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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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zwinkerte. Meine Tochter mittleren Alters war im letzten Monat regelrecht aufgeblüht.
    Nachdem die alten Angelegenheiten erledigt waren, sagte Wade: »Und jetzt möchte Menolly D’Artigo uns etwas Wichtiges mitteilen. Menolly – du hast das Wort.«
    Ich schob mich durch meine Reihe, ging nach vorn und betrat das Podium. Bei der Renovierung hatte Wade an einer Wand des Saals eine einen Meter hohe Bühne einbauen lassen, damit die Sprecher von allen besser zu sehen waren. Bei meiner geringen Körpergröße war das nur gut.
    Ich tippte probehalber das Mikro an. »Ich mache es kurz, aber ich habe ein paar dringende Fragen. Falls irgendjemand Informationen dazu hat, wendet euch nach dem Treffen bitte an mich oder meine Schwestern, und ruft uns jederzeit an, falls euch etwas einfällt. Unsere Telefonnummer ist im Sekretariat hinterlegt.«
    Ich machte eine kurze Pause und überlegte, wie ich die Sache am besten angehen sollte. »Wie ihr wisst, kommen meine Schwestern und ich aus der Anderwelt. Kürzlich haben wir erfahren, dass ein Freund von uns in die Erdwelt geschickt wurde. Er ist in White Center gelandet und wird seither vermisst. Wir machen uns große Sorgen um ihn. Er heißt Andrees und ist eine reinblütige Anderwelt-Fee.« Ich beschrieb ihn knapp und fügte hinzu: »Falls jemand ihn gesehen oder etwas von ihm gehört hat oder ihm irgendwo begegnet, sagt uns bitte Bescheid.«
    Ein Raunen ging durch die Menge – wie immer nach einer solchen Ansage –, und ich räusperte mich. »Und noch eine Bitte. Falls jemand irgendwelche Informationen über das Aleksais Psychic Network oder einen Mann namens Halcon Davis hat, setzt euch bitte mit uns in Verbindung. Wir wollen nur mit ihm reden. Danke sehr.«
    Ich hüpfte von der Bühne, statt die Treppe zu benutzen, und sah, dass Roman sich über meinen leeren Stuhl gebeugt hatte und Nerissa etwas ins Ohr flüsterte. Ich hoffte nur, dass er sie nicht bedrängte, und eilte stirnrunzelnd auf die beiden zu, doch als ich unser Grüppchen erreichte, hielt Camille ihr Handy in die Höhe.
    »Menolly, wir müssen weg. Es gibt ein Problem.« Und schon war sie auf dem Weg zur Tür, gefolgt von den anderen.
    Ich blickte mich nach Wade um, winkte ihm zu und verabschiedete mich auch von Roman mit einem Winken. Er nickte mir zu. Am liebsten hätte ich Nerissa sofort gefragt, was er ihr zugeflüstert hatte, doch das würde warten müssen.
    Camilles Gesichtsausdruck war grimmig. »Wir können Nerissa nicht mitnehmen – das ist zu gefährlich.«
    Meine Freundin mochte ein Werpuma sein, aber sie hatte keinerlei Kampfausbildung, und ich wollte sie nicht zusätzlichen Gefahren aussetzen – als meine Verlobte war sie ohnehin schon zur Zielscheibe geworden. Aber ich konnte sie auch nicht allein hier zurücklassen, mit einem Haufen Vampire.
    Roman war uns nach draußen ins Foyer gefolgt. »Ich sorge dafür, dass sie sicher nach Hause kommt. Du hast mein Wort darauf.«
    Ich sah ihm forschend in die Augen. Sein Blick war undurchdringlich. »Versprichst du es mir?«
    »Bei meiner Ehre.« Er blickte an mir vorbei zu Nerissa herüber. »Vertraust du mir genug, um mir zu erlauben, dass ich dich sicher zu Menolly nach Hause bringe?«
    Sie nickte. »Ist schon gut, Menolly. Ich warte zu Hause auf euch. Nach dem, was gestern Nacht passiert ist, wollte ich sowieso nicht in meiner Wohnung schlafen, sondern bei euch übernachten. Pass gut auf dich auf, Liebste.«
    »Na klar. Mach dir um mich keine Sorgen.« Ich gab ihr noch einen schnellen Kuss. Doch auf dem Weg zur Tür hinaus machte ich mir immer noch Sorgen um sie.
     
    »Was ist los?« Als wir die Villa verließen, öffnete der Himmel alle Schleusen, und es begann zu schütten. Die Straße glitzerte, dicke Tropfen zerplatzten auf dem Boden, und die gekräuselten Pfützen schimmerten im Licht der Straßenlaternen.
    Camille, sofort völlig durchweicht, hielt immer noch ihr Handy in der Hand. »Chase hat mir eine SMS geschrieben – irgendwas geht im alten Kloster vor sich.«
    Ich blinzelte verblüfft. »In Seattle gibt es ein Kloster?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Na ja, früher war es eines, und davor ein altes Herrenhaus. Anfang der fünfziger Jahre hat eine Gruppe Buddhisten das Anwesen übernommen. Aber in den späten Sechzigern haben die Mönche es aufgegeben, weil es dort angeblich spukte und sie es nicht schafften, die Geister zur Ruhe zu bringen. Niemand hat mehr daran gedacht, bis Freunde von Chase das Anwesen gekauft haben. Sie haben

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