Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
strömte eine ruhige Gelassenheit aus, die ihn sehr ansprach.
»Oh Shit, morgen kann ich nicht.« Sie verschränkte die Finger mit seinen. »Mein Bruder hat diese große Geschäftsparty, und ich habe ihm versprochen hinzukommen. Ich bin eine Katastrophe bei solchen Anlässen – mir fällt nichts ein, was ich sagen könnte, und ich verstecke mich bei den Kübelpflanzen, aber ich habe Ethan versprochen zu kommen. Was ist mit Sonntagabend?«
»Geht klar. Ich ruf dich an.« Er küsste sie erneut und genoss es, wie sie rasch auf ihn reagierte und wie sinnlich ihr Mund sich unter seinem anfühlte. »Kannst du mir die Infos über das Vampirjägerforum noch schicken, bevor du heute ins Bett gehst?«
Hinter ihm klingelte es an der Tür. »Erwartest du jemanden?« Wenn sie eine Verabredung hatte, war er sich ziemlich sicher, dass er schrecklich eifersüchtig werden würde. Wenn es jedoch dieser Loser von Exehemann war, würde Nate ihm mit großer Freude ein wenig Angst einjagen.
»Ich geh mit ein paar Freundinnen aus.« Sie ging um ihn herum und richtete dabei das Taillenband ihrer Sweatpants – das er in Unordnung gebracht hatte – und öffnete die Tür.
Nate sah eine erstaunlich dünne Frau mit langem, dunklem Haar. Sie trug den winzigsten roten Fummel, den er in seinem Leben gesehen hatte. Es war, als würde sich ein Stirnband als Kleid ausgeben. Neben ihr stand eine Blondine, die bestimmt gut zwanzig Zentimeter kleiner war. Sie trug Jeans, High Heels und ein funkelndes blaues Shirt. Gwenna wirkte ein wenig underdressed für was auch immer sie für heute Abend geplant hatten.
»Wer sind Sie?«, fragte die Dunkelhaarige. Sie klang nicht anklagend, sondern nur ein wenig neugierig.
»Nate Thomas. Und Sie?«
Sie kam in die Suite und blinzelte. »Ich bin Kelsey Columbia, aber nach meiner Scheidung muss ich mich entscheiden, ob ich wieder Kelsey Dickens sein möchte oder nicht. Der Name hat mir nie wirklich gefallen. Mir ist der Gedanke gekommen, dass das eigentlich die Gelegenheit ist, mir irgendeinen Namen auszusuchen, den ich will. Was halten Sie von Kelsey Kinko?«
Nate versuchte sich nichts anmerken zu lassen. »Könnte funktionieren.«
Die Blondine schüttelte den Kopf. »Ich habe dir doch gesagt, dass es sich anhört wie der Name einer Stripperin.«
Genau dasselbe hatte er auch gedacht.
Während Kelsey eine Schnute zog, streckte die Blondine die Hand in seine Richtung. »Alexis Baldizzi-Carrick, Gwennas Schwägerin.«
Er erwiderte ihren Händedruck. Ihrer war fest. Selbstbewusst. »Nett, Sie kennenzulernen. Ich bin Nate Thomas, von der Kripo hier in Las Vegas.«
An diesem Punkt griff sich Gwenna seine andere Hand und zerrte an ihm. »Also, vielen Dank fürs Vorbeikommen. Ich will nicht zu spät zum Konzert und bin noch nicht mal angezogen, tut mir wirklich leid, dass ich dich jetzt rauswerfen muss, aber wir telefonieren bald und sehen uns am Sonntag.«
Herrje, einen so dezenten Wink verstand er schon.
Doch auch wenn sie ihn jetzt zur Tür hinausschieben konnte, so würde er doch nicht zulassen, dass sie vergessen würde, was sie am Sonntag zu Ende bringen würden.
Nate zog Gwenna an seine Brust. »Klingt gut.« Dann küsste er sie leidenschaftlich mit der Zunge, während seine Hand einmal ihre ganze Rückseite hoch- und runter- glitt. »Bis dann, Gwenna.«
Und dann ging er und war sich absolut sicher, dass er das breiteste Grinsen im Gesicht hatte, das man sich nur vorstellen konnte.
8
Ethan Carrick hasste Roberto Donatelli mit jeder verdammten Faser seines Körpers. Sie waren einst Freunde gewesen, zu einer Zeit, als London nicht mehr als ein Schlammloch gewesen war und der amerikanische Doppelkontinent für die Europäer noch nicht existierte. Aber dann hatte Donatelli Gwenna verführt und sie zurückgelassen, um bei der Geburt seines unehelichen Kindes zu sterben, und das würde Ethan ihm niemals verzeihen. Donatelli war ein grausamer, herzloser Hurensohn, dem es gefiel, mit Leuten um der Macht willen zu spielen, und der jeden niedertrampeln würde, der ihm oder seinen eigensüchtigen Plänen im Weg stand.
Nicht zu vergessen, er war teuflisch nervtötend.
Oh Gott, Ethan hasste ihn.
Sie starrten sich über den Konferenztisch hinweg an.
Donatelli lehnte sich auf seinem Lederstuhl zurück. »Ich kann praktisch deine Zähne knirschen hören, Carrick. Morgen Abend auf dem Ball anlässlich der Amtseinführung musst du wenigstens so tun, als würdest du mich mögen.«
»Ich werde dich ertragen, mehr
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