Vampire mögen ́s heiss
Bitte nicht Emma!
Er kam auf die Beine und sah sich in dem dunklen Raum um. Sein Flachmann lag auf dem Boden - und drei Personen. Verdammt, was war passiert? Schnell ging er zu dem ersten Körper hinüber. Es war ein großer Mann mit einer Stichwunde in der Brust. Sein Blut klebte überall auf dem Steinfußboden und der Geruch verursachte in Angus ein Gefühl der Übelkeit.
Er stolperte zu den anderen beiden Körpern. Ein schlanker Mann, tot, mit Angus' Sgian dubh im Rücken. Sein Blut war zu einer schleimigen Masse verklebt, die man nicht mehr zu sich nehmen konnte. Neben ihm lag Emma. Ihr Herz schlug noch, langsam, aber regelmäßig. Doch Angus' Erleichterung währte nicht lange, als er in ihr Gesicht blickte. Diese Mistkerle! Ihr Gesicht war geschwollen und voller blauer Flecken. Die Arme. Wahrscheinlich hatte sie um ihr Leben gekämpft, während er gleich neben ihr in seinem totenähnlichen Tiefschlaf gelegen hatte. Er verfluchte sich dafür, dass er sie tagsüber nicht beschützen konnte.
Aus dem Weinkeller nebenan drangen Geräusche. Der Feind erwachte. Hätte Angus doch nur genügend Kraft, um Emma zu nehmen und sich mit ihr nach draußen zu teleportieren. Aber sein Hunger schwächte ihn erheblich.
„Mein armer Schatz, es tut mir so leid." Angus streichelte Emmas Gesicht. Der süße Geruch ihres Blutes war kaum zu ertragen. Er nahm sein Messer und wankte zurück zu seinem Flachmann auf dem Boden. Mit zitternden Fingen schraubte er den Deckel ab. Als seine Fänge das Zahnfleisch durchbrachen, verspürte er Schmerzen. Der Hunger eines Vampirs war nach dem Aufwachen immer am schlimmsten.
Er stürzte den Blissky hinunter und fühlte nach einiger Zeit endlich ein gewisses Sättigungsgefühl. Seine Fänge zogen sich zurück, sein Zahnfleisch entspannte sich. Er hasste es, ein Sklave dieses Hungergefühls zu sein - deshalb hatte er auch immer eine Extraration synthetisches Blut in seinem Flachmann dabei. Als der letzte Tropfen Blissky durch seine Kehle geronnen war, spürte er, wie sich neue Kraft in ihm sammelte. Jetzt war er wieder stark. Jetzt würde er Emma retten.
Im selben Moment ging die Tür auf. Brouchard wankte herein, einen Kerzenleuchter in der Hand. „Bon soir, mes amis! Hubert, besorg uns ein paar schmackhafte Menschen zum Frühstück!" Erschrocken blieb er stehen. „Hubert! Was machst du da? Warum liegst du neben dieser Frau?"
Angus sprang auf Brouchard zu und rammte ihm seinen Dolch ins Herz. Mit einer Art Quietschen zerfiel Brouchard zu Staub.
Von dem Lärm angelockt, stürmten Uri und Alek herein. Beide waren mit Schwertern bewaffnet. Angus war zwar allein, aber er war stärker als die beiden zusammen - denn er hatte bereits etwas zu sich genommen und sie offensichtlich nicht. Er wich Aleks Angriff aus und wehrte dann Uri ab.
Da erschien Katya mit ihrem Blasrohr. „Ihr Idioten! Es gibt nur eine Methode, ihn ruhig zu stellen!" Sie setzte das Blasrohr an die Lippen.
Gerade noch rechtzeitig wirbelte Angus herum, schnappte sich Uri und hielt mit seinem Körper den heranschießenden Pfeil auf. Uri wurde steif und stürzte zu Boden. Der Pfeil steckte in seiner Brust.
In Katyas Augen funkelte Wut. „Alek, töte die Frau." „Selbstverständlich." Mit erhobenem Schwert sprang er auf Emma zu. „Nein!" Angus' Schrei erfüllte den Raum. Katya hob eine Hand und Alek blieb sofort stehen. „Na gut, ich werde sie verschonen - wenn du dich mir auslieferst, Angus."
Angus zögerte. Er musste Zeit gewinnen, damit er mit Emma fliehen konnte. Er ließ sein Messer fallen, das scheppernd auf dem Steinboden aufschlug.
Mit einem spöttischen Schnauben kickte Katya das Messer weg. „Ich wusste schon immer, dass du ein Dummkopf bist. Du hättest mich haben können, aber du hast lieber dieses niedere ... Insekt gewählt. Ich werde mich daran erfreuen, dich leiden zu sehen." Angus bleckte die Zähne. „Das glaube ich gerne. Du warst schon immer grausam und böse." „Es gab auch mal eine Zeit, in der du mich als wunderschön und voller Potenzial bezeichnet hast."
Mitleidig wanderte sein Blick über ihren Körper. „Ich wollte, dass du eine von uns wirst, Katya. Ich hatte gehofft, du würdest deine Fähigkeiten für das Gute einsetzen. Es ist noch nicht zu spät."
„Du glaubst also, sie wäre gut?" Katya starrte Emma zornig an. „Diese Schlampe ist eine Mörderin. Sie verdient den Tod. Und wenn ich sie Casimir übergebe, wird er mein Leben verschonen." Sie sah Angus verführerisch an. „Und du willst
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