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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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beharrte Lexi.
    Ich schüttelte den Kopf. » Ich kann ihn nicht zurücklassen.«
    Vögel zirpten in den Bäumen über uns, und irgendwo in der Nähe hörte ich Glas splittern. Die orangefarbenen Streifen am Himmel wurden breiter und heller. » Ich verstehe«, erwiderte Lexi schließlich. » Pass auf dich auf. Spiel nicht den Helden.«
    Ich nickte und sah mich auf dem Gelände nach Wachposten oder Tieren um, die zum Angriff bereit auf der Lauer lagen. Als ich wieder aufschaute, war Lexi verschwunden, und ich war allein.
    Nachdem ich mich schnell auf die Rückseite des Hauses geschlichen hatte, ging ich zu dem weiß getünchten Stall hinüber. Die Pferde scharrten immer noch nervös mit den Hufen; offensichtlich spürten sie meine Gegenwart. Die Stalltüren waren mit einer Kette und einem Vorhängeschloss sowie einem eisernen Riegel versperrt. Ich griff nach der Kette und überprüfte sie. Obwohl ich seit dem vergangenen Abend kaum etwas getrunken hatte, würde es mir ein Leichtes sein, sie mit bloßen Händen zu zerreißen. Aber irgendetwas hielt mich davon ab. Spiel nicht den Helden. Lexis Worte hallten in meinem Kopf wider. Sie war während der letzten Tage zu einer Art Leitfigur geworden, und ich wusste, dass es in meinem Interesse lag, auf sie zu hören. Es war besser, keine Spuren zu hinterlassen, besser, sich zu orientieren, statt übereilt zu handeln.
    Ich ließ die Kette los, und sie prallte mit einem lauten Klirren gegen die Türen. Ein Pferd wieherte. Ich ging auf die andere Seite des Stalls, wo ein staubiges Fenster einen Spaltbreit offen stand.
    » Bruder?«, flüsterte ich heiser durch das Fenster. Der klebrige Geruch von Eisenkraut war überall, machte mich benommen und verursachte mir Übelkeit.
    In der Ecke mühte sich eine verdreckte Gestalt, sich aufzusetzen. Damon. Seine Hände und Füße waren mit Ketten gefesselt, und seine Haut war mit entzündeten, roten Striemen übersät. Die Ketten mussten mit Eisenkraut getränkt worden sein. Ich zuckte mitfühlend zusammen.
    Damon sah mir in die Augen.
    » Du hast mich gefunden«, sagte er. Sein Gesicht zeigte keine Regung. » Bist du glücklich, mich dem Tod so nah zu sehen, Bruder?«
    » Ich bin hier, um dich zu retten«, erwiderte ich schlicht. Die Pferde wühlten erregt die Sägespäne unter ihren Hufen auf; mir blieb nicht viel Zeit, bis jemand im Haus den Aufruhr hören würde.
    Damon zuckte die Achseln– eine Bewegung, die ihn offensichtlich seine gesamte Energie kostete. Seine Augen waren blutunterlaufen und glasig. Auf seiner Stirn prangte eine große Schnittwunde, die bis in seine Augenbrauen ragte. Er sah schrecklich ausgemergelt aus; es war klar, dass er seit Tagen nichts getrunken hatte.
    Ich schaute mich um, in der Hoffnung, irgendetwas zu finden– ein Eichhörnchen, ein Kaninchen, ein Streifenhörnchen–, um es zu töten und ihm durch den Fensterspalt zu werfen, aber da war nichts.
    » Also wird der kaltblütige Mörder mich retten.« Damon versuchte ein hohles Lächeln. Er lehnte sich an die Wand, und seine Ketten rasselten.
    » Ja, wir müssen…«
    Plötzlich hörte ich eine Tür zuschlagen, dann das Bellen eines Hundes. Ich fuhr herum.
    » Was tun Sie da?«, brüllte eine Stimme. Langsam streckte ich die Hände gen Himmel, unsicher, wer– oder was– mich diesmal gefunden hatte.

Kapitel Vierzehn

    Mit erhobenen Händen presste ich die Lippen aufeinander. Ich hatte bereits gelernt, dass meine Reißzähne sich bei jedem Anzeichen von Erregung vorwölbten und dass meine Pupillen sich weiteten; doch ich wollte mich nicht auf einen Angriff vorbereiten, bis ich wusste, was mich erwartete.
    » Jake? Charley?«, rief eine weibliche Stimme, während zwei stämmige Männer aus dem Haupthaus auf mich zu rannten. Auch wenn sie doppelt so kräftig wirkten wie ich, waren sie letztendlich Menschen. Jeder von ihnen packte mich an einem Arm, und ich registrierte mit kalter Berechnung, dass es nur einer einzigen schnellen Drehung bedurfte, um beide abzuschütteln, bevor ich zum Angriff ausholte.
    Aber ich kämpfte um meine Beherrschung. Wenn ich mit erhobenen Händen reglos verharrte, bestand die Hoffnung, dass ich für einen gewöhnlichen Vagabunden gehalten wurde. Schließlich gab es keine Garantie dafür, dass ein Kampf Damons Rettung zur Folge haben würde.
    Von der Veranda kam ein Mädchen auf mich zu und blieb einen Schritt von mir entfernt stehen.
    » Ich bitte um Entschuldigung«, sagte ich zu ihr. Ich versuchte, meine Stimme so klingen zu

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