Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight

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hielt sich ihren Haken unter das Kinn. »Das macht mir überhaupt nichts, Hauptsache, ich muss nicht zu Fuß gehen.«
    Valentine wünschte, er könnte die Zügel besser erkennen. Die Grogs, denen er in Oklahoma begegnet war, benutzten vier, zwei auf jeder Seite. Die Männer der Kugelsicheren benutzten drei, einen auf jeder Seite und einen in der Mitte. Valentine nahm sich vor, Zak nach dem Zweck des mittleren Zügels zu fragen.

    Er erfuhr nicht nur dies, sondern noch viel mehr, während des Abendessens. Dieses Mal fütterte Zak den Beinwurm mit einem Sack voller Erdnussschalen und gemahlener Eicheln. Prices Maultier gefiel der Geruch der Nüsse, also gesellte es sich dazu und mampfte zufrieden, wenn auch ziemlich unordentlich, verglichen mit dem Beinwurm, der Erde, Grasnarbe und Nussschalen mit einem einzigen Happs verschlang.
    »Wenn wir es eilig haben, besteht der größte Teil unseres Gepäcks aus Futter für das Tier«, sagte Zak. Dutzende winziger Narben zierten sein Gesicht und seine Unterarme.
    »Wie steuern Sie es?«
    Zak deutete auf die Zügel. Eine Metallöse hing an der Kreatur.

    »Ja, aber wie funktioniert es?«
    »Ach, Sie wollen die Naturkundelehrerversion? Also, so ein Wurm ist ein derartiges Mistvieh, wir können ihn kaum beeinflussen. Also bringen wir ihn dazu zu glauben, er würde alle Bewegungen aus freien Stücken ausführen. All diese Bartdornen sind, sozusagen, mit Organen unter der Haut verbunden, die zu beiden Seiten von dem Teil der Körpers liegen, der aussieht wie ein Akkordeon. Wenn der Wurm umdreht, vielleicht um einem Baum oder so was auszuweichen, dann zieht sich das Akkordeon zusammen. Dieser Zügel ist an dem Akkordeon befestigt, und wenn wir es zusammenziehen, dann dreht sich das Vieh in die entsprechende Richtung.«
    »Und wie bekommen Sie es dazu, den Kopf hochzunehmen?«
    »Die Würmer haben ein Gleichgewichtsorgan, so wie das in Ihrem Ohr, an der Oberseite des vorderen Endes. Ein kleiner Ruck reicht, dann hat der Wurm das Gefühl, er geriete aus dem Gleichgewicht, also reckt er den Kopf gerade nach vorn, bis das Organ wieder in der Balance ist. Aber wenn man sie regelmäßig füttert, grasen sie so oder so nicht die ganze Zeit. Sie brauchen gar nicht so viel, wenn die Qualität stimmt. All die Erde, die sie in freier Wildbahn aufnehmen, ist zu einem großen Teil vertane Mühe.«
    »Wie atmen sie?«
    »Das ist so eine Sache. Hier, schauen Sie mal unter den Wurm.« Zaks Lederkleidung knarrte, als er sich neben die Kreatur hockte. »Sehen Sie den helleren Fleck? Wir bezeichnen ihn als ›Membran‹, aber eigentlich ist das Ding gute sechzig Zentimeter dick. Darüber wird der Sauerstoff in den Blutkreislauf geleitet. Wasser ist eigentlich kein Problem, aber sie werden dann furchtbar lustlos und versuchen, sich schnell auf höher gelegenes Terrain zu flüchten - aber Sumpfwasser kann manchmal tödlich für sie sein.«

    »Ich habe noch nie einen Wurm so aus der Nähe sehen können.«
    »Woher kommen Sie?«
    »Iowa, aber von dort bin ich schon als ziemlich junger Mann weggegangen. Mein Dad hat für, na ja, Sie wissen schon, gearbeitet …«
    Zak nickte. »Geht mir ähnlich. Indiana. Ich bin mehr oder weniger unter einem Turm aufgewachsen. Der Alte war Elektriker. Eigentlich eine interessante Geschichte, nur nicht, wenn man zweimal am Tag diesen fahlärschigen Hüpfern Bericht erstatten muss.«
    »Ich habe mein Elternhaus mit elf verlassen«, sagte Valentine. »Hässliche Sache.«
    »Was will dieser Flohzirkus da drüben denn nun eigentlich von den Kugelsicheren?«
    »Ich versuche nur, von Punkt A nach Punkt B zu gelangen.«
    »Wir werden das Lager kurz nach Sonnenuntergang erreichen. Fallen Sie nicht runter.«
    Gib steuerte den Beinwurm etwas schneller über offenes Gelände. Das Maultier trottete hinterher, um sich nicht mitzerren zu lassen, nachdem sein Gebrüll nicht beachtet worden war. Die sanften blauen Hügel fielen hinter ihnen zurück, und sie erklommen ein Plateau. Oben angelangt, bekamen Menschen, Grogs und Maultier eine Atempause. In der Ferne konnte Valentine bewaldete Berge erkennen.
    »Halten Sie Ihre Waffen bereit«, sagte Zak, während er bei Einbruch der Dunkelheit die Umgebung mit einem Fernglas absuchte. »In diesen Bergen treiben sich Guerillas herum.«
    Bald darauf stießen sie auf eine Straße, der sie zu einer kleinen Siedlung folgten, die nicht mehr als ein Dutzend Häuser umfasste und bis auf Schleiereulen und Mäuse vollkommen verlassen war. Daneben gab es