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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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der Befestigungen auf der Südseite der Straße stehen ein paar aneinandergelehnte Felsbrocken - das andere Team soll dort Aufstellung nehmen. Nehmt einen Sack Bomben, Männer, und macht was draus. Vergesst nicht, das Gehirn eines Beinwurms steckt tief in der Körpermitte.«
    Die Wölfe fingen an, die Katapulte aufzubauen, improvisierte Waffen zum Abschuss der baseballgroßen Granaten des Kommandos Süd. Eigentlich handelte es sich dabei nur um deutlich größere Versionen der klassischen Steinschleudern aus Kindertagen. Sie bestanden aus einem breiten U aus mehreren Zentimeter dicken Bleirohren, an deren oberen Enden dicker Latexschlauch befestigt war. Die Granate ruhte in einer kleinen Schale aus gehärtetem Leder in der Mitte des Schlauchs. Zwei Männer hielten das U, während ein Dritter das Katapult spannte und ausrichtete. Mit dem Katapult flog die Granate doppelt so weit wie bei einem Wurf und in den Händen eines geschickten Schützen häufig geradezu unheimlich zielgenau.
    Valentine führte Corporal Yamashiro und die anderen vier Männer hinunter zu der Befestigung und warf einen Blick über das provisorische »Tor« auf der Zufahrt, bestehend aus einem Wagen, um den Steine und Holz aufgestapelt waren.
    »Sergeant Petrie, sind Sie hier zuständig?« Valentine blickte zu einem Mann hinauf, der mit zwei anderen hinter einem langen Baumstamm kauerte, der sich über die ganze Länge des Wagens zog.
    »Ja, Lieutenant Valentine.«
    »Gute Arbeit, die Verteilung der Männer. Gebt die Nachricht weiter, Wölfe - die Beinwürmer kommen. Auf sie zu schießen ist sinnlos; sie werden es nicht einmal spüren. Schießt die Grogs von ihnen runter. Und scheut euch nicht, Granaten einzusetzen. Wir haben einen vollen Sommerbestand
zur Verfügung.« Letzteres entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber Valentine wollte die Männer zum Gebrauch der Granaten ermutigen. Explosionen, so viel war bekannt, trieben die Beinwürmer dazu, kehrtzumachen und so schnell davonzukriechen, wie sie gekommen waren.
    Ein paar der Männer hatten bündelweise Granaten an einem kräftigen Ast befestigt und so eine wurffähige Stielgranate gefertigt. Valentine ging die Reihe auf und ab, überprüfte Positionen und Ausrüstung der Männer. Die meisten hielten ihre Gewehre fest umfasst und stierten mit eiserner, wachsamer Miene den Hügel hinab.
    Valentine richtete sein Gehör auf den Fuß des Hügels aus. Im von den Wolken gedämpften Tageslicht lag der Wald in unheimlicher, schattenloser Gleichförmigkeit unter ihnen. Ein Specht hämmerte seine Reviermarkierung in einen fernen Baum, als trommelte er eine Warnung vor dem, was auf sie zukam.
    »Kommt schon, ihr Affen. Wenn ihr was draufhabt … bringen wir es hinter uns«, murmelte ein Wolf, während er durch das Klappvisier seiner Büchse den Abhang im Auge behielt.
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: In der Ferne erklang ein Horn, ein furchterregender Ruf dreier Hornstöße, jeder ein bisschen lauter und schriller als der vorhergehende: aawwk Aaawwwk AAAWWWIIIK! Die Laute erinnerten Valentine an die Trompeterschwäne, die er in seiner Jugend in Minnesota gehört hatte. Ein paar der jüngeren Soldaten wechselten Blicke auf der Suche nach einer Rückversicherung seitens ihrer Kameraden, als sie die jenseitigen Klänge vernahmen.
    »Nett von ihnen, uns zu sagen, dass sie unterwegs sind«, bemerkte Valentine. »Erwidern wir die Gefälligkeit.« Dann, lauter: »Bleibt auf dem Posten, Männer, und lasst sie wissen, dass die Wölfe sie erwarten!«

    Die Männer jubelten und heulten, imitierten die Rufe der hundeartigen Räuber. Die Schreie wurden von anderen Wölfen an der schmalen Verteidigungslinie aufgegriffen, bis die Berge von ihnen widerhallten. Valentine sah den jungen, zierlichen Nishino nicht weit entfernt zwischen den Felsen des Gefechtsstands, wo er mit gerötetem Gesicht aus vollem Halse heulte.
    Ein stetes Rascheln, wie Wind in trockenem Herbstlaub, erklang vom Fuß des Hügels. Das Jubelgeschrei verstummte. Valentine ergriff seinen Karabiner, fand Trost in seinem soliden Gewicht und dem Geruch des Waffenöls.
    Die fahlgelben Beinwürmer kamen näher, schlichen den Hang hinauf wie gigantische Tausendfüßler. Jede einzelne Gliedmaße der zehn Meter langen Würmer kräuselte sich schneller, als das Auge folgen konnte. Die Bewegung faszinierte Valentine; sie erinnerte ihn an schnell fallende Dominosteine. Er riss sich von dem hypnotischen Anblick der Beine los. Ein tastender Schlund,

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