Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
wurde sie wieder ernst. „Wir brauchen ein Auto.“
„Mein Wagen steht bei den 5 Höfen“, sagte Ron und setzte sich auch gleich in Bewegung. „Das ist praktischerweise schon die passende Richtung.“
„Einmal müssen wir ja auch Glück haben.“
Gemeinsam rannten sie los.
„Soll ich Karel Bescheid geben“, fragte Lexa, als sie durch eine enge Passage stürmten und beinahe zwei Passanten gerammt hätten.
„Nicht, wenn Du Maya heil wiederhaben willst“, widersprach Dave sofort. „Karel will den Thug vernichten, da kommt es ihm auf ein paar Kollateralschäden nicht an.“
Lexa erinnerte sich gut daran, dass nach Karels Ansicht eine pragmatische Lösung gelegentlich Abstriche in anderen Bereichen erfordert. Kollateralschäden eben. Sie schielte scheu zu Dave. Irgendetwas in seiner Stimme war heute anders als sonst. Härter, wilder, feindseliger. Von einer zart aufkeimenden Vertrautheit war da keine Spur mehr. Im Augenblick einte sie nur die gemeinsame Sorge um Maya. Stay with the Pack. Und da gehörte Lexa keineswegs dazu.
Auch als sie kurz darauf in Rons altem 3er BMW die Ludwigstraße an der Universität vorbeirasten, fühlte sich Lexa allenfalls geduldet. Plötzlich fühlte sie sich sehr einsam und beneidete Maya um ihre Beziehung mit Ron. Sie konnte die Liebe, die irgendwie die beiden verband, regelrecht riechen. Wie Ron sich gefreut hatte, als er sie getroffen hatte, in der Hoffnung auch Maya zu sehen und wie er sich jetzt um sie sorgte und seine Ängste ihn einhüllten, wie eine hektisch wabernde Wolke. Aus den Lautsprechern verkündeten die Toten Hosen lautstark Alex‘ Ankunft und übertönten dabei sogar die quietschenden Reifen, mit denen Ron gerade an der Ampel wieder anfuhr. Lexa lächelte wehmütig. Es musste Liebe sein, denn anders war es nicht zu erklären, dass sich Maya, die stets durchgestylte Jazz- und House hörende Kulturbegeisterte plötzlich für Eishockey interessierte und sich von ihrem Liebsten in einem Auto abholen ließ, das sie nur aus Witzen kannte, da sie nicht die Parkplätze irgendwelcher Dorfdiskotheken besuchte.
Dave drehte sich nach ihr um. „Wir sind gleich da. Wo sollen wir deinen Baghira suchen?“
Lexa seufzte. „Er ist nicht mein Baghira! Mir gehört allenfalls ein exzentrischer Kater, was er aus Katzensicht gewiss leugnen würde. Aber niemals dieses Ungeheuer, mit dem mich nichts verbindet, als ein Berg Probleme, die ich ihm verdanke.“ Sie sagte das ganz sachlich. Der Ordnung halber. Auch wenn es keinen interessierte. Natürlich. Lexa spürte, wie ihre Nerven langsam aber sicher auffaserten und verloren gingen. Angst und Verzweiflung bekamen ihr nicht. Die Sorge um andere verstärkte den Effekt noch. Sie dachte an Herbert und hätte weinen können.
Wieder piepte Lexas Handy.
„Das ist bestimmt Maya“, rief Ron aufgeregt und drehte sich ungeachtet seines sportlichen Fahrstils auch noch zu ihr um.
„Du fährst!“, rief Lexa rasch , als der Wagen den parkenden Autos am Straßenrand gefährlich nahe kam und zog ihr Handy hervor.
PHarfe, OBerg?
„Braves Mädchen“, grinste sie. „Fahr da vorne raus auf den großen Parkplatz. Von der Parkharfe aus ist es nicht weit zum Olympiaberg.“
„Olympiaberg?“, fragte Dave misstrauisch. „What the hell, will der Kerl auf einem Berg?“
Schweigend zeigte ihm Lexa ihr Display.
„Der Olympiaberg ist eher ein Hügel mitten in dem Park, der sich an die alte Olympiaanlage anschließt“, erklärte Ron ungeduldig, während er mit quietschenden Reifen auf den Parkplatz fuhr und den Wagen in er Feuerwehranfahrtszone direkt vor dem Aufgang anhielt. Im Moment erinnerte er Lexa an einen Jagdhund, der an seiner Leine zerrte.
„Keine Ahnung, was sie dort wollen. Aber wir werden es herausfinden…“
Mit diesen Worten stürmte Ron immer zwei Stufen auf einmal nehmend hinauf zu den Sportstätten, die wie zu Stein erstarrte, kauernde Riesen in den Schatten lagen.
Kopf schüttelnd folgte Dave etwas langsamer seinem Freund. Lexa konnte ihn nicht einschätzen. Irgendwie erinnerte Dave sie gerade unangenehm stark an Baghira. Die geballte Kraft, der unterdrückte Zorn… und ihr Interesse an ihm, je weniger er sie beachtete.
„Einmal mit Vollgas an die Wand reicht Dir nicht, eh?“, beschimpfte sich Lexa in Ermang elung von Maya notgedrungen selbst. Etwas langsamer folgte sie den beiden. Immerhin wirkte Dave dort, wo Baghira überheblich schien, wachsam. Kontrolliert statt bezwingend.
Als sie um eine der Sporthallen
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