hat, dann kommt jede Hilfe zu spät. Und die Tatsache, dass sie alleine nachts weggelaufen ist, zeigt eigentlich nur, dass sie es gehört haben muss.“
„ Es ist wie eine Art Sirenengesang. Man will es immer weiter hören und es kostet immense Anstrengungen, sich die Ohren zu verschließen. Genau wie bei Odysseus“, sprang Drago ihm bei.
Thomas' verlor das letzte bisschen Hoffnung. Er konnte es drehen und wenden, wie er wollte, am Ende stand immer, dass es seine Schuld war, dass Lea überhaupt in diese Lage geraten war. Wer weiß, wenn er sie bei sich behalten oder sie sofort wieder weg geschickt hätte, dann wäre ihr dieses Schicksal wahrscheinlich erspart geblieben. Auch wenn er sich gerne einreden würde, dass sie das Geräusch so oder so gehört hätte. Seine innere Stimme, die ihm immer wieder zuflüsterte, dass er Schuld an ihrem Verschwinden war, konnte er nicht zum Schweigen bringen. Er musste versuchen, sie zu finden, um zu sehen, was er würde tun können. So oder so.
„ Ich finde, wir sollten sie suchen. Nur um sicher zu gehen. Und wenn wir sowieso zur Quelle müssen, um sie zu vernichten, dann…“
Sebastian unterbrach seinen Freund mit einem lauten Schnaufen.
„ Moment mal! Moment! Was meinst du mit „wir“? Wenn wir die ganze Sache am Ende nicht für uns verwerten können und, wie wir gerade festgestellt haben, seid ihr alle dagegen, dann sehe ich nicht ein, wieso wir hier länger rumlungern sollten. Packen wir unsere sieben Sachen und hauen in den Sack! Lea ist verloren, so viel steht fest. Es gibt also nichts, was uns noch hier hält und jetzt sagt mir nicht, dass ihr das anders seht!“
Er blickte Viola, Enza und Thomas prüfend ins Gesicht. Enza und Thomas war deutlich anzumerken, dass sie nicht Sebastians Meinung waren, aber Viola hatte Angst. Sie schien hin und hergerissen zu sein. Sollte sie das Richtige tun und heldenhaften Mut beweisen? Oder sollte sie ihrem Bedürfnis nach Sicherheit nachgeben und mit Sebastian verschwinden?
„ Viola, Baby, was gibt es da bitte noch nachzudenken? Denk an unsere Hochzeit, die Flitterwochen. All das Schöne, das uns erwartet. Lass uns hier verschwinden und uns daran machen, die wirklich wichtigen Dinge in Angriff zu nehmen - wie die Torte und den richtigen Wein aussuchen.“
Offenbar waren das genau die falschen Argumente. Denn mit einem Mal verschwanden Violas Zweifel und sie wusste, was sie tun wollte. Auch wenn es sie selbst überraschte, dass die Aussicht, an diesem gefährlichen Ort zu bleiben und ominöse Kreaturen zu jagen, ihr weitaus einladender erschien als die Aussicht, Vorbereitungen für ihre Hochzeit mit Sebastian zu treffen.
„ Wir müssen uns dieser Verantwortung stellen. Denk doch bitte an das, was Nicole zugestoßen ist. Wir können einfach nicht zulassen, dass anderen das gleiche Schicksal blüht und weil das eine erträgliche Ausgrabungsstätte hier ist, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis ein paar neugierige Archäologen auftauchen, um zu sehen, was hier los ist. Und dann kommen immer mehr und es wird außer Kontrolle geraten, genau wie Miles gesagt hat.“
Viola klang wesentlich entschlossener als sie sich fühlte. Doch was sie sagte, leuchtete ein. Sie mussten unbedingt etwas tun, um andere vor dieser Gefahr zu bewahren.
„ Was interessiert's mich! Wenn es wirklich stimmt, was ihr hier erzählt und, ehrlich gesagt, kann ich das immer noch nicht glauben, dann geht mich das nichts an. Ich habe dieses Scheiß-Ding nicht frei gelegt! Ich wünsche euch viel Glück beim Zerstören dieses was-auch-immer, aber ich für meinen
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