Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
mit jedem Schritt klarer und klarer. Ich schob seinen Arm von mir und riss mich los. „Du hast gerade Zwang gegen mich eingesetzt!”, rief ich. „Du hast mich dazu gebracht, sie loszulassen.”
    „Irgendjemand musste das tun. Du hast so ausgesehen, als wärst du nur Sekunden davon entfernt, sie zu erwürgen.”
    „War ich aber nicht. Und ich hätte es auch nicht getan.” Ich drückte die Bibliothekstür auf. „Du hattest kein Recht, das mit mir zu machen. Überhaupt kein Recht.” Zwang - Leute dazu zu bringen, zu tun, was man wollte - war eine Fähigkeit, über die alle Vampire zu einem sehr geringen Grad verfügten. Es wurde als unmoralisch betrachtet, ihn einzusetzen, doch die meisten Vampire beherrschten ihn gar nicht ausreichend, um echten Schaden anzurichten. Geist stärkte diese Fähigkeit jedoch und machte damit sowohl Adrian als auch Lissa sehr gefährlich.
    „Und du hattest kein Recht, irgendein armes Mädchen im Flur anzugreifen, nur um deinen verletzten Stolz zu befriedigen.”
    „Ryan hatte kein Recht, diese Dinge zu sagen.”
    „Ich weiß nicht, was sich hinter ,diesen Dingen’ verbirgt, aber wenn ich dein Alter nicht falsch eingeschätzt habe, bist du zu alt, um wegen müßigem Klatsch und Tratsch einen Wutanfall zu bekommen.”
    „Einen Wutanfall .... ”
    Ich brach ab, als wir Lissa erreichten, die an einem Tisch arbeitete. Ihr Gesicht und ihre Gefühle sagten mir, dass Ärger drohte. Eddie stand einige Schritte von ihr entfernt an eine Wand gelehnt und beobachtete den Raum. Seine Augen weiteten sich, als er mich sah, aber er sagte nichts.
    Ich ließ mich auf den Stuhl gleiten, der Lissa gegenüberstand. „He.”
    Sie schaute auf und seufzte, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das aufgeschlagene Lehrbuch, das vor ihr lag. „Ich habe mich schon gefragt, wann du auftauchen würdest”, bemerkte sie. „Bist du suspendiert worden?”
    Ihre Worte waren ruhig und höflich, aber ich konnte die darunterliegenden Gefühle lesen. Sie war verärgert. Sogar ein wenig wütend. „Nicht diesmal”, antwortete ich. „Sie haben mir nur Gemeinschaftsdienst aufgebrummt.” Sie sagte nichts, aber die Verstimmung, die ich durch das Band spürte, blieb unverändert. Jetzt seufzte ich. „Okay, sprich mit mir, Liss. Ich weiß, dass du sauer bist.”
    Adrian sah mich an, dann sie und dann wieder mich. „Ich habe das Gefühl, dass mir hier etwas entgeht.”
    „Oh, klasse”, sagte ich. „Du hast dich in meinen Streit eingemischt und wusstest nicht mal, worum es dabei ging.”
    „Streit?”, fragte Lissa. Verwirrung mischte sich in ihren Ärger .
    „Was ist passiert?”, wiederholte Adrian.
    Ich nickte Lissa zu. „Nur zu, erzähl es ihm.”
    „Rose ist vorhin getestet worden und hat sich geweigert, Christian zu beschützen.” Verärgert schüttelte sie den Kopf und bedachte mich mit einem anklagenden Blick. „Ich kann nicht fassen, dass du ernsthaft wütend genug bist, um ihm so etwas anzutun. Das ist doch kindisch.”
    Lissa war zu den gleichen voreiligen Schlussfolgerungen gelangt wie die Wächter. Ich seufzte. „Ich habe es nicht mit Absicht getan! Ich habe gerade eine ganze Anhörung über diesen Mist über mich ergehen lassen und ihnen dasselbe gesagt.”
    „Was ist dann passiert?”, verlangte sie zu erfahren. „Warum hast du es getan?”
    Ich zögerte, unsicher, was ich sagen sollte. Mein Widerstreben zu reden hatte nicht einmal etwas damit zu tun, dass Adrian und Eddie zuhörten - obwohl ich das gewiss nicht wollte. Das Problem war vielschichtiger.
    Dimitri hatte recht gehabt - es gab Leute, denen ich vertrauen konnte, und zweien von ihnen vertraute ich bedingungslos: ihm und Lissa. Ich hatte ihm bereits die Wahrheit verschwiegen. Würde ich - konnte ich — bei ihr das Gleiche tun? Obwohl sie wütend war, wusste ich ohne den Schatten eines Zweifels, dass Lissa mich immer unterstützen und für mich da sein würde. Aber genau wie bei Dimitri schreckte ich vor dem Gedanken zurück, meine Geistergeschichte zu erzählen. Und ebenfalls wie bei Dimitri brachte es mich in die gleiche Klemme: verrückt oder inkompetent?
    Durch unser Band spürte ich ihren Geist, rein und klar. Da war kein Makel, keine Dunkelheit, kein Zeichen von Wahnsinn - und doch kribbelte etwas im Hintergrund. Eine schwache Bewegung. Es dauerte eine Weile, bis Antidepressiva ganz aus dem Körper waren, aber ihre Magie erwachte bereits nach einem Tag wieder. Ich dachte an meine Geisterbegegnungen zurück und

Weitere Kostenlose Bücher