Vampire Academy 05
dazu anzunehmen, alle Royals richteten sich gegen mich. Daniella betrachtete mich mit einem schiefen Lächeln.
„Mein eigener Sohn ist ein Geistbenutzer. Seit ich das mal akzeptiert habe, bin ich noch von einer ganzen Menge anderer Dinge überzeugt, die ich früher nicht für möglich gehalten habe.“
„Ja, das kann ich mir vorstellen“, gab ich zu. Hinter ihr bemerkte ich einen Moroi, der in der Nähe einiger Bäume stand. Sein Blick streifte uns gelegentlich, und ich hätte schwören können, dass ich ihn schon einmal gesehen hatte. Daniellas nächste Worte führten dazu, dass ich ihr wieder meine volle Aufmerksamkeit schenkte. „Apropos Adrian … er hat vorhin nach Ihnen gesucht. Es kommt zwar sehr kurzfristig, aber einige von Nathans Verwandten geben in ungefähr einer Stunde eine späte Cocktailparty, und Adrian wollte Sie dazu einladen.“ Also noch eine Party. War das eigentlich alles, was die Leute hier bei Hofe jemals taten? Massaker, Wunder … Es spielte keine Rolle. Alles war Anlass für eine Party, dachte ich voller Bitterkeit. Wahrscheinlich war ich mit Ambrose und Rhonda zusammen gewesen, als Adrian nach mir gesucht hatte. Es war interessant. Indem sie die Einladung weitergab, sagte Daniella ebenfalls, dass sie mich gern bei der Party dabeihaben wolle. Bedauerlicherweise fiel es mir schwer, mich selbst dafür zu begeistern. Nathans Familie waren die Ivashkovs, und sie würden nicht so freundlich sein.
„Wird die Königin auch dort sein?“, fragte ich argwöhnisch.
„Nein, sie hat anderweitige Verpflichtungen.“
„Sind Sie sicher? Keine unerwarteten Besuche?“
Sie lachte. „Nein, ich bin mir ganz sicher. Den Gerüchten zufolge wäre es im Augenblick auch … keine so gute Idee, Sie beide im selben Raum zu versammeln.“
Ich konnte mir die Geschichten gut vorstellen, die über meinen Auftritt im Ratssaal kursierten, vor allem, da Adrians Vater Zeuge dieses Auftritts gewesen war.
„Nein, nicht nach dieser Entscheidung, das ist wahr. Was sie getan hat …“ Der Zorn, den ich zuvor verspürt hatte, flammte schon wieder auf. „Es war unverzeihlich.“ Dieser seltsame Typ neben dem Baum lungerte noch immer dort herum. Warum nur?
Daniella gab mir weder recht noch protestierte sie gegen meine Bemerkung, und ich fragte mich, wo sie in diesem Fall wohl stand. „Sie hat Sie trotzdem noch ziemlich gern.“
Ich lachte spöttisch. „Es fällt mir schwer, das zu glauben.“ Im Allgemeinen hatten einen Leute, von denen man in der Öffentlichkeit angeschrien wurde, nicht allzu gern , und selbst Tatianas kühle Gelassenheit hatte gegen Ende unseres Wortgefechts Risse bekommen.
„Es ist wahr. Gras wird über diese Sache wachsen, und es könnte sogar eine Chance bestehen, das man Sie Vasilisa zuteilt.“
„Das kann nicht Ihr Ernst sein“, rief ich. Ich hätte es allerdings besser wissen müssen. Daniella Ivashkov machte wirklich nicht den Eindruck auf mich, der Typ zu sein, der Witze riss. Andererseits glaubte ich wirklich, dass ich bei Tatiana eine Grenze überschritten hatte.
„Nach allem, was geschehen ist, wollen sie keine guten Wächter verfolgen. Außerdem möchte sie auch keine Feindseligkeit zwischen ihnen.“
„Ach ja? Nun, ich wehre mich gegen ihre Bestechung! Wenn sie denkt, sie könne meine Meinung ändern, indem sie Dimitri freilässt und mir einen Job bei einem Royal vor die Nase hält, dann befindet sie sich im Irrtum. Sie ist ein verlogenes, ränkeschmiedendes …“
Abrupt brach ich ab. Meine Stimme war so laut geworden, dass Daniellas in der Nähe stehende Freunde uns mittlerweile anstarrten. Und ich wollte vor Daniella wirklich nicht die Schimpfworte aussprechen, die Tatiana meiner Meinung nach verdiente.
„Entschuldigung“, sagte ich und bemühte mich um Höflichkeit. „Richten Sie Adrian aus, dass ich zu der Party kommen werde … Aber wollen Sie auch wirklich, dass ich komme? Nachdem ich gestern Nacht so in die Zeremonie geplatzt bin? Und nach, ehm, all diesen anderen Dingen, die ich noch getan habe?“
Sie schüttelte den Kopf. „Was bei der Zeremonie vorgefallen ist, ist ebenso Adrians Schuld wie Ihre. Es ist nun mal passiert, und Tatiana hat es auf sich beruhen lassen. Diese Party ist ein viel fröhlicheres Ereignis, und wenn er will, dass sie dort hinkommen, dann will ich, dass er glücklich ist.“
„Ich werde jetzt duschen und mich umziehen, und dann werde ich mich in einer Stunde bei Ihnen einfinden.“
Sie war taktvoll genug, meinen früheren
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