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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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antwortete Vanessa bitter und fragte Martin, ob er das Geld zurückholen könne.
    Dieser hob zweifelnd die Hände. »Das ist verdammt schwierig, da alles mit Passwörtern versehen ist. Wenn die merken, dass da jemand in dem Konto herumfummelt, ist der Teufel los.«
    »Rubanter hat es bei Bernis Konto doch auch geschafft!« Vanessa wurde laut, entschuldigte sich aber sofort. »Tut mir leid, ich habe vergessen, dass Rubanter bei dem Mord auch Bernis Brieftasche in die Hände gefallen ist, und der hatte alle Passwörter und Geheimzahlen auf einen Zettel notiert.«
    »Dann ist es freilich leicht, an das Geld zu kommen.« Martin schüttelte den Kopf und wandte sich Vanessa zu. »Wer ist eigentlich dieser Berni Mattuschek?«
    Vanessa senkte den Kopf. »Mein Ehemann – oder, besser gesagt, mein ermordeter Ehemann. Rubanter und seine Schurken haben auch meine Schwester umgebracht und mich … ich konnte gerade noch aus der brennenden Hütte entkommen.«
    »Das ist ja entsetzlich! Und du sagst, es wäre erst vor ein paar Tagen gewesen?«, fragte Martin verwirrt.
    »Das stimmt. Ich hätte nicht geglaubt, dass ich es überleben würde. Aber ich habe es und werde die Schuldigen bestrafen!« Mit einem Mal waren Vanessas letzte Zweifel verflogen. Sie hatte überlebt, um ihre Toten zu rächen. Etwas anderes zählte nicht mehr.
    »Aber die Bestrafung ist doch Sache der Gerichte!«
    Vanessa tat Martins Einwand mit einer ärgerlichen Handbewegung ab. »Was glaubst du, was die Richter sagen werden, wenn ich einen Herrn Rubanter junior als Mörder anzeige? Ich kann froh sein, wenn sie mich nicht ins Irrenhaus sperren!«
    Ganz so düster sah Martin die Rechtsprechung in Österreich nicht, doch er begriff selbst, dass es äußerst schwierig sein dürfte, den Sohn des Milliardärs hinter Gitter zu bringen. Selbst wenn es Vanessa gelang, würde Rubanter junior schon bald wegen angeblich guter Führung wieder entlassen werden und hatte dann alle Möglichkeiten der Welt, sich an ihr zu rächen.
    Trotzdem versuchte er, sie von ihrem Weg abzuhalten. »Aber wenn du Rubanter junior umbringst, wanderst du selbst ins Gefängnis.«
    »Ich glaube kaum, dass ich das zulasse!« Vanessa zog die Lippen hoch und entblößte ihre Zähne, die in dem milden Licht, das im Zimmer herrschte, wie Perlen schimmerten. Dabei strich sie mit der Zunge über die scharfen Eckzähne und sagte sich, dass als Nächster Erwin fällig war.
    »Schau zu, ob du vielleicht doch an das Geld herankommst. Wenn mir etwas passiert, gehört es dir«, sagte sie zu Martin und strich ihm über die Wange.
    Eine Träne rann ihm über die Wange. »Ich will nicht, dass dir etwas zustößt!«
    »Da passe ich schon auf. Du weißt doch, Unkraut vergeht nicht!« Vanessa lachte kurz auf, dann wandte sie sich zum Gehen.
    »Wenn du willst, komme ich wieder!«, rief sie über die Schulter zurück.
    »Und ob ich das will!« Martin überlegte, ob er ihr folgen sollte, spürte aber, dass sie dies nicht wollte, und vergrub sich daher wieder in die Arbeit an seinem Laptop, um eine Schwachstelle zu finden, an der er Ferdinand Rubanter junior zumindest das gestohlene Geld abjagen konnte.
    Unterdessen eilte Vanessa ganz von Rachegedanken erfüllt durch die Straßen und hängte dabei ebenso Daniela, Dilia und Stela wie auch Istvan ab, den Urban seiner Frau zu Hilfe geschickt hatte.

12
    Vanessa erreichte die U-Bahn-Station eine Abfahrt früher als Daniela und ihre Begleiterinnen und steuerte bereits auf Erwins Wohnung zu, als diese noch in der Bahn saßen. Der ganze Straßenzug sah stark herabgekommen aus, und die Menschen, denen Vanessa begegnete, wirkten alles andere als vertrauenerweckend. Vor ihrer Verwandlung in eine Vampirin mit übermenschlichen Kräften hätte sie sich nicht am Tage, geschweige denn in der Dämmerung oder des Nachts hierhergetraut. Zwar war es noch hell, doch von Osten her krochen bereits dunkle Schatten über den Horizont und kündeten den Abend an. Das interessierte Vanessa jedoch nur wenig, denn sie roch bereits den Mann, der an ihrem ganzen Elend schuld war.
    Erwins Namen hatte sie von Jonny erhalten. Sie läutete unten an der Tür, doch es tat sich nichts. Kurz entschlossen drückte sie sämtliche Klingelknöpfe, die sie mit einer Hand erreichen konnte. Irgendjemand fragte missmutig, wer denn da sei, doch jemand anders betätigte den Türöffner, und sie konnte eintreten.
    Zwei Treppen höher stand sie vor Erwins Wohnung. Nun musste sie hoffen, dass er aufmachte, sonst würde

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