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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Operation nicht erreicht hatten, aber das Casino hatte uns alle ein wenig beruhigt – zumindest so lange, bis wir zum Flughafen kamen. Im Casino waren wir in die Welt der Moroi eingetaucht gewesen: für Nachrichten aus der Menschenwelt hatte sich dort kaum jemand interessiert. Aber während wir auf unseren Flug warteten, konnten wir nicht umhin, die Fernseher zu beachten, die einfach überall zu sein schienen.
    Die Sensationsgeschichte dieser Nacht war ein Massenmord im Luxor, bei dessen Aufklärung die Polizei noch völlig im Dunkeln tappte. Den meisten der Toten – ausnahmslos Casino-Wachen – war das Genick gebrochen worden. Ich vermutete, dass Dimitri seine Kumpane nach draußen geworfen hatte, wo die Sonne sie in Asche verwandelt haben musste. In der Zwischenzeit war Dimitri selbst davongeschlüpft und hatte keine anderen Zeugen zurückgelassen. Nicht einmal die Kameras hatten etwas aufgezeichnet, was mich nicht überraschte. Wenn ich in einem Gefängnis die Überwachung ausschalten konnte, konnte Dimitri das Gleiche gewiss auch in einem Hotel für Menschen tun.
    Was immer unsere Stimmung an Verbesserung erfahren hatte, es löste sich sofort in nichts auf. Also sprachen wir nicht viel. Ich hielt mich aus Lissas Kopf heraus, weil ich ihre Schwermut nicht gebrauchen konnte; sie hätte doch nur meine eigenen Gefühle verstärkt.
    Wir hatten einen Direktflug nach Philadelphia gebucht und würden von dort aus mit einem Zubringerflug zurück zu dem kleinen Flughafen in der Nähe des Königshofes fliegen. Was uns bevorstand, sobald wir dort ankamen … nun, das war wahrscheinlich die geringste unserer Sorgen.
    Ich hatte keine Angst, dass Strigoi tagsüber in unserem Flugzeug auftauchen würden, und da wir keine Gefangenen im Auge behalten mussten, gestattete ich mir den dringend benötigten Schlaf. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich auf dieser Reise das letzte Mal dazu gekommen war. Ich schlief sehr tief, aber in meinen Träumen verfolgte mich das Wissen, dass ich einen der gefährlichsten Kriminellen der Moroi hatte entkommen lassen – und einem Strigoi gestattet hatte, einfach davonzuspazieren! Und dass ich für den Tod einer ganzen Anzahl von Menschen verantwortlich war. Ich gab keinem meiner Freunde die Schuld an all dem. Diese Katastrophe ging ganz und gar auf mein eigenes Konto.

 
    12
    Was auch seine Bestätigung fand, als wir schließlich zum Königshof zurückgestolpert kamen.
    Ich war natürlich nicht die Einzige, die Ärger bekam. Lissa wurde zu einer Strafpredigt zur Königin gerufen, obwohl ich wusste, dass sie keine wirkliche Strafe zu befürchten hatte. Nicht wie Eddie und ich. Wir mochten die Schule verlassen haben, doch eigentlich standen wir jetzt unter der Rechtsprechung der offiziellen Wächter, was bedeutete, dass uns genauso viel Ärger ins Haus stand wie jedem ungehorsamen Angestellten. Nur Adrian kam ohne Konsequenzen davon. Er war frei zu tun, was immer er wollte.
    Und wirklich, meine Bestrafung war nicht so schlimm, wie sie es hätte sein können. Ehrlich, was hatte ich an diesem Punkt zu verlieren? Meine Chancen, Lissa zu bewachen, waren ohnehin schon dürftig gewesen, und es hatte mich sowieso niemand als Wächterin gewollt, mit Ausnahme von Tasha. Ein verrücktes Vegas-Wochenende – das war unsere Tarngeschichte – mochte kaum genug sein, um sie davon abzubringen, mich einzustellen. Es reichte jedoch einigen von Eddies Interessenten, um ihre Anträge zurückzuziehen, ihn als Wächter zugeteilt zu bekommen. Es wollten ihn allerdings immer noch genug Moroi haben, so dass er nicht Gefahr lief, eine gute Stellung zu verlieren. Aber ich hatte trotzdem ein schrecklich schlechtes Gewissen. Er verriet zwar niemandem ein Wort über das, was wir getan hatten, aber wann immer er mich anschaute, sah ich die Verachtung in seinem Blick.
    In den nächsten Tagen bekam ich ihn häufig zu Gesicht. Es stellte sich heraus, dass die Wächter ein System hatten, um mit ungehorsamen Personen aus ihren eigenen Reihen fertigzuwerden.
    „Was Sie getan haben, war so verantwortungslos, dass Sie geradeso gut in die Schule zurückkehren könnten. Zur Hölle, sogar in die Grundschule.“
    Wir befanden uns in einem der Büros im Hauptquartier der Wächter, wo uns Hans Croft anbrüllte, der Mann, der das Kommando über alle Wächter bei Hof führte und der eine wichtige Rolle bei der Zuteilung von Wächtern spielte. Er war ein Dhampir von Anfang fünfzig, mit einem buschigen, grauweißen Schnurrbart. Außerdem

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