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Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich

Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich

Titel: Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin McCarthy
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raufgehen«, sagte Gwenna, als sie den Wagen in der Tiefgarage des Ava abstellten. Sie wollte Nate dringend für sich haben, als wäre es ungeheuer wichtig, dass sie ihm sofort die Wahrheit erzählte.
    Er grinste zu ihr hinüber. »Ich dachte, du wolltest mich erst abfüllen und dann die Gelegenheit ausnutzen?«
    »Ich habe plötzlich Angst bekommen, dass du vielleicht einschlafen könntest, bevor wir zu dem richtig guten Teil kommen.«
    Lachend sprang er aus dem Truck, ging um den Wagen herum und öffnete ihre Tür. »Was immer du willst. Ich bin dabei.«
    Verdammt, er war einfach zum Niederknien. Gwenna beugte sich vor und küsste ihn. »Danke, dass du so zuvorkommend bist.«
    »Du hast ja keine Ahnung, wie zuvorkommend ich sein kann.«
    Das klang vielversprechend.
    Gwenna ließ ein Bein aus dem Truck gleiten und nahm lächelnd die Hand, die Nate ihr anbot. Er lächelte auch, trug noch immer seinen Anzug von der Beerdigung und sah darin ein wenig verknittert aus. Er war nicht wirklich der Typ für Anzüge. Eher für Jeans und Stiefel, T-Shirts und Sweater. Sie wollte gerade antworten, irgendeine gewitzte Bemerkung über seine sexuelle Tüchtigkeit, als sie den Geruch nach Vampir in der Luft wahrnahm.
    Ihr Gesicht musste ihr Erstaunen widergespiegelt haben, denn er fragte: »Was ist?«
    Dann hörten sie beide das dumpfe Knallen. Nate reagierte schneller als sie, schob sie zurück ins Auto, und seine Hand umklammerte ihre Schulter, als er versuchte, sich ebenfalls in den Wagen zu werfen.
    »Runter«, keuchte er, während sich seine Hände bemühten, ihren Kopf an seinen Bauch zu drücken und so außer Reichweite des Schützen zu bringen, und er es schließlich aufgab, ins Auto zu kriechen, und sich stattdessen aufrichtete.
    Er wollte sie schützen, aber so konnte sie ihm nicht helfen, und sie wusste ohne Zweifel, dass eine Kugel ihr nichts anhaben konnte, also versuchte sie, ihn zu sich herunterzuziehen.
    Doch es war zu spät.
    Ein weiteres dumpfes Knallen erklang, und Gwenna schaute entsetzt zu, wie Nates Gesicht erstarrte, wie er vornüberkippte und sich ein grellroter Fleck auf der makellosen Vorderseite seines Oberhemdes ausbreitete. »Nate!«
    Er verdrehte die Augen und schwankte. Gwenna ergriff seine Jackettaufschläge und zog ihn in den Truck zurück. Schnelligkeit war ihr dabei wichtiger als Vorsicht. Er lag auf der Seite, und seine Beine waren merkwürdig gebeugt, aber sie lehnte sich weit über ihn und zog mit zitternden Fingern die Wagentür zu.
    Und in diesem Augenblick sah sie, wer Nate erschossen hatte. Smith. Robertos Leibwächter. Er stand mitten in der Reihe, in der sie geparkt hatten, mit einer Waffe in der Hand und einem zufriedenen Lächeln auf seinen fetten Lippen.
    Oh Gott! Gwenna meinte, sie müsste sich übergeben, als ihr bewusst wurde, dass Roberto ihm den Auftrag erteilt hatte, Nate zu töten. Weil sie mit ihm zusammen war. Für einen Augenblick schien sich die Welt tatsächlich aus den Angeln zu heben, als ihr vor Entsetzen schwindelig wurde. Schwer schluckend kämpfte sie gegen die aufsteigende Galle an und rutschte auf den Fahrersitz hinüber. Das Krankenhaus war gleich um die Ecke. Dort würde man Nate retten. Sterbliche überlebten andauernd Schussverletzungen. Die moderne Medizin war erstaunlich. Sie würde nicht zulassen, dass er ihretwegen starb.
    Doch als sie das Tempo verlangsamte, damit das Tor sich öffnete, sodass sie aus der Garage fahren konnte, schaute sie zu Nate hinüber. Und ihr wurde klar, dass niemand ihn mehr retten konnte. Es war zu spät. Er war tot. Seine Augen waren weit aufgerissen und leer.
    »Nein!« Tränen nahmen ihr die Sicht, und sie trat mit voller Wucht das Gaspedal runter, schlitterte auf die Straße, war sich nicht einmal sicher, wohin sie unterwegs war. Wie betäubt schrammte sie an einem geparkten Wagen entlang, bevor sie die Geistesgegenwart besaß, rechts ranzufahren und zitternd und weinend den Motor des Trucks auszumachen. »Scheißescheißescheißescheiße. Das ist nicht fair.« Sie streckte die Hand nach Nate aus. Schlaff fiel er ihr entgegen. »Mist!« Mit zitternden Fingern suchte sie an seinem Hals nach einem Pulsschlag und wusste doch, dass sie keinen finden würde.
    Der Anblick des Todes war unverkennbar, und so war es bei Nate. Als sie rasch sein Jackett beiseiteschob, sah sie, dass ihn eine der Kugeln direkt ins Herz getroffen hatte. Gwenna hielt ihn in ihren Armen und kämpfte gegen das überwältigende und lähmende Gefühl der Panik an.

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