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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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ein solch kindisches Spiel einließ.
    » Also, war das Ihre größte Sorge auf der Welt? Dass Sie keine Steine übers Wasser hüpfen lassen konnten?«, zog ich sie auf und versuchte, zu dem unbeschwerten Tonfall unseres Ausflugs zurückzukehren.
    Sie lächelte, aber ihre Augen wirkten traurig. » Nein. Aber finden Sie nicht, dass vorgeschobene Probleme viel leichter zu lösen sind als echte?«
    » Doch, das finde ich auch«, antwortete ich leise.
    Die Sonne stieg höher und höher und verlieh dem See einen orangefarbenen Schimmer. Mehrere Fischer waren mit ihren kleinen Booten bereits auf dem Wasser und warfen ihre Netze aus. Der Wind pfiff uns um die Ohren und erinnerte uns daran, dass der Winter, auch wenn die Sonne sich warm anfühlte, nicht mehr weit war.
    » Ich habe noch nie mit jemandem darüber geredet. Das ist Regel Nummer zwei des Gallagher’schen Familiengeschäftes: Vertraue niemandem«, sagte sie.
    » Ihr Vater scheint ein harter Bursche zu sein«, bemerkte ich, als ich ihren Kummer spürte. » Vielleicht zu hart?«
    » Mein Vater ist in Ordnung«, fuhr Callie mich an. Sie runzelte finster die Stirn und stemmte die Hände in die Hüften.
    » Es tut mir leid«, entschuldigte ich mich und hob beschwichtigend die Hände. Mir wurde bewusst, dass ich mich zu schnell zu weit vorgewagt hatte. » Das war unangebracht.«
    Callie ließ ihre Hände sinken. » Nein, mir tut es leid. Ich habe lediglich das Bedürfnis, ihn zu beschützen. Er ist alles, was ich habe.«
    » Wo ist Ihre Mutter?«, erkundigte ich mich.
    » Gestorben, als ich sechs war«, erwiderte Callie schlicht.
    » Ich verstehe«, sagte ich und dachte an meine eigene Mutter. » Es ist hart, oder?«
    Callie pflückte einen Grashalm vom Boden und zerfetzte ihn zwischen den Fingernägeln. » Ich versuche, stark zu sein. Aber nach Mutters Tod hat Vater sich in die Arbeit gestürzt.«
    » Mir scheint, dass Sie das ebenfalls tun.«
    » Jetzt, da Vater die Vampirshow hat, habe ich das Gefühl, dass sich die Dinge zum Besseren verändern werden. Sein Geduldsfaden ist nicht besonders stabil, und reißt umso schneller, je weniger Geld er hat.«
    Als sie die Vampirshow erwähnte, trat ich gegen die Steine am Uferrand. Ein Kieselsteinregen flog durch die Luft und landete mit einem kräftigen Spritzen mehrere Meter weit im See.
    » Was war das?«, fragte Callie mit bestürzter Stimme.
    Ich zwang mich zu lächeln und gelassen zu wirken– menschlich. In meiner Wut hatte ich vergessen, meine Macht zu zügeln. » Steinewerfen für Fortgeschrittene.«
    Callie zog eine Augenbraue hoch, als stelle sie meine Worte in Frage. Aber dann sagte sie nur: » Wir sollten zurückkehren. Dad will, dass wir das Gelände aufräumen.«
    Ich nickte. » Gute Idee.« Hier, alleine mit Callie, war ich kurz davor gewesen, die Kontrolle zu verlieren.
    » Stefan«, begann Callie dann. » Ich habe nachgedacht… Da wir einige Abende lang keine Vorstellung haben werden… Meinen Sie, Sie könnten mir die Stadt zeigen?«
    » Aber ich kenne die Stadt doch gar nicht«, bemerkte ich. » Sie sind doch bereits viel länger hier als ich.«
    Callies Wangen liefen mohnrot an. » Vater erlaubt mir nicht, das Haus zu verlassen, es sei denn, es geht um die Arbeit. Aber in New Orleans gibt es so viele Shows und Abenteuer.« Sie warf mir unter ihren langen Wimpern einen Blick zu. » Bitte! Wenn ich mit Ihnen zusammen bin, fühle ich mich sicher.«
    Über die Ironie dieser Äußerung musste ich beinahe lachen. Wie sich Callie doch irrte: Sie war bei mir eigentlich alles andere als sicher, aber ich konnte sie benutzen, um die Sicherheit meines Bruders zu garantieren. Schließlich wusste sie alles über Gallaghers Zirkus– unter anderem auch, wo ihr Vater Damon festhielt.
    » In Ordnung, abgemacht«, sagte ich.
    » Oh, wir werden viel Spaß haben!« Callie fasste mich an den Händen und wirbelte mich herum. » Wir treffen uns um neun Uhr in der Parkanlage am Ende unserer Straße.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste mich auf die Wangen.
    Sie war mir so nah, dass ich praktisch fühlen konnte, wie ihr Herz an meiner Brust schlug. Abrupt trat ich zurück; mein Schädel hämmerte, die Kiefer schmerzten. Als meine Reißzähne sich mit einem spürbaren Klicken in die Länge zogen, kehrte ich ihr den Rücken zu. Ich musste fünf Mal tief durchatmen, bevor sie wieder verschwanden.
    » Geht es Ihnen gut?«, erkundigte Callie sich und legte mir eine Hand auf die Schulter.
    Ich zwang ein Lächeln auf

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