Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
von Zimmern, und er hatte keine Ahnung, wie er sie finden sollte.
Es kam keine Antwort, plötzlich rannte allerdings Ethan neben ihm. »Ich kann sie hören, Atelier. Sie hört sich ängstlich an, aber gefasst. Und sie hat mir geantwortet. Er bringt sie aufs Dach.«
»Warum antwortet sie Ihnen, doch nicht mir?« Corbin
war am Boden zerstört. Es war ein Gefühl, das der Situation überhaupt nicht angemessen war, und während er froh darüber war, dass sie nun wussten, wo Brittany sich aufhielt, sollte er schließlich derjenige sein, nach dem sie rief, den sie brauchte. Nicht ihr Schwager.
Sie rannten am Brunnen des Bellagio vorbei, dessen außerordentlich kunstvolle Wasserfontänen zu den Klängen von Frank Sinatra in die Luft stoben. »Ich weiß nicht. Ist das denn nicht egal?«
Es sollte ihm egal sein, war es aber nicht. »Sie haben recht. Das ist gut. Auf dem Dach können wir sie leicht finden.«
Er warf einen Blick zurück und sah, dass Alexis ihnen dicht auf den Fersen war, ohne auch nur ins Schwitzen gekommen zu sein, doch Gwenna war nirgendwo zu sehen. »Wo ist Ihre Schwester?«
Ethan fluchte. »Herrje, ich weiß es nicht. Hoffen wir, dass sie bloß nicht mithalten konnte.«
Sie waren innerhalb von fünf Minuten im Aufzug.
»Wir sollten auf der Etage unterhalb der Penthouse-Suiten aussteigen«, sagte Ethan. »Von dort aus nehmen wir dann die Treppe.«
Als sie die letzte Treppenbiegung vor dem Dach erreichten, wo ein NOTAUSGANG-Schild sie anblinkte, witterte Corbin einen anderen Vampir, und er wusste, dass Donatelli und Brittany direkt vor ihnen sein mussten. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt und sah Brittany mit vor dem Körper gefesselten Händen dastehen, ihr kurzes Haar wehte im Wind, und ihr Stretch-Top klebte an ihrem vortretenden Bauch.
Er schloss für zwei Sekunden die Augen, kämpfte gegen die Angst an und die Schuldgefühle, den schier unerträglichen Schmerz, mit dem er sich danach sehnte, dass es gut ausgehen möge. Dann schob er die Tür auf und sagte kühl: »Hände weg von meiner Frau, Donatelli.«
Brittany drehte sich zu ihm um, und in ihrem Gesicht spiegelte sich Erleichterung. »Corbin!«
Donatelli verriet mit keiner Miene seine Überraschung. »Dieses Mal stehen wir auf derselben Seite, Atelier. Aber wir haben keine Zeit, darüber zu diskutieren. Wir müssen hier weg.«
Brittany zitterte, und ihre Zähne klapperten, und er wollte nichts mehr, als sie in seine Arme zu ziehen und zu trösten. Doch er beließ es dabei, den Mantel auszuziehen und ihr überzulegen. »Es wird alles gut, ma chérie «, flüsterte er ihr zu, während er sie von Donatelli wegzog, der keinerlei Anstalten machte, ihn davon abzuhalten.
Ihre großen Augen schauten ihn über ihre Schulter hinweg an. Ich liebe dich, sagte sie, indem sie lautlos die Lippen bewegte, als wollte sie es ihm schnell und im Vertrauen sagen, falls sie nie mehr eine Gelegenheit dazu bekommen sollte.
Das ließ ihn fast die Nerven verlieren. Trotzdem wandte er den Blick von ihr ab, denn er wollte Donatelli nicht aus den Augen verlieren. Der Italiener sah verwirrt aus.
»Ah, jetzt verstehe ich«, sagte er. »Es gibt keine Spielschulden, oder, Brittany? Du bist keine Leihmutter. Du und der Franzose, ihr seid ein Liebespaar. Sehr, sehr clever
von dir.« Er lächelte sie an. »Ich bin beeindruckt. Ich habe seinen Geruch an dir wahrgenommen, aber ich dachte, es läge daran, dass du sein Kind trägst.«
Corbin war sich nicht sicher, ob er verstand, worüber Donatelli da sprach, doch es war ihm eigentlich egal. Er wollte Brittany nur nach Hause bringen, in Sicherheit. »Was auch immer Sie vorhatten, Donatelli, hier ist damit Schluss. Sie geht mit mir, und Sie werden nie wieder Kontakt zu ihr aufnehmen.«
»Genau genommen geht sie mit mir«, sagte Chechikov von der Tür. Er hielt Gwenna im Schwitzkasten.
Donatelli verlor seine kühle Unbekümmertheit. »Gwenna! Verdammt, Gregor, lassen Sie sie los!«
»Sie haben mich hintergangen«, entgegnete Chechikov. »Sie wollten das Mädchen für sich. Das macht mich sehr wütend. Geben Sie sie mir zurück, und ich gebe Ihnen dafür die hier.«
Donatelli ballte die Fäuste, und auf seiner Stirn bildeten sich plötzlich Schweißperlen. Er schaute Gwenna an. Corbin stockte der Atem. Er hielt den Säbel locker in der Hand, bereit zuzuschlagen, falls Donatelli Anstalten machen sollte, Brittany auszuliefern. Aber Donatelli schüttelte nur den Kopf. »Das kann ich nicht tun.«
»Dann töte ich
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