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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Dimitri mit ernstem Gesicht dem Jungen zu und antwortete: „Strigoi haben keine Hörner. Und selbst wenn sie welche hätten, spielte es keine Rolle, weil ich kein Strigoi bin.“
    „Strigoi haben rote Augen“, erklärte ich. „Sehen seine Augen rot aus?“
    Der Junge beugte sich vor. „Nein. Sie sind braun.“
    „Was weißt du sonst noch über Strigoi?“, fragte ich.
    „Sie haben Reißzähne, so wie wir“, erwiderte der Junge.
    „Hast du Reißzähne?“, fragte ich Dimitri. Ich hatte zwar das Gefühl, dass dies bereits abgehakt war, aber diese Frage aus der Perspektive eines Kindes zu hören, verschaffte der Antwort ein ganz anderes emotionales Gewicht.
    Dimitri lächelte – ein volles, wunderbares Lächeln, das mich unerwartet traf. Diese Art von Lächeln war so selten bei ihm. Selbst wenn er glücklich oder erheitert war, fiel sein Lächeln für gewöhnlich sehr schwach aus. Dies aber war echt, und er zeigte all seine Zähne, die so flach waren wie die eines Menschen oder Dhampirs. Keine Reißzähne.
    Der Junge wirkte beeindruckt. „In Ordnung, Jonathan“, sagte seine Mutter nervös. „Du hast gefragt. Jetzt lass uns gehen.“
    „Strigoi sind superstark“, fuhr Jonathan fort, der wahrscheinlich danach trachtete, in Zukunft Rechtsanwalt zu werden. „Nichts kann ihnen etwas anhaben.“ Ich machte mir nicht die Mühe, ihn zu korrigieren, aus Furcht, dass er vielleicht sehen wollte, wie man Dimitri einen Pflock ins Herz stieß. Tatsächlich war es seltsam erstaunlich, dass Reece nicht von selbst darauf gekommen war. Jonathan bedachte Dimitri mit einem durchdringenden Blick. „Sind Sie superstark? Kann man Ihnen etwas anhaben? Kann man Sie verletzen?“
    „Natürlich kann man das“, antwortete Dimitri. „Ich bin stark, aber mich können trotzdem alle möglichen Dinge verletzen.“
    Und dann, weil ich nun mal Rose Hathaway war, sagte ich etwas zu dem Jungen, das ich wirklich nicht hätte sagen sollen. „Du kannst zu ihm gehen und ihn boxen, dann findest du es heraus.“
    Jonathans Mutter schrie abermals auf, doch er war ein schneller, kleiner Bastard und entwand sich ihrem Griff. Er lief zu Dimitri hinüber, bevor irgendjemand ihn aufhalten konnte – nun, ich hätte es tun können –, und hämmerte mit seiner winzigen Faust gegen Dimitris Knie.
    Dann tat Dimitri mit denselben Reflexen, die es ihm ermöglichten, feindlichen Angriffen auszuweichen, sofort so, als falle er rückwärts, als habe Jonathan ihn umgestoßen. Er umklammerte sein Knie und stöhnte, als litte er schreckliche Schmerzen.
    Mehrere Leute lachten, und mittlerweile hatte einer der Wächter Jonathan gepackt und seiner beinahe hysterischen Mutter zurückgebracht. Als er weggezerrt wurde, schaute Jonathan über seine Schulter zu Dimitri hinüber. „Mir kommt er nicht sehr stark vor. Ich glaube nicht, dass er ein Strigoi ist.“
    Dies weckte weiteres Gelächter, und der dritte Moroi, der an der Befragung teilnahm, bisher jedoch geschwiegen hatte, schnaubte und erhob sich von seinem Stuhl. „Ich habe alles gesehen, was ich zu sehen brauche. Ich denke nicht, dass er unbewacht umherspazieren sollte, aber er ist kein Strigoi. Geben Sie ihm ein ordentliches Quartier und lassen Sie ihn einfach weiter bewachen, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird.“
    Reece sprang auf. „Aber …“
    Der andere Mann brachte ihn mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen. „Verschwenden Sie keine Zeit mehr. Es ist heiß, und ich will ins Bett. Ich behaupte nicht, zu verstehen, was geschehen ist, aber dies ist im Moment das geringste unserer Probleme. Zumindest solange die Hälfte des Rates der anderen Hälfte wegen des Alterserlasses den Kopf abreißen will. Wenn überhaupt, ist das, was wir heute gesehen haben, etwas Gutes – sogar etwas Wundersames. Es könnte vielleicht sogar die Art verändern, wie wir gelebt haben. Ich werde Ihrer Majestät Bericht erstatten.“
    Und einfach so begann sich die Gruppe zu zerstreuen, aber auf den Gesichtern einiger Zuschauer stand ein Ausdruck des Staunens. Auch sie begriffen almählich etwas Wesentliches: Wenn das, was Dimitri widerfahren war, real sein sollte, dann würde sich alles, was wir je über Strigoi gewusst hatten, verändern. Die Wächter blieben natürlich bei Dimitri, als er und Lissa sich erhoben. Ich ging unverzüglich auf sie zu, mit der Absicht, mich in unserem Sieg zu sonnen. Als ihn Jonathans winziger Boxhieb umgehauen hatte, hatte mir Dimitri ein schwaches Lächeln geschenkt, und

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