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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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hetzen könnte. Aber dann schaute sie auf meine verblassten Hosen und seufzte. » Ich habe zwar das Gefühl, dass ich es noch bedauern werde, aber kommen Sie übermorgen Abend zur Lake Road hinunter, zum Jahrmarkt. Wir brauchen tatsächlich einen neuen Kartenabreißer– der letzte hat sich mit einer der fetten Damen aus dem Staub gemacht. Sie werden früh da sein müssen– und lange bleiben. Wegen des Kampfes wird übermorgen viel los sein.«
    » Richtig. Der Kampf«, sagte ich, ballte einmal mehr die Fäuste und schluckte meine Wut hinunter.
    » Ja.« Sie lächelte ein wenig kläglich. » Dann werden Sie die Chance haben, Ihren Vampir in Aktion zu sehen.«
    » Ja, wahrscheinlich«, erwiderte ich, drehte mich auf dem Absatz um und verließ den Besitz durch das schmiedeeiserne Tor. Wenn es nach mir ging, würde niemand den » Vampir in Aktion« sehen, denn Damon und ich würden schon längst über alle Berge sein, bevor der Kampf auch nur begann.

Kapitel Fünfzehn

    Etwas hat sich verändert. Vielleicht ist es lediglich das Alter, eine besonders schnelle Art des Reifungsprozesses in der Rolle eines erwachsenen Vampirs. Vielleicht ist es Lexis Unterweisung. Oder die Tatsache, dass mir eine echte Herausforderung bevorsteht – eine Herausforderung auf Leben und Tod –, und ich weiß, dass ich meine Energie nicht darauf verschwenden darf, zum Spaß zu töten. Aus welchem Grund auch immer, das Ergebnis ist dasselbe. Obwohl mir der Geruch von Blut noch immer in die Nase steigt, fühle ich nicht mehr diesen inneren Zwang, zum Vergnügen zu jagen. Die Jagd ist reine Ablenkung. Doch mein Hunger ist etwas, das eher schnell als vergnüglich gestillt werden muss.
    Natürlich stellt sich die Frage, wie ich Damon befreien werde. Soll ich alle Anwesenden angreifen und ein Chaos der Zerstörung anrichten? Soll ich Callie dazu überreden, ihren Eisenkrautkranz abzunehmen, damit ich sie mit einem Bann belegen kann und sie tut, was ich will?
    Aber Callie scheint eine ganz eigene Macht zu besitzen. Das spüren zumindest ihre Handlanger. Und ich ebenfalls.
    Natürlich ist meine Macht stärker. Ich habe keinen Zweifel, dass ich siegen werde. Ich werde Damon retten, und dann werde ich mich mit einem Schluck aus Callies Hals belohnen.
    Ich verbrachte den ganzen Tag damit, in meinem Zimmer auf und ab zu gehen und eine Schneise durch den Staub auf dem Holzfußboden zu ziehen. Ein Befreiungsplan nach dem anderen ging mir durch den Kopf, aber so schnell sie kamen, so schnell verwarf ich sie auch wieder als zu tollkühn, zu riskant, zu zerstörerisch. Aus dem Feldzug gegen die Vampire in Mystic Falls hatte ich bereits gelernt, dass ein einziger falscher Schritt einen Dominoeffekt von Gewalt und Verzweiflung auslösen konnte.
    » Du siehst aus wie ein gefangenes Tier«, stellte Lexi fest, die in meiner Tür erschien. Ihre Stimme klang unbeschwert, aber ihre Stirn war von Sorgenfalten zerfurcht.
    Ich stieß ein leises Knurren aus und fuhr mit den Händen durch mein Haar. » Ich fühle mich wie ein gefangenes Tier.«
    » Hast du schon einen Plan geschmiedet?«
    » Nein!« Ich stieß hörbar den Atem aus. » Und ich weiß nicht einmal, warum ich es überhaupt versuche. Er hasst mich.« Ich schaute zu Boden und schämte mich plötzlich. » Er wirft mir vor, dass ich ihn zu dem gemacht habe, was wir jetzt sind.«
    Lexi seufzte und trat näher. Dann griff sie nach meiner Hand. » Komm mit.« Sie führte mich aus dem Raum und ging langsam die Treppe hinunter, wobei sie mit ihren bleichen Fingern über die Porträts an den Wänden strich. Alle Gemälde waren mit einer dicken Staubschicht überzogen. Ich fragte mich, wie lange sie schon an den Wänden hingen und ob irgendeiner der Porträtierten noch immer auf Erden wandelte– lebend oder untot.
    Auf der untersten Stufe blieb Lexi stehen und nahm ein Porträt von der Wand. Es war neuer als die anderen, mit einem goldenen Rahmen und auf Hochglanz poliertem Glas. Ein junger, ernst aussehender blonder Knabe schaute mir entgegen. In seinen blauen Augen lag ein Hauch von Traurigkeit, und er hatte das Kinn mit dem Grübchen in der Mitte trotzig vorgereckt. Er kam mir unglaublich vertraut vor.
    Meine Augen weiteten sich. » Ist das dein…«
    » …Bruder«, beendete Lexi meinen Satz. » Ja.«
    » Ist er…« Meine Stimme verlor sich, ich wollte nicht weitersprechen.
    » Nein, er ist nicht länger bei uns«, erwiderte sie, während sie mit dem Zeigefinger über das Grübchen am Kinn des Jungen strich.
    »

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