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Vampire's Kiss

Vampire's Kiss

Titel: Vampire's Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wolff
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schlimmer.
    »Einer der Vampir-Anwärter wird dich unterstützen. Dieser Australier. Joshua.«

Josh? Josh, der erst mich und dann meine Erzfeindin Lilou angebaggert hatte? Josh, der wie ein blonder Aussie-Surfer aussah, obwohl er in Wahrheit ein Harvard-Schnellspanner war und auf meiner Hitliste für böse Supergenies einen Spitzenplatz einnahm? Der Josh? Mich in Deutsch unterrichten? Und überhaupt – gehörte er nicht zu den Knaben, von denen wir uns möglichst fernhalten sollten?
    Die Neuigkeit versetzte mich in eine mehr als gereizte Stimmung. Ich war so sauer, dass ich an diesem Abend den Speisesaal mied. Außerdem hatte ich nach meinem Streit beim Mittagessen wenig Lust, der einen oder anderen Eingeweihten über den Weg zu laufen. Ich wusste nicht, ob Alcántara sich Masha bereits vorgenommen hatte, wollte aber keinesfalls in der Nähe sein, wenn das geschah. Einfach ausgedrückt: Anstatt die unerschrockene künftige Wächterin zu geben, verkroch ich mich für den Rest des Tages feige in meinem Zimmer.
    Und so kam es, dass ich hungrig zu Bett ging. Und wütend. Und überempfindlich. Und geplagt von unerfreulichen Gedanken.
    Ein tödlicher Cocktail.
    Als ich am nächsten Tag auf die Jungs stieß, hatte ich einiges an Rage aufgestaut und war auf der Suche nach einem Ventil.
    Alcántara hatte mir gesagt, dass ich mich mit Josh im Sprachenzentrum treffen sollte. Ironischerweise war das der einzige Bau, den ich bisher kaum betreten hatte. Weil ich fand, dass ich mich bereits fließend ausdrücken konnte. In mehreren Sprachen. Einschließlich Deutsch.
    Mit finsterer Miene stemmte ich die Tür auf. Ich wollte sie zuschlagen, aber das blöde schwere Holz machte nicht mit.
    Ich hörte das Geschrei, sobald ich den Gang betrat. Was sonst? Wütend stürmte ich dem Lärm dieser Knalltüten entgegen, die wie Kleinkinder im Aufenthaltsraum herumtobten.
    Ein Blick auf die Gruppe reichte, um meine Laune endgültig in den Keller zu schicken. Ich schätzte die Typen auf siebzehn bis neunzehn, alle gut gebaut, alle pickelfrei und mit ebenmäßigen Zügen. Wie die Fußballer eines Uni-Auswahlteams während der Halbzeitpause.
    Ich hatte mir sehr genau überlegt, was ich Josh an den Kopf zu werfen gedachte, aber der Erste, der mir entgegenkam, war Yasuo. Und auf den war ich noch wütender als auf Josh, weil ich den Verdacht hegte, dass er das gestrige Debakel im Speisesaal mitgekriegt hatte, ohne mir zu Hilfe zu kommen. Der Gedanke hatte mich die ganze Nacht verfolgt.
    Er erspähte mich, und sein abwartender Blick verriet mir, dass mein Verdacht stimmte.
    Ich verschränkte die Arme. »Du hast alles mit angesehen, stimmt’s?«
    Er erstarrte wie ein Reh, das von den Schweinwerferkegeln eines Autos erfasst wurde. Ich konnte erkennen, dass er verzweifelt nach einer Ausrede suchte.
    Ich gab ihm keine Chance. »Hey, Alter, was ist dein Problem?«
    Yasuo zuckte zusammen. »Yo, D. Auch dir einen schönen Tag.«
    »Hör auf mit deinem doofen Yo, D. ! Du hast mich gestern ganz schön hängen lassen.«
    Zwei der Vampir-Anwärter lachten und zogen sich betont diskret zurück.
    »Was hätte ich denn tun sollen?« Yasuo ignorierte seine Kumpels und konzentrierte sich ganz auf mich. Das besänftigte mich – ein wenig .
    Ich atmete langsam aus. Jetzt erst wurde mir bewusst, dass ich weniger verärgert als enttäuscht war. Enttäuscht, weil ich mich irgendwie verraten fühlte. »Ich weiß auch nicht. Jedenfalls mehr, als einfach dämlich rumzustehen.«
    Er kam näher. »Du hast ja keine Ahnung«, sagte er beschwörend. »Ich war total fertig, als ich sah, wie diese Mädels dich und Em in die Mangel nahmen.«
    Emma. Ich war mir ziemlich sicher, dass er sie anschwärmte, aber er hatte auch sie nicht verteidigt. Ich wollte ihm diese Bombe eben vor die Füße werfen, aber ein rascher Blick in die Runde verriet mir, dass zu viele Vampir-Anwärter herumhingen und unseren kleinen Knatsch mit Interesse verfolgten. Und obwohl es mir in diesem Moment nichts ausgemacht hätte, Yasuo in Verlegenheit zu bringen, wollte ich Emma nicht unbedingt in die Sache hineinziehen.
    Der Gedanke an sie drehte mir fast den Magen um. »Sie hätte deine Hilfe auch gebrauchen können. Wenn sie Pech hat, endet sie in diesem Moment als Hauptzutat in irgendeinem Vampir-Cocktail.«
    »Emma geht es gut«, widersprach Yasuo. »Ich habe vorhin mit ihr gesprochen. Sie musste die Klos putzen und Liegestütze machen – so Zeug eben. Aber das war alles. Ehrlich.«
    Er wusste, wie es

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